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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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und den entsprechenden Waffen zugeordnet werden mussten. Die Scharfschützen gaben ebenfalls einen Bericht ab, aber Web wusste nicht, was sie gesehen oder gehört hatten. Soweit Web wusste, hatte niemand das Gebäude verlassen. Und das bedeutete, dass der Schütze bereits vor Ort gewesen sein musste, als das HRT anrückte - und das war der schlimmste Gedanke von allen. Denn dies wäre ein Indiz dafür, dass Informationen über den Einsatz durchgesickert waren.
    Das WFO durchsuchte das Gelände nach weiteren Hinweisen, welche die »Freien« mit dem Anschlag auf das Charlie-Team in Verbindung bringen könnten. Web hoffte, sie würden genug finden, um alles zu erklären, bezweifelte es aber. Wie konnte man junge Burschen und alte Männer mit so viel Hass im Herzen erklären?
    Web und Romano hatten sich geduscht und umgezogen und gingen gerade durch das Foyer des Verwaltungsgebäudes zum Ausgang, als Bates vor ihnen auftauchte und ihnen bedeutete, ihm in ein leeres Büro zu folgen.
    »Ich bringe euch wohl Pech, Perce«, sagte Web, nur halb im Scherz. Er fragte sich wirklich, ob er plötzlich irgendwie verhext worden war.
    »Nein, wirkliches Pech wäre gewesen, wenn wir ein paar Jungs verloren hätten, nicht die«, ließ Romano sich vernehmen.
    »Ich werde mich niemals dafür entschuldigen, lebend aus einem Haus herausgekommen zu sein. Ist wie beim Fliegen, Mann. Jede Landung ist 'ne gute Landung.«
    »Jetzt halten Sie beide mal die Klappe«, sagte Bates, und sie gehorchten. »Die Presse wird uns dafür auseinander nehmen, aber damit kommen wir klar. Nicht klar komme ich mit zwei Agenten, die Befehle missachten.«
    »Sie waren knapp besetzt, Perce«, sagte Web, »und ich kann noch immer nicht glauben, dass Sie mir nichts gesagt haben. Ich habe Sie doch auf die Kamera aufmerksam gemacht.«
    Bates trat dicht vor ihn. »Ich habe Ihnen nichts gesagt, Web, weil ich genau das verhindern wollte, was jetzt geschehen ist.«
    Web wich keinen Zentimeter zurück. »Ob ich nun dort war oder nicht, das Ergebnis wäre das Gleiche gewesen. Wenn man beschossen wird, schießt man zurück. Und ich lasse meine Leute nicht ins Unglück rennen. Wenn Sie wollen, können Sie mich rauswerfen, aber ich würde wieder genauso handeln.«
    Die beiden Männer starrten sich an, bis ihre Gesichtszüge ruhiger wurden.
    Bates setzte sich und schüttelte den Kopf. Er sah zu den beiden Männern auf und bedeutete ihnen, sich ebenfalls zu setzen. »Zum Teufel, schlimmer kann es sowieso nicht mehr werden. Warum sollte ich mir also noch Gedanken machen?«
    »Wenn Sie solche Sorgen hatten, etwas in der Art könnte passieren, hätten Sie auch ein SWAT-Team reinschicken können«, sagte Web.
    »Das war nicht meine Entscheidung. Die Befehle kamen von oben.«
    »Von wie hoch oben?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Doch, wenn mein Kopf dafür in die Schlinge wandert.«
    Bates schüttelte nur stur den Kopf.
    »Wenn die Schüsse von draußen kamen, hat jemand gewusst, dass wir den Laden angreifen«, sagte Romano.
    »Brillant, Romano. Erinnern Sie mich daran, Sie für eine Beförderung vorzuschlagen«, fauchte Bates.
    »Lecks kann es überall geben«, sagte Web. »Von unten nach oben oder von oben nach unten, nicht wahr, Perce?«
    »Halten Sie die Klappe, Web.«
    »Können Sie uns denn gar nichts sagen?«
    »Nun ja... die Nacht war keine völlige Verschwendung.« Er wandte sich um und öffnete eine Akte auf dem Schreibtisch hinter ihm. »Wir haben einiges von Interesse über die >Freien< erfahren. Silas Free war unter den Toten. Und mit ihm mehrere Herren in den Sechzigern und vier Jungs, die noch nicht mal alt genug zum Wählen waren. Die >Freien< haben nach der Schießerei in der Schule wohl an Beliebtheit verloren, sie hatten Probleme, neue Leute zu finden.«
    »Aber kein Ernest B. Free«, sagte Web. »Das habe ich überprüft.«
    »Nein. Kein Ernie.« Bates holte ein paar Seiten aus der Akte. »Aber in einem Versteck unter dem Boden eines der Häuser haben wir Materialien zur Herstellung von Bomben und drei Berichte über Richter Leadbetter, Scott Wingo und Fred Watkins gefunden.«
    »Eine ziemlich saubere Spur«, sagte Romano.
    »Das ist noch nicht alles. Wir haben auch Oxycodon, Percocet und Percodan von einem Straßenwert von ungefähr zehntausend Dollar gefunden.«
    Web schaute überrascht drein. »Die >Freien< haben den Schwarzmarkt für verschreibungspflichtige Drogen bedient?«
    »Weniger Mitglieder, weniger Geldmittel. Oxy bringt in ländlichen Gegenden eine

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