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Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Titel: Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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wir Zeit, um das Geheimnis der drei Großen Schwerter zu enträtseln und einen Weg zu finden, wie wir uns gegen die Bedrohung durch den Sturmkönig wehren können.«
    Josua saß da und starrte in den von Linien zerfurchten Staub. »Es wäre ein Anfang«, meinte er endlich. »Eine kleine Flamme der Hoffnung inmitten von Verzweiflung.«
    »Darum bin ich zu Euch gekommen«, sagte die Zauberfrau. »Darum habe ich auch den Jungen, Simon, aufgefordert, sich dorthin zu begeben, wenn es ihm möglich ist, und alle mitzubringen, die bei ihm sind.«
    Vater Strangyeard hüstelte entschuldigend. »Ich fürchte, ich verstehe Euch nicht, Frau Geloë. Wie habt Ihr mit dem Jungen geredet? Wenn er sich im fernen Norden aufhält, hättet Ihr nicht rechtzeitig hier bei uns sein können. Habt Ihr Botenvögel geschickt, wie Jarnauga es so oft getan hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe durch die kleine Leleth zu ihm gesprochen. Es ist schwierig zu erklären, aber sie hat mich stärker gemacht, sodass ich bis hinauf nach Yiqanuc reichen und Simon vom Stein des Abschieds erzählen konnte.«
    Sie begann mit der Stiefelspitze die Landkarte zu verwischen. »Unklug wäre es, eine Nachricht mit unserem Ziel zu hinterlassen«, kicherte sie heiser.
    »Aber könntet Ihr auf diesem Wege mit jedem reden?«, erkundigte Josua sich begierig.
    Geloë verneinte. »Ich habe Simon gekannt und ihn berührt. Er war in meinem Haus. Ich glaube nicht, dass ich jemanden finden und mit ihm sprechen könnte, den ich nicht vorher getroffen habe.«
    »Aber meine Nichte Miriamel war in Eurem Haus, wenigstens hat man mir das gesagt«, wandte der Prinz eifrig ein. »Ich mache mir große Sorgen um sie. Könntet Ihr sie für mich finden, zu ihr sprechen?«
    »Das habe ich schon versucht.« Die Zauberfrau stand auf und sah sich wieder nach Leleth um. Das kleine Mädchen wanderte ziellos am Rand der Lichtung herum. Ihre blassen Lippen bewegten sich, als sänge sie ein stummes Lied. »In Miriamels Nähe ist etwas oder jemand, der mich daran hindert, sie zu erreichen. Ich hatte wenig Kraft und wenig Zeit, darum habe ich den Versuch nicht wiederholt.«
    »Wollt Ihr es noch einmal tun?«, bat Josua.
    »Vielleicht.« Sie sah ihn an. »Aber ich muss mit meinen Kräften haushalten. Vor uns liegt ein langer, dornenreicher Weg.« Sie wandte sich an Vater Strangyeard. »Jetzt, Priester, kommt mit mir. Es gibt Dinge, über die wir sprechen müssen. Man hat Euch eine Verantwortung auferlegt, die sich als schwere Last erweisen kann.«
    »Ich weiß«, entgegnete Strangyeard ruhig. Die beiden entfernten sich und ließen Josua gedankenverloren zurück. Deornoth beobachtete den Prinzen lange und wanderte schließlich zurück zu seinem Mantel.
    In der Nähe lag Strupp, wälzte sich in den Klauen eines Alptraums und brabbelte vor sich hin. »Weiße Gesichter … Hände greifen nach mir … Hände …« Die Krallenfinger des alten Mannes fuhren durch die Luft, und für einen Augenblick verstummte der Gesang der Vögel.
    »Also«, schloss Josua, »gibt es einen Hoffnungsschimmer. Wenn Valada Geloë meint, wir könnten an diesem Ort eine Zuflucht finden …«
    »… und einen Schlag gegen den König führen«, grollte Isorn, dessen rosiges Gesicht einen finsteren Zug bekommen hatte.
    »Ja, und uns darauf vorbereiten, den Kampf wiederaufzunehmen«, fuhr Josua fort, »dann müssen wir ihrem Rat folgen. Wir haben ohnehin kein anderes Ziel mehr. Sobald alle wieder laufen können, verlassen wir den Wald und durchqueren die Hoch-Thrithinge. Von dort aus halten wir uns dann östlich bis zum Stein des Abschieds.«
    Vara, bleich vor Zorn, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Herzogin Gutrun kam ihr zuvor. »Warum wollen wir überhaupt den Wald verlassen, Prinz Josua? Warum einen längeren Weg nehmen, der uns zudem ungeschützt über die Ebenen führt?«
    Geloë, die neben dem Prinzen saß, nickte. »Ihr stellt eine gute Frage. Der eine Grund ist, dass wir im offenen Gelände doppelt so schnell vorankommen und Zeit für uns kostbar ist. Zweitens aber müssen wir den Forst verlassen, weil der Bann, der die Nornen von ihm fernhält, auch für uns gilt. Dieses Land gehört den Sithi. Wir sind hier eingedrungen, weil wir um unser Leben fliehen mussten, aber länger hierzubleiben, würde bedeuten, ihre Aufmerksamkeit auf uns zu lenken – und die Sithi lieben die Sterblichen nicht.«
    »Aber werden die Nornen uns nicht verfolgen?«
    »Ich kenne Wege durch den Wald, auf denen wir sicher sind,

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