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Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2

Titel: Der Abschiedsstein: Das Geheimnis Der Grossen Schwerter 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Strickleiter vom Landungssteg herunter. Der Herzog hatte noch nicht die Hälfte der schaukelnden Sprossen hinter sich gebracht, als der Bootsmann auch schon gewendet hatte und in einem Seitenkanal verschwunden war.
    Pustend und den eigenen dicken Bauch verwünschend kam Isgrimnur endlich doch auf den zuverlässigeren Planken des Docks an. Er pochte an die verwitterte Tür und wartete dann lange Zeit im eisigen Regen, ohne dass sich etwas rührte. Dabei wurde er zunehmend ärgerlich. Schließlich schwang die Tür auf, eine unfreundlich blickende Frau in mittleren Jahren wurde sichtbar.
    »Ich weiß nicht, wo der Trottel steckt«, erklärte sie Isgrimnur, als ob er danach gefragt hätte. »Nicht genug, dass ich hier so gut wie alles selbst erledigen muss. Nun soll ich auch noch die Tür öffnen.«
    Einen Moment lang war der Herzog so verdutzt, dass er sich um ein Haar entschuldigt hätte. Er kämpfte mit dem spontanen Drang, ritterliches Benehmen zu zeigen, und meinte dann: »Ich möchte ein Zimmer.«
    »Nun, dann kommt herein«, erwiderte die Frau nicht ohne Bedenkenund hielt die Tür weit auf. Dahinter lag ein wackliges Bootshaus, das nach Teer und altem Fisch stank. Ein paar Bootsrümpfe waren aufgebahrt wie in der Schlacht Gefallene. In einer Ecke ragte aus einem Deckenhaufen ein brauner Arm. Schon glaubte Isgrimnur, einen Leichnam zu sehen, den man achtlos dorthin geworfen hatte, dann aber rührte sich der Arm, zog die Decken enger an sich, und Isgrimnur merkte, dass es sich um einen Schläfer handelte. Ihm schwante, dass das Quartier hier nicht unbedingt den höchsten Anforderungen entsprach. Er unterdrückte jedoch den Gedanken.
    Du wirst langsam pingelig, Alter, schalt er sich. Auf dem Schlachtfeld hast du in Schlamm, Blut und den Nestern der Stechfliegenlarven geschlafen.
    Aber , ermahnte er sich, du hast einen Auftrag. Deine eigene Bequemlichkeit kommt erst an zweiter Stelle.
    »Übrigens«, rief er hinter der Wirtin her, die mit energischen Schritten fast schon den Hof überquert hatte, »ich suche jemanden.« Plötzlich fiel ihm der Name nicht mehr ein, den Dinivan ihm gesagt hatte. Er blieb stehen, fuhr sich mit den Fingern durch den nassen Bart und erinnerte sich dann doch wieder. »Tiamak. Ich suche Tiamak.«
    Als die Frau sich umdrehte, war ihre mürrische Miene einem Ausdruck gieriger Freude gewichen. » Ihr ?« , fragte sie. » Ihr seid der Mann mit dem Gold?« Sie öffnete weit die Arme, als wollte sie ihn umarmen. Obwohl ihn ein Dutzend Ellen von ihr trennten, trat der Herzog entsetzt einen Schritt zurück. Das Deckenbündel in der Ecke begann sich zu regen. Ein kleiner und sehr dünner Wranna, die Augen vom Schlaf noch halb geschlossen, kam zum Vorschein.
    »Ich bin Tiamak«, sagte er und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Beim Anblick Isgrimnurs schien Enttäuschung auf sein Gesicht zu treten, als habe er etwas Besseres erwartet. Der Herzog merkte, dass er wieder ärgerlich wurde. Waren diese Leute denn alle verrückt? Für wen hielten sie ihn eigentlich, und was erwarteten sie von ihm?
    »Ich bringe Euch Nachrichten«, begann Isgrimnur steif und wusste nicht recht, wie er fortfahren sollte. »Aber wir wollen uns lieber unter vier Augen unterhalten.«
    »Ich werde Euch Euer Zimmer zeigen«, fiel die Frau hastig ein, »das schönste im ganzen Haus, und der kleine braune Herr – ebenfalls ein hochverehrter Gast – kann sich Euch dort anschließen.«
    Isgrimnur hatte sich gerade wieder zu Tiamak gewandt, der gerade recht ungeschickt versuchte, sich unter den Decken etwas anzuziehen, als die Innentür der Herberge aufgestoßen wurde und eine Horde von Kindern herausstürzte. Sie brüllten wie Thrithingmänner auf dem Kriegspfad. Ihnen folgte ein großer, weißhaariger alter Mann, der von einem Ohr zum andern grinste und so tat, als jage er sie. Vor Vergnügen kreischend flohen sie vor ihm und rannten durch die Tür, die zum Dock hinausführte. Bevor er sie weiterverfolgen konnte, trat ihm die Wirtin mit in die Hüfte gestemmten Fäusten entgegen.
    »Verfluchter, einfältiger Esel! Ceallio, du sollst doch auf die Tür aufpassen!« Der alte Mann, wenngleich erheblich größer als sie, duckte sich, als erwarte er einen Schlag. »Ich weiß, dass du nicht klar im Kopf bist, aber du bist doch nicht taub! Hast du nicht gehört, dass es an der Tür geklopft hat?«
    Der alte Mann stöhnte wortlos. Die Wirtin drehte sich angewidert um. »Strohdumm ist der Kerl«, begann sie und hielt mit weit

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