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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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damit sie reiten können, wann immer sie wollen. Das müssen Sie sich mal vorstellen, die verpulvern acht Millionen Dollar für neunhundert Morgen Land, damit sie zweimal im Jahr ausreiten können. Haben diese Idioten denn noch nie etwas von einem Stall gehört?« Er schüttelte den Kopf. »Und die Trucks kommen und fahren nur nachts. Ganz schön schwierig, diese langen Biester im Dunkeln auf diesen engen, gewundenen Straßen zu lenken. Wir haben hier nämlich keinerlei Straßenbeleuchtung. Und da ist noch was.«
    Web horchte auf. »Was?«
    »Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen erzählt habe, eine Firma habe diesen Besitz gekauft?«
    »Stimmt.«
    »Tja, nach all den Flugzeugen und Hubschraubern und so weiter bin ich vor einer Weile zum Rathaus gegangen und habe ein wenig nachgeforscht. Die Firma - es ist übrigens eine GmbH - gehört zwei Herren aus Kalifornien. Harvey und Giles Ransome, wahrscheinlich Brüder, vielleicht sind sie aber auch miteinander verheiratet, wo sie doch aus Kalifornien kommen und so.« Er schüttelte wieder den Kopf.
    »Wissen Sie was über sie?«
    »Gar nichts. Aber Sie sind doch hier der Detektiv. Wenn Sie wollen, können Sie bestimmt schnell was ausgraben.«
    »Ich kümmer mich darum.«
    »Ich habe sie einmal eingeladen, nachdem ich ihre Namen  herausgefunden hatte. Bin einfach da rübergegangen.«
    »Und?«
    »Ihre Leute haben sich diesmal wirklich sehr höflich bei mir bedankt. Haben aber gesagt, sie wären nicht da. Aber sie würden die Einladung weiterleiten. Ja, bestimmt! Und ich bin Chinese.«
    Gwen schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein. Sie trug Jeans, einen hellbraunen Pullover und Stiefel mit flachen Absätzen. Bevor sie sich wieder setzte, steckte sie ihr Haar hoch und enthüllte einen Augenblick lang einen langen Hals, von dem Web sich einfach nicht abzuwenden vermochte. Sie nahm wieder Platz und schaute besorgt von einem Mann zum anderen, bevor ihr Blick dann auf Web verharrte.
    »Was halten Sie davon, Web?«
    »Ich hab da so meinen Verdacht, aber das ist auch alles.«
    Billy beobachtete sehr genau, wie er einen letzten Bissen von seinem Toast nahm und sich den Mund mit der Serviette abtupfte. »Sie denken, es ist vielleicht die Mafia, die hier gestohlene Ware umschlägt oder so. Glauben Sie mir, im Truckergeschäft läuft da so einiges. Wenn ich einen Dollar für jeden Italiener hätte, der mit einem Koffer voller Geld in meinen Laden kam und mich damit bezahlen wollte, dass ich sein Zeugs in meinen Trucks transportierte, müsste ich mir jetzt nicht den Arsch auf dieser Farm aufreißen.«
    »Großer Gott«, sagte Gwen und schlug mit der Hand auf den Tisch, »wir verlassen Richmond, um von all diesen mörderischen weißen Herrenmenschen wegzukommen, und ziehen neben eine Bande Krimineller.« Sie stand auf, ging zur Spüle und sah aus dem Fenster.
    »Schau mal, Gwen«, sagte Billy, »wer auch immer da neben uns wohnt, was geht das uns an? Sie machen ihr Ding, und wir machen unseres. Wenn sie was Illegales tun, ist das nicht unser Problem, weil Web sie nämlich hochnehmen wird, okay? Wir führen eine Pferdefarm, genau wie du es wolltest. Okay?«
    Sie drehte sich um und sah ihn besorgt an. »Aber nicht das, was du wolltest?«
    Er grinste. »Doch, sicher. Verdammt, es macht mir sogar Spaß.« Er sah kurz Web an. »Ställe ausmisten ist irgendwie heilsam.« Für Web sah der Mann nicht so aus, als meinte er es ehrlich. Billy wandte den Blick »Sieh mal, was die Katze angeschleppt hat«, sagte er.
    Web schaute zur Tür und sah, dass Nemo Strait dort stand, den Stetson in den Händen. Er starrte Billy an, und Web hatte den Eindruck, dass seine Züge etwas unfreundlich waren.
    »Alle so weit fertig?«, fragte Billy.
    »Ja, Sir, wollte Ihnen nur eben Bescheid sagen, bevor wir uns auf den Weg machen.«
    Sie gingen zusammen nach draußen und zur Hauptstraße hinab, wo Web eine Karawane von zehn Pferdehängern sah. Einige wurden von PKWs gezogen, andere hingen an schweren Lastern, und alle trugen das East-Winds-Logo.
    »Die meisten Anhänger sind nagelneu«, sagte Billy. »Haben ein Vermögen gekostet, weil wir einige umbauen mussten. Aber es muss schon nach was aussehn, das erzählen mir die Leute zumindest immer wieder. Nicht wahr, Nemo?«
    »Wenn Sie es sagen, Billy.«
    Billy zeigte auf die Anhänger. »Die drei da sind ganz normale Schräglader für drei Pferde.« Er zeigte weiter. »Dann haben wir zwei Sundowner Pro Stock MPs, einen Hecklader mit Box und Pflegeraum, einen drei Meter

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