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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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davon hatte ein paar ziemlich eindeutige Forderungen, und er ist ein Typ, dem man gefällig sein muss. Das ist ein Bursche, bei dem man darauf achten muss, dass er zufrieden ist, falls Sie wissen, was ich meine.«
    »Clyde Macy?«
    »Nee, ich nenne keine Namen, Web. Ich verpfeife niemanden.«
    »Dann will ich Ihnen mal helfen. Macy ist ein Möchtegern- Cop. Es juckt ihn einfach, allen zu beweisen, dass er besser ist. Es machte ihm einen Heidenspaß, sich wie ein FBI-Agent anzuziehen, reinzumarschieren und uns den Jungen einfach unter unserer Nase wegzunehmen. Nur um zu zeigen, dass er es durchziehen kann.«
    »Verdammt, Web, Sie wären ein guter Detektiv geworden.«
    »Aber vielleicht waren Sie nicht so zuversichtlich. Sie brauchten Kevin, und Sie konnten nicht riskieren, dass Macy es nicht durchzieht und Kevin nicht zurückbekommt. Sie brauchten Kevin in dieser Gasse, um den Verdacht auf Big F zu lenken, und später brauchten Sie ihn als Druckmittel. Also haben Sie ihn gegen den anderen Jungen ausgetauscht. Auf diese Weise hatte Macy seinen Spaß auf Kosten des FBI, und wenn es nicht klappte, hatten Sie noch immer Kevin. Habe ich Recht?«
    »Tja, das werden wir wohl nie erfahren.«
    »Wo ist also der andere Junge?«
    »Wie ich schon sagte, das werden wir wohl nie erfahren.«
    Webs Walkie-Talkie knackte. Romano war in Position.
    »Okay, eine letzte Chance, Nemo. Sie haben fünf Sekunden, um sich zu ergeben.«
    Web machte sich nicht die Mühe, bis fünf zu zählen. Er schaltete seine MP-5 auf vollautomatisches Feuer um, krümmte den Finger um den Abzug und beharkte den Pferdehänger, hinter dem Nemo und seine Männer Deckung gesucht hatten.
    Strait und seine Leute warfen sich flach auf den Boden, und gleichzeitig tauchte Romano hinter ihnen auf.
    Einer der Männer sah ihn, wollte schießen und bekam zur Belohnung für seine Mühe zwei Salven aus der MP-5 zwischen die Augen.
    »Die Waffen auf den Boden. Sofort!«, befahl Romano.
    Web sah es, aber Romano nicht, weil er ihm den Rücken zugedreht hatte: ein kleiner Kondensatstreifen, der im Wald in die Luft emporstieg. Kondensation, die von der Kälte verursacht wurde, die von einem Gewehrlauf aufstieg. Es war ein klassischer Fehler, wie ihn jemand beging, der etwas vom Schießen unter freiem Himmel und aus dem Hinterhalt verstand, aber nicht die kleinen, kritischen Details kannte, die den eigentlichen Unterschied ausmachten. Als Scharfschütze hätte
    Web den Lauf mit seinem Atem erwärmt und die Kondensation damit beseitigt.
    »Sechs Uhr, Romano!«, rief er.
    Aber es war zu spät. Die Kugel traf Romano am unteren Ende seines Rückgrats, und der Einschlag des Hochgeschwindigkeitsgeschosses warf ihn zu Boden.
    »Paulie!«, rief Web.
    Ein anderer Mann rollte sich herum und zielte auf den gestürzten HRT-Agenten, doch Web erledigte ihn mit seiner 308. Er klemmte die MP-5 mit einer Hand gegen sein Becken und zog mit der anderen die 45er.
    »Romano!«
    Er atmete erleichtert auf, als Romano wieder aufstand. Die Kugel hatte zwar seine Weste durchschlagen, aber nicht Link, die dritte 45er, die er dort in einem Spezialhalfter trug.
    Eine weitere Kugel schlug in der Nähe von Web ein, und er ließ sich zu Boden fallen, noch während Romano sich in die Büsche warf. Strait ergriff diese Gelegenheit, um loszustürmen, Claire zu packen und halb zu dem Truck zu tragen, halb zu zerren, an den der Pferdehänger gekoppelt war.
    Web schaute auf und sah, was Strait vorhatte. Er schoss auf die Reifen des Trucks. Lauthals fluchend schleppte Strait Claire in die Dunkelheit davon.
    Web schnappte sich sein Walkie-Talkie. »Paulie, Paulie, bist du in Ordnung?«
    Mehrere bange Sekunden vergingen, dann antwortete eine Stimme. Sie zitterte ein wenig, aber es war unverkennbar der gute, alte Romano. »Wer auch immer auf mich geschossen hat, er weiß einen Scheißdreck darüber, dass eine Kugel sich über die Entfernung senkt. Hat zu tief gezielt.«
    »Dein Glück. Ich habe die Kondensation aus dem Lauf erst gesehen, als es zu spät war. Ich wette, Macy ist irgendwo da draußen. Strait hat Claire. Ich folge ihnen. Kevin Westbrook liegt noch beim Pool.«
    »Ich hab hier alles unter Kontrolle, Web.«
    »Bestimmt?«
    »Verdammt, es sind doch nur vier gegen einen. Geh!«
    Web fuhr herum und lief hinter Claire und Strait her.
    Romano hatte seine MP-5 verloren, und das Präzisionsgewehr war auf solch geringe Entfernung nicht effektiv. Er zog seine 45er und rieb, Webs Beispiel folgend, über die Waffe, damit

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