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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ausgetauscht.
    »Scheiße!« Web eilte in Claires Büro. Die Tür war verriegelt. Er öffnete sie mit einem seiner Dietriche und trat ein. Er sah die Taschenlampe auf dem Fußboden und wollte schon ihren Schreibtisch durchsuchen, als er unabsichtlich nach oben blickte und dort den Rauchmelder von der Decke herabhängen sah. Er streckte die Hand danach aus, zog sie aber sofort wieder zurück, als seine FBI-Ausbildung sein weiteres Vorgehen bestimmte. Achtung, möglicher Tatort, Fingerabdrücke, auf keinen Fall durften Spuren zerstört werden! Er rief Bates an, erklärte ihm die Lage, und das FBI schickte eine Suchmeldung nach Claire raus. Und eine halbe Stunde später erschienen Bates und ein Trupp Kriminaltechniker. Innerhalb von drei Stunden war das Büro sorgfältig durchgekämmt und waren alle Leute befragt worden. Web saß während der ganzen Zeit draußen im Wartezimmer. Bates kam heraus. Er war blass.
    »Ich glaub das nicht, Web. Ich will es nicht glauben.«
    »Die Rauchmelder waren Abhörvorrichtungen, nicht wahr?«
    Bates nickte. »Und Videokameras. Mit stecknadelkopfgroßen Objektiven.«
    »PLC - Technologie?«
    Bates nickte abermals. »Genau, wie Spione sie benutzen. Technisch das Feinste vom Feinsten.«
    »Tja, dann haben wir wohl soeben unsere undichte Stelle gefunden.«
    Bates schaute auf die Liste in seiner Hand. »Ich denke, man sieht immer nur den Einzelfall, mal ein Agent hier, dann eine Ehefrau dort, alles nicht so aufregend. Aber wir haben uns in der Verwaltung umgesehen, wo die Akten über diese Angelegenheiten geführt werden, weil die Versicherung des FBI die Rechnungen bezahlt. Können Sie sich vorstellen, dass fast zweihundert Agenten, deren Ehefrauen und anderes Personal, das für das FBI arbeitet, hier als Patienten gemeldet sind? Und zwar handelt es sich um Leute von ganz unten bis hinauf in die obersten Dienstränge. Und wer weiß, wie viele andere Dienste wie DEA, Secret Service und Polizei ihre Leute ebenfalls hierher geschickt haben.«
    »Einen Psychiater aufzusuchen erfreute sich schon vor dieser Affäre keiner besonderen Beliebtheit. Jetzt kann man es wohl ganz vergessen.«
    »O'Bannon hatte die besten Referenzen. Ehemaliger Armeeangehöriger, hatte lange als Berater beim FBI gearbeitet, zuverlässig wie ein Fels in der Brandung. Zumindest nahmen wir das an.«
    »Ein ganzes Meer von Geheiminformationen.« Web schüttelte den Kopf. »Debbie Riner, Angie Romano und andere. Die Männer sollen mit ihren Frauen nicht über ihre dienstlichen Angelegenheiten sprechen, aber es passiert. Mein Gott, wir sind alle nur Menschen.«
    »So müssen sie erfahren haben, dass ihr an diesem Abend den Schlupfwinkel angreifen wolltet, und sogar, welches Team wo eingesetzt werden sollte. Es war ein geplanter Hinterhalt, und sie hatten jede Menge Zeit, um alles vorzubereiten. Einer der Typen hat es vielleicht gegenüber seiner Frau erwähnt und der rutscht es bei O'Bannon raus, und peng, die Mikrofone fangen alles auf.« Bates schlug die Hände vors Gesicht. »Verdammt, wie soll ich Debbie Riner beibringen, dass sie vielleicht mitgeholfen hat, ihren Mann zu töten?«
    »Tun Sie das nicht, Perce. Lassen Sie es sein«, sagte Web nachdrücklich.
    »Aber wenn ich es nicht tue, erfährt sie es vielleicht aus einer anderen Quelle. Und dann denken Sie mal daran, welche Erpressungsmöglichkeiten sich daraus ergeben? Woher wissen wir, dass genau das vielleicht nicht schon längst versucht wurde?«
    »Sehen Sie den Tatsachen ins Auge, Perce, wir haben es mit einer Krake zu tun, deren Tentakeln immer wieder aufs Neue nachwachsen.« Web schaute sich im Büro um. »Ist das Personal vollständig anwesend?«
    »Alle außer Claire Daniels.«
    »Und O'Bannon?«
    Bates setzte sich. »Es sieht so aus, als hätte er seine Finger in der Sache drin. Seine Akten sind fort. Wir haben sein Haus überprüft. Auch das wurde leer geräumt. Wir haben Fahndungsmeldungen rausgegeben, aber wenn alles in der vergangenen Nacht erledigt wurde, hat er einen großen Vorsprung. Mit einem Privatflugzeug könnte er längst außer Landes sein.« Bates massierte sich die Schläfen. »Das ist der reinste Albtraum. Können Sie sich ausmalen, was passieren wird, wenn die Medien von dieser Sache Wind bekommen? Die Glaubwürdigkeit des FBI wäre endgültig zum Teufel.«
    »Wenn wir ein paar von den Leuten erwischen, die hinter dieser Sache stecken, gewinnen wir vielleicht einen Teil davon zurück.«
    »O'Bannon wird sicher nicht untätig herumsitzen und

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