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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Menge Geld. Das erscheint sinnvoll«, sagte Bates.
    »Verdammt, meinen Sie, das wäre die Verbindung mit Coves Ermittlung? Die >Freien< ziehen zum Schein ein Drogenzentrum in D.C. auf, legen Cove rein, das HRT wird hinzugezogen und dann ausradiert.«
    Bates nickte bereits. »Und vielleicht üben sie auch Druck auf Westbrook und die anderen Drogenbanden aus, um sie zur Zusammenarbeit zu zwingen.«
    Obwohl Web ebenfalls zustimmend nickte, kam ihm irgendetwas noch nicht ganz schlüssig vor.
    »Wir haben auch das hier gefunden«, fuhr Bates fort. »Eine Liste mit ehemaligen und aktuellen Mitgliedern der Freien GesellschafU. Wollen Sie mal raten, wer einmal ein >Freier< war?«
    Web schüttelte den Kopf. »Ich bin zu müde zum Nachdenken. Sagen Sie's mir.«
    »Clyde Macy.«
    Web vergaß das Oxycodon. »Sie machen Witze.«
    »Seit etwa zehn Jahren, bis zwei Monate nach der Schießerei in Richmond. Die >Freien< haben gute Aufzeichnungen geführt, vielleicht, um ehemalige Mitglieder zu erpressen, wenn die Finanzen schlecht stehen. Der Ku Klux Klan macht das wahrscheinlich genauso.«
    »Macy war ein >Freier<. Und dann wird er der Schläger für einen Schwarzen im Getto von D.C. Ist das göttliche Fügung, oder nimmt der Typ einfach jeden Job an, den er kriegen kann?«
    »Keine Ahnung. Und jetzt haben wir ihn aus den Augen verloren. Und natürlich ist da noch die andere Leiche.«
    »Welche andere Leiche?«
    »Antoine Peebles. Schusswunde im Kopf. Wir haben ihn gestern Abend gefunden.«
    »Denken Sie, Westbrook steckt dahinter?«
    »Scheint doch Sinn zu ergeben, auch wenn in diesem Fall  bislang nichts Sinn ergibt.«
    Web fragte sich, ob er Bates von Claires Begegnung mit jemandem erzählen sollte, der sich als Big F ausgegeben hatte, entschied sich aber schließlich dagegen. Es würde alles nur viel komplizierter machen, wenn er Bates davon berichtete.
    Web streckte die Hand nach der Akte aus. »Darf ich mir die mal ansehen?«
    Bates musterte ihn lange. »Klar. Aber wenn Sie etwas sehen, das Ihnen komisch vorkommt, möchte ich es gern erfahren, bevor Sie dieses Büro verlassen.«
    Während Romano hinausging, um sich mit einem Mann vom Hotel-Team zu unterhalten, der gerade vorbeiging, wandte Web sich der Akte zu. Sie enthielt ein gestelltes Foto von einem jüngeren Clyde Macy in Kampfausrüstung, in der einen Hand eine Maschinenpistole, in der anderen eine Schrotflinte und mit einem Gesichtsausdruck, der wahrscheinlich Bären verjagt hätte. Als Web die Akte durchblätterte, sah er die Strafzettel für zu schnelles Fahren, die Macy bekommen und die Bates bereits erwähnt hatte. Er betrachtete die Strafzettel und blickte auf. »Ein Typ wie der, und er hat lediglich ein paar Strafzettel gekriegt?«
    »He, so ist das Leben. Er hat entweder Glück, oder er ist vorsichtig, oder beides.«
    »Was ist mit dem gemieteten Truck, von dem die Maschinenpistolen abgeladen wurden?«
    »Silas Free hat ihn gemietet. Wir haben das bei der Leihwagenfirma überprüft. Sie haben sich an ihn erinnert. Aber etwa eine Woche, nachdem er ihn gemietet hatte, hat er ihn als gestohlen gemeldet.«
    »Ziemlich günstig«, sagte Web.
    »Nein, das ist die übliche Vorgehensweise bei Leuten, die etwas Großes vorhaben. Mieten den Wagen und melden ihn als gestohlen. Und man versteckt ihn irgendwo und belädt ihn mit  Sprengstoff oder wie in diesem Fall mit Maschinenpistolen.«
    »Der gemietete Truck ist ein direkter Beweis dafür, dass die >Freien< etwas mit dem zu tun haben, was mit dem CharlieTeam passiert ist«, sagte Web.
    »Und nach der letzten Nacht werden wir ihn auch brauchen«, versetzte Bates unheilvoll.
    Was Web dann sah, ließ seinen Mund trocken werden. Er sah zu Bates hoch und zeigte ihm die Seiten. »Was ist denn das?«
    »Ja, das ist wirklich niedlich. Das ist das Rundschreiben der >Freien<. Sie wollen ihre Mitglieder wohl über ihre zahlreichen Morde und Schandtaten auf dem Laufenden halten. Ist noch ziemlich neu, ich habe noch nie zuvor etwas davon gehört. Sie haben jetzt sogar eine Website. Können Sie sich das vorstellen?«
    Web hörte Bates' Bemerkung nicht. Er starrte einfach auf den Namen des Rundbriefs, der den Kopf der ersten Seite zierte.
    Donnerhall.
    So hieß das Rundschreiben der »Freien Gesellschaft«. Und das war genau das Wort, das Kevin Westbrook in der Gasse zu ihm gesagt hatte.
    Web und Romano gingen zur Corvette. Web dachte noch immer über das nach, was er erfahren hatte. Aber alles war so undurchsichtig wie die Ränder

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