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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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oder?«
    Sie hatten einen Agenten zurückgelassen, der ihre Wagen bewachen sollte. In dieser Nachbarschaft war nichts sicher oder heilig, am wenigsten das Eigentum von Onkel Sam. In der Tat gab es ein paar unternehmungslustige junge Typen, die nichts lieber täten, als einen FBI-Wagen zu klauen und damit ein ordentliches Geschäft zu machen.
    Als sie losgingen, schien Bates' Laune noch schlechter zu werden. »Sie können froh sein, dass Sie noch am Leben sind, Web«, fauchte er und wirkte gar nicht so glücklich darüber.
    »Das haben Sie davon, dass Sie auf eigene Faust losgezogen sind. Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie ohne Rückendeckung da rein sind. Sie haben meine Anweisungen missachtet. Dafür könnte ich Sie am Arsch kriegen.«
    »Aber das werden Sie nicht, weil ich Ihnen liefere, was Sie brauchen. Einen Durchbruch.«
    Bates beruhigte sich schließlich und schüttelte den Kopf. »Hat er den Kerl wirklich vor Ihren Augen umgelegt, weil er ihn beklaut hat?«
    »Das kann man wohl schlecht missverstehen.«
    »Mein Gott, der Typ muss Nerven haben.«
    »Und Muskeln, das können Sie mir glauben...«
    Sie betraten das Zielgebäude und gingen in den Keller. Er war dunkel und feucht, und es stank wie im Pferdestall. Der Vergleich zwischen einer Steinvilla im Pferdeland Virginia und einem Verlies in Anacostia ließ Web fast auflachen. Doch er musste sich eingestehen, dass er wohl eher der Verlies-Typ war.
    »Tunnel, hat der Mann gesagt«, meinte Bates und sah sich um. Es gab hier unten keine funktionierenden Lampen, und so hatte jeder Agent eine Taschenlampe mitgenommen. »Tja, die Sache ist die. Wir haben bereits alles untersucht, Web.«
    »Dann müssen wir eben noch mal suchen. Big F schien zu wissen, wovon er sprach, und es gibt einfach keine andere Möglichkeit, wie die Waffen hier hineingelangt sein können, ohne dass jemand etwas gesehen hat. Gibt es im Bauamt keine Pläne, die uns verraten, wo sich die Tunnel befinden?«
    »Das hier ist D.C., Mann! Sie können herzlich gern losziehen und versuchen, irgendetwas in einem Amt zu finden. Es ist schon schwer genug, das Zeug von gestern aufzuspüren, ganz zu schweigen von dem, was fünfzig Jahre alt ist.«
    Sie suchten überall, bis Web schließlich in einer entlegenen Ecke auf eine große Zahl von Zweihundert-Liter-Ölfässern stieß. Jeweils zehn Fässer waren neben- als auch hintereinander aufgereiht. »Was ist mit denen hier?«
    »Ölheizung für das ganze Haus. Als sie den Laden dichtgemacht haben, haben sie den Vorrat hier einfach zurückgelassen. War zu teuer, die Fässer mitzunehmen.«
    »Hat jemand darunter nachgesehen?«
    Zur Antwort ging einer der Agenten zu den Fässern hinüber und versuchte, eins wegzuschieben. Es bewegte sich keinen Millimeter. »Hier ist nichts drunter, Web. Man stellt doch keine Millionen Tonnen Öl auf einem Tunnel ab, in den man hinein und wieder heraus muss.«
    »Ach nein?« Web betrachtete das Fass, das der Mann zu bewegen versucht hatte. Er stemmte den Fuß dagegen, und es war in der Tat voll. Web drückte gegen das Fass daneben, und dann gegen das nächste. Dann versuchte er es mit denen in der zweiten Reihe. Alle waren voll.
    »Okay, sind Sie überzeugt?«, fragte Bates.
    »Lassen Sie mir meinen Willen.«
    Bates und die anderen sahen zu, wie Web auf die Fässer stieg und von einem aufs andere trat. Auf jedem hielt er inne und verlagerte das Gewicht vor und zurück. Als er die Mitte der Fässer erreicht hatte und sich auf einem hin und her bewegte, verlor er fast sein Gleichgewicht. »Das hier ist leer.« Er stieg auf das Fass daneben. »Das auch.« Schließlich lief er eine vier mal vier Fässer große Fläche ab. »Die sind alle leer. Helfen Sie mir mal.«
    Die anderen Agenten eilten ihm zu Hilfe. Kurz darauf hatten sie die leeren Fässer weggeräumt, und der Schein ihrer Lampen fiel auf eine Tür im Boden.
    Bates starrte sie an und sah dann zu Web. »Sie verdammter  Kerl. Wie sind Sie denn darauf gekommen?«
    »Als ich beim Kansas City Field Office war, hab ich mal einen Fall bearbeitet. Da hat ein Typ ein paar Banker abgezockt, indem er eine Lagerhalle mit Fässern füllte, die angeblich Heizöl enthielten, das der Typ als Sicherheit für ein großes Darlehen stellen sollte. Die Banker schickten ihre Inspektoren raus, und die haben ein paar Fässer geöffnet, die auch alle mit Heizöl gefüllt waren. Aber sie haben nur die vorderen Reihen überprüft, denn Herren in Anzügen klettern nicht gern über dreckige

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