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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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geschlafen. Genau genommen hatte er überhaupt nicht geschlafen, seit Kevin verschwunden war. Ein lausiger Anruf, mehr hatte er nicht bekommen. Er hatte sich mit London getroffen, wie sie es ihm befohlen hatten, und ihm das mit den Tunneln erzählt. Auch das hatten sie ihm befohlen.
    Klar, er hatte noch was mit Toona zu klären gehabt. Im Gegensatz zu dem, was er Web erklärt hatte, konnte er sich mit Leuten abfinden, die sich selbst bedienten, und sogar mit jenen, die den Stoff selbst nahmen, denn wenn man kein Auge zudrückte, war im Drogengeschäft so gut wie niemand bereit, für einen zu arbeiten, so einfach war das. Aber einen Verräter würde er niemals tolerieren. Macy hatte ihm den Tipp gegeben, was Toona betraf, und Francis hatte es nachgeprüft und festgestellt, dass Macy Recht hatte. Daher war Toona - verdientermaßen - Fischfutter. Gelegentlich war das Leben doch fair, dachte er.
    Über die Straßentrommeln hatte er erfahren, dass Peebles umgebracht worden war. Der Junge war einfach eine Nummer zu klein. Aber Westbrook hatte ebenfalls erfahren, wenn auch zu spät, dass Peebles eine Übernahme seiner Bande und die Verstärkung anderer Gruppen in dieser Gegend vorbereitet hatte. Das hatte ihn völlig überrumpelt. Er hätte nie damit gerechnet, dass Peebles zu so etwas fähig wäre.
    Macy dagegen war einfach verschwunden. Dieser Verrat hatte ihn tief getroffen. Westbrook zuckte mit den Achseln. Das geschah ihm nur recht, dafür, dass er einem Weißen vertraut hatte.
    Wer Peebles getötet hatte, war jetzt vielleicht auf der Suche nach ihm. Westbrook würde in der Versenkung bleiben und sich selbst um seine Angelegenheiten kümmern müssen, bis die Dinge wieder ins Lot gekommen waren. Allein auf sich selbst gestellt - es war wieder so wie früher. Er hatte zwei Pistolen, ein paar volle Magazine Munition und etwa tausend Dollar in der  Tasche. Er hatte sich vom Navigator getrennt, als er hergekommen war, und die Cops suchten noch immer nach ihm. Na, sollten sie doch suchen.
    Er hatte gesehen, dass das FBI das Anwesen bewachte, aber er hatte so viel Zeit damit verbracht, sich vor den Cops zu verstecken, dass er recht gut wusste, wie er sogar seine ziemlich voluminöse Erscheinung tarnte, so dass er niemandem auffiel, egal, wo er sich aufhielt. Er hatte hier ein paar seltsame Dinge beobachtet. Und er hatte in der Ferne Hundegebell gehört. Dass sie hier Hunde hatten, waren schlechte Nachrichten. Also hatte er sich noch weiter in sein Versteck zurückgezogen.und sich unter der Decke verkrochen, die er mit Laub und Zweigen bedeckt hatte, bis die Geräusche verstummt waren. Er vermutete, dass London noch immer in der Nähe war, und wenn London diesen Ort für wichtig hielt, tat Westbrook es ebenfalls. Er überprüfte seine Pistole, richtete sich auf eine längere Wartezeit ein, trank abermals, lauschte den Zikaden und fragte sich, was der neue Tag wohl bringen mochte. Vielleicht bescherte er ihm Kevin.
    Ed O'Bannon ging in dem kleinen Raum nervös auf und ab. Er hatte seit Jahren nicht mehr geraucht, doch in den vergangenen zwei Stunden hatte er eine ganze Packung gequalmt. Er hatte immer damit gerechnet, mal erwischt zu werden, doch als die Zeit verstrich und alles immer glatt ging, war die Angst in demselben Maße immer geringer geworden, in dem sein Bankguthaben wuchs.
    Er hörte jemanden kommen und drehte sich zur Tür um. Sie war abgeschlossen, daher reagierte er überrascht, als der Knopf gedreht wurde. O'Bannon wich zurück. Als der Mann hereinkam, atmete er erleichtert auf.
    »Lange nicht gesehen, Doc.«
    O'Bannon streckte die Hand aus, und Nemo Strait ergriff und
    schüttelte sie.
    »Ich war mir nicht sicher, ob Sie es schaffen würden, Nemo.«
    »Wann hab ich Sie je im Stich gelassen?«
    »Ich muss verschwinden. Das FBI rückt mir zu nah auf die Pelle.«
    »Machen Sie sich nicht verrückt. Wir haben jede Menge Fluchtmöglichkeiten für Sie und die Flugzeuge und Papiere und Leute, um Sie rauszubringen.« Strait hielt einen Stapel Dokumente hoch. »Über Mexiko nach Rio und dann weiter nach Johannesburg. Von dort können Sie es sich aussuchen, Australien oder Neuseeland. Oder Sie kehren in unser altes Revier in Südostasien zurück.«
    O'Bannon betrachtete den Papierstapel und atmete abermals erleichtert auf. Er lächelte und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Mir kommt es vor, als wäre das hundert Jahre her.«
    »He, ich werde das nie vergessen. Sie haben mich gerettet, nachdem die Vietkong

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