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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wissen Sie, was ich ihr geantwortet habe? Ich habe gesagt, das sei der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Die Frauen sagen einem immer genau, was sie von einem denken. Männer behalten es für sich.« Er sah zu Billy Canfield hinüber, der am anderen Ende des großen Raumes seinen ausgestopften Grizzly begutachtete und sein drittes Bier in der letzten halben Stunde leerte. Gwen war nach oben gegangen, um nach dem Abendessen zu sehen. »Auch wenn manchmal genau das Gegenteil der Fall ist«, sagte Strait.
    Web sah zunächst Canfield an und dann wieder Strait. »Ach ja?«
    Immer offensichtlicher wurde, dass Gwen und Billy nur wenig Zeit miteinander verbrachten. Web sprach Gwen nie direkt darauf an, aber ihre gelegentlichen Kommentare erweckten den Eindruck, das sei eher Billys Entscheidung als ihre. Vielleicht wegen David, dachte Web.
    Und im Gegensatz zu dem, was Gwen zunächst erzählt hatte, war auch klar, dass Nemo Strait für die Operation East Winds unentbehrlich war. Mehrmals hatte Web gesehen, dass Billy sich bei Fragen bezüglich der Pferde oder des Führens der Farm an seinen Vorarbeiter wandte.
    »Ich mach das von Kind an«, sagte Strait einmal zu Web. »Wenn es um Pferde oder Farmen und so weiter geht, gibt's nicht viel, was mir noch nicht untergekommen ist. Aber Billy lernt schnell.«
    »Und Gwen?«
    »Sie weiß mehr als Billy, aber sie hat auch so ihre Eigenarten. Ich habe versucht, Baron Weicheisen zu verpassen, da er brüchige Hufe hat, aber sie wollte nichts davon wissen, >Ich kenne mein Pferd<, sagte sie. Stur. Wahrscheinlich der Grund, warum Billy sie geheiratet hat.«
    »Jedenfalls einer davon«, sagte Web.
    Strait seufzte. »Sie haben schon Recht, sie ist eine Augenweide. Aber wissen Sie was, schöne Frauen machen einem Mann nur Probleme. Wissen Sie auch, warum? Weil irgendein anderer Kerl versuchen wird, sie einem wegzunehmen. Meine Ex hätte zu ihren besten Zeiten bestimmt keinen Schönheitswettbewerb gewonnen, aber ich musste auch nicht rumsitzen und mir über einen anderen Fuchs im Hühnerstall Gedanken machen.«
    »Billy scheint das nicht zu belasten.«
    »Der Bursche ist manchmal schwer zu durchschauen. Aber er ist nicht dumm. In seinem alten Kopf geht so einiges vor sich.«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, erwiderte Web.
    Web stand jeden Tag mit Bates in Kontakt, aber bislang hatte sich nichts aus dem Überwachungsvideo ergeben.
    Als Web eines frühen Morgens gerade aus der Dusche kam, klingelte das Telefon. Er griff hinüber und nahm es von der Toilette. Es war Claire Daniels.
    »Haben Sie noch mal über die Hypnose nachgedacht?« »Hören Sie, Claire, ich mache gerade einen Job.«
    »Web, wenn Sie wirklich Fortschritte machen wollen, ist Hypnose der Schlüssel. Davon bin ich überzeugt.«
    »Niemand wird in meinem Kopf herumstochern.«
    Sie blieb hart. »Wir können einfach anfangen, und sobald Sie sich auf irgendeine Weise unwohl fühlen, brechen wir ab. Ist doch fair, oder?«
    »Claire, ich habe zu tun. Ich kann mich jetzt nicht damit beschäftigen.«
    »Web, Sie kamen zu mir, weil Sie Hilfe brauchten. Ich tue mein Bestes, um Ihnen zu helfen, aber ich brauche Ihre Mitarbeit. Vertrauen Sie mir. Sie haben weitaus schlimmere Dinge durchgestanden, als die Hypnose enthüllen könnte.«
    »Genau. Tut mir Leid, da kommen wir nicht ins Geschäft.«
    Sie machte eine Pause. »Hören Sie«, sagte sie dann, »ich habe mich mit jemandem getroffen, und Sie möchten bestimmt mehr darüber erfahren.«
    Er gab keine Antwort.
    »Buck Winters? Klingelt bei dem Namen was?«
    »Was wollte er?«
    »Sie haben ein Dokument unterschrieben, das ihm gestattet, mich über Ihre Behandlung zu befragen. Erinnern Sie sich, daran?«
    »Denke schon. Ich habe damals jede Menge Papiere unterschrieben.«
    »Davon bin ich überzeugt. Die führen Sie an der ganz kurzen Leine.«
    »Was wollte er, und was haben Sie ihm erzählt?«
    »Tja, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Er wollte mich überzeugen, ihm alles haarklein zu erzählen, aber das Dokument ließ mir genügend Freiraum, mich herauszureden. Das wird ihnen nicht gepasst haben, aber so bin ich nun mal.«
    Web dachte ein paar Sekunden lang darüber nach. »Sie haben einiges für mich riskiert, Claire. Das weiß ich zu schätzen.«
    »Aber dies ist einer der Gründe, warum ich Sie anrufe. Winters schien fest entschlossen, Sie wegen der Vorfälle an die Wand zu nageln. Er benutzte sogar den Ausdruck >Verräter<.«
    »Das überrascht mich nicht sonderlich. Seit Waco

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