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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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das können Sie mir glauben, war er ein einfacher Fall.« Er lächelte. »Der Mann hat mir vertraut. Und was sagt das über das mächtige FBI?«
    Strait unterdrückte ein Gähnen.
    »Hatten Sie eine lange Nacht?«, fragte O'Bannon.
    »Das kann man wohl sagen.« Strait räkelte sich und rieb sich die Augen.
    Es klopfte leise an der Tür.
    »Herein!«, rief Strait und sah O'Bannon an. »Da ist Ihr Fahrer. Er ist mein bester Mann. Er kümmert sich um alles.«
    Clyde Macy trat ein, sah erst O'Bannon an und danach Strait.
    »Diesen Jungen kenne ich schon lange«, fuhr Strait fort. »Ich glaube, ich habe ihm geholfen, den richtigen Weg einzuschlagen, stimmt's?«
    Macy nickte. »Wie ein Vater, den ich nie hatte.«
    Strait lachte. »Das ist richtig. Sie werden es kaum glauben, aber dieser Knabe hat es geschafft, sich in D.C. in eine schwarze Drogenbande einzuschleusen. Er hat dafür gesorgt, dass denen angehängt wurde, was wir getan haben. Einer von ihnen, ein Typ namens Antoine Peebles, hat versucht, die Geschäfte dieses Westbrook zu übernehmen. Mace spielte mit, und Peebles half uns, wann immer es nötig war, und dann brachte Mace Peebles um.«
    O'Bannon schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum das denn?«
    »Weil ich es wollte«, antwortete Macy und sah O'Bannon ausdruckslos an. »Es war eine Mission, die ich für mich ganz allein geplant habe. Und ich habe sie erfolgreich abgeschlossen.«
    Strait kicherte. »Und dann hat er dafür gesorgt, dass das HRT und die >Freien< sich eine Schlacht lieferten. Dieser Mann ist unbezahlbar. Okay, Mace, das ist Ed O'Bannon, der Freund, von dem ich dir erzählt habe.« Er reichte O'Bannon die Dokumente, klopfte ihm auf die Schulter und schüttelte ihm die Hand.
    »Was ich gesagt habe, war mir wirklich ernst, Doc, Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Noch einmal vielen Dank, und viel Vergnügen bei Ihrem Luxusleben als Gesetzesflüchtling.«
    Strait machte kehrt und ging hinaus. Während er die Tür hinter sich schloss, hörte er den ersten gedämpften Schuss und kurz danach einen zweiten. Verdammt, dieser Macy war wirklich effizient. Der Junge hatte bei ihm wirklich eine Menge gelernt. Nur sein ständiger Wettstreit mit dem FBI war manchmal einfach lästig und außerdem riskant, aber das war etwas, das er in Kauf genommen hatte, um den Jungen bei der Stange zu halten. Letztendlich hätte Strait diese ganze Angelegenheit ohne Clyde Macy niemals durchziehen können.
    Und was O'Bannon betraf, so hatte er nichts gegen den Mann, aber es durfte nun mal keine losen Enden geben. Und Nemo Strait traute Ed O'Bannon genauso wenig wie jedem anderen.
    Ein Problem gelöst, blieben nur noch zwei: Kevin Westbrook und Claire Daniels. Einmal hatten sie fliehen können, aber sie würden keine Chance mehr bekommen, es ein zweites Mal zu versuchen. Und dann wurde es Zeit, Schluss zu machen. Die griechischen Inseln klangen von Tag zu Tag verlockender. Nicht übel für einen Jungen, der bettelarm und im Dreck aufgewachsen war und seitdem ständig ums Überleben gekämpft hatte. Amerika war wirklich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
    Während er in den Lastwagen stieg, überlegte Nemo Strait, ob es in Griechenland Pferdefarmen gab. Er hoffte nicht.
    Im Kutschenhaus schlug Web die Augen auf und schaute sich um. Er hörte keinen Laut von Romano, und als er auf die Uhr blickte, wusste er, warum. Es war noch keine sechs. Er stand auf, öffnete das Fenster und atmete tief die frische Morgenluft ein. Er hatte ungewöhnlich tief geschlafen. Er würde schon bald von hier verschwinden, und darüber war er teils froh, teils
    traurig.
    Am meisten dachte er jedoch an Claire. Seine Erfahrung sagte ihm, dass die Chance, dass die Frau noch lebte, außerordentlich gering war. Und der Gedanke, sie vielleicht nie wieder zu sehen, betäubte ihn regelrecht.
    Während er hinausschaute, erblickte er Gwen, die in einem Jeep mit heruntergeklapptem Verdeck auf der Straße vom Haupthaus näher kam. Sie lenkte den Wagen auf den gepflasterten Platz vor dem Kutschenhaus und stieg aus. Sie trug ihre Reitkleidung, Jeans, Stiefel und Pullover. Die langen Haare umrahmten reizvoll ihr Gesicht. Sie hatte auf eine Mütze verzichtet.
    Während sie zur Tür ging, rief er: »Der Scheck für die Miete ist in der Post. Sie können die Räumung abbrechen!«
    Sie schaute hoch, lächelte und winkte. »Ich dachte, wir können einen letzten Ausritt machen.« Sie blickte zum heller werdenden Himmel hinauf. »Wenn wir die Pferde gesattelt haben, ist

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