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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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einfach ab«, sagte ein anderer. Romanos Gesicht wurde rot, und er ballte die Hände zu Fäusten.
    »Nein, wir halten seinen Kopf unter Wasser und ertränken das Schwein schön langsam.«
    Romano schaute auf und sah, dass dieser Vorschlag von dem Herrn kam, den Westbrook niedergeschlagen hatte, demselben Typen, den Romano an seinem ersten Tag auf East Winds zu Boden geschickt hatte. Der große Kerl schnappte noch immer nach Luft, und um seine Nase herum, mit der er über den Stein geschlittert war, war Blut.
    »Was sagst du dazu, Romano?«, fragte der Mann, während er Romano mit der Stiefelspitze in die Seite trat.
    »Hört sich gut an«, sagte Romano. Er explodierte geradezu, rammte dem Mann die Schulter in den wabbelnden Bauch, und beide stürzten in den Pool. Romano atmete tief ein und zog den Mann unter Wasser. Die beiden Männer neben dem Pool reagierten genau so, wie Romano es erwartet hatte. Sie schossen ins Wasser. Aber Romano und der andere waren zu tief, als dass die Kugeln Schaden anrichten konnten.
    Einer der Burschen hatte eine scheinbar brillante Idee. Er lief zu der Mauer und drückte auf den Knopf, um die Poolabdeckung zu schließen. Als sie sich über Romano und den Mann senkte, mit dem er noch immer kämpfte, wusste Romano, der alles andere als besorgt darüber war, dass er jetzt eine Chance hatte, die Sache zu überleben. Er zog sein Messer heraus und schnitt dem Mann die Kehle durch. Blut quoll ins Wasser. Dann packte Romano die Leiche an den Beinen und stieß sie nach oben, bis er spürte, wie der Kopf des Mannes gegen die Abdeckung schlug, als habe er die Oberfläche durchbrochen, um nach Luft zu schnappen. Dann hörte er die Schüsse, die er erwartet hatte. Die Kugeln schlugen in den Kopf ein. Er zog die Leiche hinab, schwamm ein Stück weiter und drückte sie dann wieder hoch. Erneut erklangen Schüsse, und das Wasser spritzte auf beiden Seiten neben ihm hoch. Jetzt dachten sie zweifellos, beide von ihnen wären tot. Zumindest hoffte Romano das; sein Überleben hing davon ab.
    Er zog die Leiche wieder hinab und ließ sie dann los. Langsam sank sie auf den Boden des Pools zu der, die schon dort lag, die des Mannes, den Romano zuvor erschossen hatte. Jetzt musste Romano den riskantesten Teil dieses Plans in Angriff nehmen. Er stieß den Großteil der ihm verbliebenen Luft aus, trieb zur Wasseroberfläche und schob den Arm in die
    Filteröffnung, als hätte er sich dort verfangen, nachdem man ihm den Kopf vom Hals geschossen hatte. Als die Abdeckung sich öffnete, konnte er nur hoffen, dass die beiden Typen nichts von der Physik eines gerade getöteten Menschen im Wasser verstanden, nämlich, dass die Leiche eher versank als an der Oberfläche trieb. Wenn sie jetzt das Feuer auf ihn eröffneten, war er tot. Aber das taten sie nicht. Die Abdeckung zog ihn etwas in die Höhe, und Romano bewegte keinen Muskel. Es war noch nicht an der Zeit. Als die Hände hinabgriffen und ihn hinauszogen, bewegte er sich noch immer nicht. Sie legten ihn mit dem Gesicht nach unten neben den Pool. Er konnte sie auf beiden Seiten spüren. Und dann hörte er es. Sie alle hörten es. Sirenen. Jemand hatte die Cops gerufen.
    »Verdammt, verschwinden wir von hier«, sagte einer der Männer.
    Das waren seine letzten Worte. Romano sprang auf und rammte beiden Männern mit rückwärts gerichteten Stößen die Messer, die er in den Händen verborgen hatte, mitten in die Brust. Die Klingen drangen bis zu den Griffen in die Körper ein und durchbohrten die Herzen der Männer.
    Sie starrten ihn an, während sie ins Wasser fielen. Romano richtete sich auf, suchte das Schlachtfeld mit den Blicken ab, zerriss sein Hemd und benutzte einen kleinen Ast als Tourniquet für sein Bein, fischte Link, die Pistole, die verhindert hatte, dass die Kugel in seinen Rücken eindrang, aus dem Wasser und hielt die ruinierte Waffe hoch.
    »Tja, zum Teufel«, sagte er.

KAPITEL 54

    Web verfolgte Strait und Claire, so gut er konnte. Er verließ sich abwechselnd auf das Nachtsichtgerät und seine eigenen Augen, doch es war sehr dunkel hier, und selbst Nachtsichtbrillen benötigten etwas Umgebungslicht, um anständig zu funktionieren. Er verließ sich eigentlich mehr auf das Gehör als auf die Augen, konnte unter diesen Voraussetzungen aber nicht schießen, da er genauso gut Claire wie Strait treffen könnte.
    Er näherte sich dem Affenhaus, wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Das verfallene Gebäude sah am Tag schon unheilvoll genug aus;

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