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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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langen Townsmand-Hänger, in dem der junge Bobby Lee ganz allein durch die Gegend gondelt, zwei 760r-Sunlite und dieses Riesending da drüben.« Er zeigte auf den letzten Anhänger, ein edel wirkendes Ding, das eher wie ein Personenbus denn wie ein Pferdetransporter aussah. »Das ist das kleine Juwel der Flotte, auch wenn es ganz bestimmt nicht klein ist. Das ist ein Classic Coach Silverado. Vorn haben die Jungs ihre Kojen, in der Mitte ist Stauraum für Geschirr und andere Ausrüstung, und im Heck dann noch Platz für zwei Pferde. Ein schmuckes Ding, sag ich. Was braucht man mehr?«
    »Wohin fahren sie?«, fragte Web.
    »Nach Kentucky«, antwortete Gwen. »Dort findet der große Jährlingsverkauf statt.« Sie zeigte auf die Hänger. »Das sind unsere besten Einjährigen, insgesamt neunzehn an der Zahl.«
    Sie klang ein wenig traurig, fand Web. Vielleicht war es für sie, als würde sie weitere Kinder verlieren.
    »Das unterscheidet die Männer von den Knaben«, sagte Billy. »Wenn dieser Verkauf gut läuft, haben wir ein gutes Jahr. Normalerweise würde ich auch mitfahren, aber das FBI hat mich vom Gegenteil überzeugt.« Er warf Web einen Blick zu. »Wenn die Verkäufe also nicht so sind, wie sie sein sollten, werdet ihr wohl die Differenz begleichen.«
    »Damit habe ich nichts am Hut«, sagte Web.
    Billy schüttelte den Kopf. »Ja, kann ich mir denken. Diese Arschlöcher von Käufern werden versuchen, uns über den Tisch zu ziehen; ich weiß es. Diese Jährlinge gehören zu den besten, die wir je hatten. Aber diese Krämerseelen werden sich winden und ächzen und stöhnen und jeden noch so kleinen Makel finden, um sie dann für einen Bruchteil ihres Werts zu kaufen. Und ehe man sich versieht, machen sie schon das nächste Geschäft. Aber dazu wird es nicht kommen. Ich habe Strait gesagt, er soll ihre Ärsche hierher zurückschleifen, wenn sie nicht den Mindestpreis einbringen, den ich haben will. Hab ich das gesagt, Strait?«
    Nemo nickte. »Ja, Sir.«
    Web beobachtete, wie Gwen zu einem der kleineren Hänger ging und hineinsah.
    »Das ist Bobby Lee«, sagte Billy und zeigte auf das Pferd in dem Hänger, in den Gwen schaute. »Wenn alles glatt läuft, wird uns dieses Pferd einen ordentlichen Batzen Moos einbringen. Er ist was ganz Besonderes und muss deshalb sein Gefährt nicht mit anderen Pferden teilen. Verdammt, ich wollt, ich hätt's auch so gut. Das ist mein Problem. Zu viele Leute um mich rum.«
    Web fragte sich, wen der Mann meinte, wenn er überhaupt jemanden meinte. »Wieso behalten Sie die Pferde nicht einfach und reiten selbst Rennen?«, fragte er.
    »Man braucht 'n Haufen Geld, um Vollblüter großzuziehen und für die Rennen vorzubereiten. Deshalb werden die erfolgreichsten Farmen auch von Gesellschaften oder Syndikaten geführt. Die haben genügend Kapital im Rücken, um auch mal schlechtere Zeiten zu überstehn. Da können wir nicht mithalten. East Winds ist 'ne Zuchtfarm, und mehr wollen wir auch gar nicht sein. Sie können mir glauben, das ist aufreibend genug. Stimmt doch, Gwen, oder?«
    Sie sagte nichts und trat zurück, als Web zu Bobby Lee ging und in den Townsmand-Anhänger schaute. Die rückseitigen Fenster des Hängers waren geöffnet, und Web konnte das Pferd vom oberen Ende des buschigen Schwanzes an sehen. Strait kam herüber und stellte sich neben ihn.
    »Ich hasse es, Bobby Lee fahren zu sehen. Er ist ein gutes Pferd. Hat jetzt schon fünfzehn Hand, wunderschönes kastanienbraunes Fell, glänzend, eine verdammt eindrucksvolle Muskulatur, sehen Sie sich den Brustkorb an, und er wird noch ein ganzes Stück wachsen.«
    »Er ist ein sehr schönes Tier.« Web betrachtete die robusten Gerätekisten, die an die Innenwände des Hängers geschweißt waren. »Wofür sind die denn?«
    Strait öffnete den Hänger, ging hinein und schob Bobby Lee zur Seite. Er öffnete eine der Kisten. »Wenn's ums Reisen geht, sind Pferde schlimmer als Frauen.« Er grinste und trat beiseite. In dem Kasten sah Web Halfter, Zaumzeug, Decken und alles andere, was ein Pferd brauchen könnte.
    Strait strich mit der Hand über das weiche Gummi, mit dem die Außenseiten der Kisten bespannt waren. »Wir polstern die Seiten, damit die Pferde sich nicht an den Kanten verletzen.«
    »Nicht viel Platz für Fehler«, sagte Web, als Strait die Kiste schloss.
    »Es gibt eine Menge kleiner Details, die jemandem, der sich nicht mit Pferden auskennt, zunächst mal gar nicht auffallen. Wenn man zum Beispiel mit nur einem Pferd in

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