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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Szenario, dass man uns glauben machen will, die Typen, die wir gerade ausradiert haben, wären imstande, so eine Sache durchzuziehen. Sie haben ein vollautomatisches Scharfschützennest zusammengebaut, mit Mini-MGs, die sie der Army gestohlen haben, und das dann auch noch so geschickt und unauffällig, dass niemand was mitbekommen hat. Außerdem haben sie noch einen Richter, einen Staatsanwalt und einen Verteidiger mit ziemlich komplizierten Sprengvorrichtungen ausgeschaltet und hätten um ein Haar noch Billy Canfield, dich und mich erwischt. Und jetzt ziehen sie eine groß angelegte Drogenoperation ab, die bis nach Washington reicht? Und das soll eine Rache für etwas sein, das Jahre her ist? Verdammt, die meisten Jungs, die wir erschossen haben, waren noch in der sechsten Klasse, als Ernie und seine Kumpels diese Schule überfallen haben. Ihre blöden Wachen daddeln Videospiele, und die ganze Gruppe hatte genau eine Maschinenpistole. Das passt alles nicht zusammen, Paulie.  Oder täusche ich mich da?«
    »Nein, das passt nicht zusammen«, stimmte er zu. »Aber wir haben klare Beweise, mit denen wir vor Gericht gehen und gewinnen können. Und wen zum Teufel interessieren schon die >Freien    »Stimmt. Wen interessieren schon die >Freien    Romano sah Web an. »Okay, du hast mich überzeugt. Was denkst du?«
    »Ich frage mich, warum sich ein richtig harter Straßendealer dazu herablässt, mir von diesen Tunneln zu erzählen. Und ich frage mich, warum ein Truck, den Silas B. Free gemietet und später als gestohlen gemeldet hat, genau an der Stelle gefilmt wird, von der wir glauben, dass dort die Waffen entladen wurden, nachdem wir erst mal von den Tunneln wussten. Du hast nicht gehört, wie Bates das sagte, weil du gerade draußen warst. Vielleicht hat Silas die Wahrheit gesagt. Vielleicht wurde der Truck gestohlen. Aber du hast Recht, es ist an der Zeit, alles zu verknüpfen, und alles scheint zu passen. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft mag das alles ja gut und schön sein, aber ich glaube nicht, dass sogar der alte Silas so dumm war, und ich glaube auch nicht, dass mein guter Kumpel Francis Westbrook so großzügig ist.« Web sah aus dem schmutzigen Fenster des Restaurants, in das gerade das erste Sonnenlicht fiel. Wäre es nicht schön, wenn sich in seinem Kopf alles so makellos zusammensetzen würde? »Wurdest du mit einem goldenen Löffel im Mund geboren, Paulie?«
    »Ja, klar, eins von zehn Kindern in einer Mietskaserne in  Brooklyn? Verdammt noch mal, ich hatte sogar meinen eigenen Butler.«
    »Tja, ich wurde auch nicht mit Honig gefüttert, aber mein Bauch sagt mir, dass man uns gerade einen riesigen Goldlöffel mit dem süßesten Lügengebräu aller Zeiten verpasst hat und wir jeden einzelnen Bissen geschluckt haben. Ich denke, dass jemand die >Freien< auslöschen wollte und wir den Job für ihn erledigt haben.«

KAPITEL 46

    Als sie nach East Winds zurückkamen, rief Web Claire auf ihrem Handy an, aber sie meldete sich nicht. Er versuchte es in ihrer Praxis und hatte auch dort kein Glück. Dann wählte er die Nummer des Hotels, in dem sie wohnte. Ebenfalls Fehlanzeige. Er legte den Hörer auf. Das alles gefiel ihm ganz und gar nicht. Er überlegte, ob er zum Hotel fahren sollte oder nicht. Vielleicht stand sie nur unter der Dusche. Er entschied, es später noch einmal zu versuchen.
    Dann taten Romano und er etwas, was keiner von ihnen vermeiden konnte: Sie mussten sich ein paar Stunden Schlaf gönnen. Danach fuhren sie zum Haupthaus und lösten die Agenten ab, die dort Wache hielten. Gwen öffnete ihnen die Tür. Ihr Gesicht war bleich.
    »Wir haben die Nachrichten gesehen«, sagte sie. Sie führte sie durch in ein Wohnzimmer direkt neben der geräumigen Diele.
    »Wo ist Billy?«, fragte Web.
    »Oben. Er hat sich ins Bett gelegt.« Web sah, dass ihr Gesicht feucht vor Tränen war. »Das Band hat er sich seit Jahren nicht mehr angesehen. Ich wusste nicht mal, dass es auf dem verdammten Regal lag.«
    »Es war meine Schuld, Gwen. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, das Band in Ihrem Haus abzuspielen.«
    »Das macht nichts, Web,

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