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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Bewunderung. Da fühlte sie sich völlig hilflos, während Kevin ein Kaninchen nach dem anderen aus seinem Hut zauberte.
    Sie brauchten eine Weile, hielten immer wieder inne und lauschten, ob sich jemand ihrem Gefängnis näherte, doch am Ende waren die Scharniere offen. Mit vereinten Kräften konnten sie die Tür aufhebeln und sich durch den Spalt zwängen.
    Draußen war es ebenfalls stockdunkel. Sie stolperten weiter und tasteten sich an den Wänden des Korridors entlang. Der Geruch nach Chlor war jetzt sehr stark. Sie wurden von einer weiteren verriegelten Tür aufgehalten, die Kevin mit der Klammer des Kugelschreibers öffnen konnte. Danach gelangten sie zu einer dritten, die jedoch nicht verschlossen war.
    Claire holte ebenso wie Kevin tief Luft. Er lächelte sie an. »Ein schönes Gefühl, wieder im Freien zu sein.«
    »Nun, dann lass uns abhauen, ehe sie uns wieder einschließen.«
    Sie huschten an einem zugedeckten Swimmingpool vorbei, drangen ins dichte Gebüsch ein und gelangten zu einem gewundenen, mit Gras bewachsenen Weg. Am Ende des Weges konnte Claire ein Gebäude erkennen. Es war die Villa. Sie kannte es von ihrem Besuch. Sie befanden sich auf East Winds!
    »O mein Gott!«, rief sie.
    »Psssst«, sagte Kevin.
    Sie beugte sich zu seinem Ohr hinab. »Ich weiß, wo wir sind. Ich habe Freunde hier, wir müssen sie nur finden.« Das Problem war, dass in der Dunkelheit nur schwer zu erkennen war, in welcher Richtung sich das Haus befand, das Web und Romano bewohnten, auch wenn das Herrenhaus als Orientierungshilfe diente.
    »Wenn wir hier gefangen gehalten wurden, woher wollen Sie dann wissen, dass es wirklich Ihre Freunde sind?«
    »Ich weiß es eben. Komm jetzt.« Sie ergriff seine Hand, und sie setzten sich, soweit Claire sich erinnern konnte, in Richtung Kutschenhaus in Bewegung. Lange bevor sie es erreichten, verharrten jedoch beide, als sie hörten, wie sich ein Fahrzeug näherte. Sie suchten in den Büschen Deckung und lugten hinaus.
    Claires Mut sank. Es war ein Lastwagen, nicht der Mach oder Romanos Corvette. Es verschlug ihr den Atem, als mehrere Männer mit Gewehren ausstiegen. Anscheinend war ihre Flucht bemerkt worden. Sie und Kevin liefen daraufhin so tief in den Wald, dass Claire völlig die Orientierung verlor.
    Schließlich blieben sie stehen und versuchten, zu Atem zu kommen. Kevin sah sich um. »Ich hab noch nie so viele Bäume auf einmal gesehen. Unmöglich zu entscheiden, wie wir hier raus finden sollen.«
    Claire atmete tief durch und versuchte, ihre Lungen und Nerven wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie nickte. »Ich weiß.« Sie versuchte, sich in dem fremden Gelände zu orientieren, und wollte gerade entscheiden, in welcher Richtung sie ihr Glück versuchen sollten, als sie Schritte vernahmen. Claire drückte Kevin an sich, und sie kauerten sich in ein Dickicht.
    Die Person war auf dem Pfad unterwegs und ging an ihnen vorbei. Sie hatte offenbar keine Ahnung von Claires und Kevins Anwesenheit. Claire spähte hinaus. Sie kannte Gwen Canfield nicht und hatte daher auch keinerlei Erklärung dafür, dass eine Frau in einem langen roten Kleid um diese Uhrzeit barfuss durch den Wald spazierte. Claire überlegte kurz, ob sie sich bemerkbar machen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Sie hatte keine Ahnung, wer sie entführt hatte. Möglich, dass diese Frau zu diesen Leuten gehörte.
    Als Gwen außer Sicht war, setzten Claire und Kevin ihren Weg fort. Sie kamen zu einem Haus, in dem kein Licht brannte, vor dem jedoch ein Lastwagen parkte. Claire dachte darüber nach, ob sie versuchen sollte, in das Haus einzudringen und das Telefon zu benutzen, um die Polizei zu rufen, als ein Mann im Laufschritt herauskam, sich in den Lastwagen schwang und davonraste.
    »Ich glaube, der Mann hat gerade erfahren, dass wir getürmt sind«, flüsterte sie Kevin ins Ohr. »Komm weiter.«
    Sie rannten zum Haus. Claire hatte mitbekommen, dass der Mann in seiner Eile die Haustür offen gelassen hatte. Sie wollten gerade hineingehen, als sie ein Geräusch hörten, bei dem Claires Magen sich zu einem harten Knoten verkrampfte.
    »Er kommt zurück«, rief Kevin. Sie rannten zurück in den Wald, während der Lastwagen auf den Platz vor dem Haus einbog.
    Während sie sich durch das dichte Unterholz kämpften, verlor Claire schnell ihre Schuhe, und ihre und Kevins Kleidung wurden von den dornigen Zweigen und Ästen zerfetzt. Sie gelangten zu einer kleinen Lichtung, hielten kurz an, um zu Atem zu kommen, rannten

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