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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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seiner Fiedel.«
    Sogar ohne das Potenzmittel schaffte Strait es, sie ein weiteres Mal zu befriedigen, obgleich er das Gefühl hatte, dass es ihn beinah umbrachte.
    Als Gwen sich später anzog, betrachtete er sie.
    »Verdammt, du bist die reinste Wildkatze.«
    Sie zog den Reißverschluss ihres Kleides zu und nahm die Schuhe in die Hand. Strait stand auf und zog sich behutsam das Hemd über den verletzten Arm. Sie sah ihm zu. »Hast du irgendwelche Pläne für heute Morgen?«
    »Ach, du weißt ja, wie das Leben auf einer Pferdefarm ist. Es gibt immer etwas zu tun.«
    Sie wandte sich zum Gehen.
    »Weißt du, Gwen, es ist nicht persönlich gemeint, aber es ist nicht gut, wenn ein Mensch so viel Hass mit sich herumträgt. Irgendwann musst du versuchen, damit fertig zu werden, sonst bringt er dich am Ende um. Ich war genauso, als meine Exfrau die Kinder mitnahm. Irgendwann muss man den Hass überwinden.«
    Sie drehte sich langsam zu ihm um und starrte ihn mit brennenden Augen an. »Wenn du dein einziges Kind mit einem blutigen Loch in der Brust vor dir liegen siehst und du deswegen den einzigen anderen Menschen verloren hast, den du auch noch liebst; wenn du also den tiefsten Punkt der Verzweiflung erreicht hast und dann feststellst, dass du noch tiefer fällst, dann kannst du gern zu mir kommen und mir erklären, wie man seinen Hass überwindet.«

KAPITEL 51

    Claire schreckte hoch. Trotz ihrer Angst war sie vor Erschöpfung eingeschlafen. Sie spürte die Finger auf ihrer Haut, und sie wollte ihren Angreifer abwehren, als die Stimme sie innehalten ließ.
    »Ich bin's nur, Claire«, sagte Kevin, während er die Augenbinde abnahm.
    Es brannte kein Licht, daher musste Claire ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen lassen. Sie blickte auf Kevin hinunter, der neben ihr saß, die Hände an den Handschellen, die sie an die Wand fesselten.
    »Ich dachte, du wärest ebenfalls gefesselt.«
    Er lächelte und hielt ein kleines Stück Metall hoch. »Das war ich auch. Aber ich hab dieses Teil von einem der Stifte entfernt, die sie mir zum Zeichnen gegeben haben. Damit habe ich das Schloss geöffnet. Ich habe ziemlich geschickte Finger.«
    »Das sehe ich.«
    »Warten Sie noch ein paar Sekunden, und ich habe Sie auch befreit.«
    Es dauerte wirklich nur ein paar Sekunden, bis Kevin die Handschellen geöffnet hatte. Sie massierte ihre Handgelenke, richtete sich auf, schaute sich um und sah zur Tür. »Ich nehme an, die Tür ist verriegelt, oder?«
    »Das war sie die ganze Zeit über. Vielleicht jetzt nicht mehr, weil sie annehmen, dass wir gefesselt sind.«
    »Sehr scharfsinnig.« Sie stand auf, brauchte einen Moment, um ihr Gleichgewicht zu finden, nachdem sie so lange gesessen hatte. Der Zustand wurde durch die Dunkelheit kurzfristig verschlimmert. Dann sah sie sich wieder um. »Gibt es etwas, das wir als Waffe benutzen können, falls jemand vor dieser Tür
    wartet?«
    Kevin ging zum Bett, kippte es auf die Seite und schraubte zwei der Metallbeine ab. Eins behielt er, das andere reichte er Claire.
    »Sie schlagen oben zu, ich unten«, schlug er vor.
    Claire nickte, allerdings ohne viel Selbstvertrauen. Sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt auf einen Menschen einschlagen konnte.
    Kevin schien ihre Unsicherheit zu spüren, denn er fügte hinzu: »Wir wehren uns nur, wenn sie uns etwas antun wollen, okay?«
    »Okay«, meinte Claire ein wenig entschlossener.
    Sie schlichen zur Tür und versuchten ihr Glück. Sie war verschlossen. Sie lauschten angestrengt auf irgendwelche verräterischen Laute, doch von der anderen Seite war nichts zu hören, obwohl die maschinenähnlichen Geräusche nicht mehr so laut waren. »Ich glaube, wir kommen hier nicht raus, wenn sie es nicht wollen«, sagte Claire.
    Kevin betrachtete die Tür und trat zurück. »So was habe ich noch nie gesehen.«
    »Was?«
    »Dass die Scharniere sich auf der Innenseite befinden.«
    Claire schöpfte Hoffnung, aber nur für einen kurzen Moment. »Wir brauchten einen Schraubenzieher und einen Hammer, um die Tür auszuhängen.«
    »Also, einen Hammer hätten wir.« Er hielt das Metallbein hoch. »Und hier haben wir den Schraubenzieher.«
    Er ging zur Wand, an der Claire an den Ring gefesselt gewesen war. Gemeinsam schafften sie es am Ende, den Ring aus der Wand zu schrauben, und Kevin nahm die Handschellen heraus. Er hielt eine hoch. »Das Ding hat eine scharfe Kante, die sich hervorragend als Schraubenzieher eignet.«
    »Du bist klasse, Kevin«, sagte Claire voller

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