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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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ob sie sich sein seltsames Verhalten nur eingebildet hatte. Wahrscheinlich schon. Sie war selbst zu sehr aufgewühlt von den Ereignissen und sah Probleme, wo eigentlich keine waren.
    Der portugiesische Grenzer sagte etwas, doch obwohl er fließend Englisch zu sprechen schien, konnte sie wegen des laufenden Motors und der Stahlwand nichts verstehen. Machado
antwortete, dann brachen beide Männer in Gelächter aus. Kurz darauf wurde der Gang eingelegt, und der Laster machte einen Satz nach vorn. Sie ließ sich zu Boden sinken und schloss erleichtert die Augen. Sie versteckte sich hinter einer Reihe von Lattenkisten, die laut Machado Ersatzteile für die Autoindustrie enthielten, die nach Peniche geliefert werden sollten, doch selbst eine oberflächliche Durchsuchung des Laderaums hätte zu ihrer Festnahme geführt. Sie konnte ihr Glück nicht fassen, aber der Laster fuhr weiter und beschleunigte gerade.
    Für etwa zwanzig weitere Minuten fuhren sie durch eine offenbar hügelige Landschaft, aber die Fahrt war nun viel angenehmer als auf der spanischen Seite der Grenze. Jetzt, wo der Grenzübertritt hinter ihnen lag, ließ ihre Anspannung deutlich nach, aber sie war völlig erschöpft. Sie merkte nicht, wie ihr die Augen zufielen, und als sie kurz darauf abrupt hochschreckte, wurde ihr klar, dass der Laster stand. Der Motor war abgestellt, und sie hörte nur noch die Grillen, Laubfrösche oder was die Tierwelt Portugals sonst zu bieten hatte.
    Als sie sich gerade den Schlaf aus den Augen rieb, hörte sie eine Bewegung an der Heckklappe des Lasters Sie wollte tief Luft holen, um die Anspannung zu lindern, doch ihre Kehle war wie ausgetrocknet. Es schmerzte zu atmen, vom Sprechen ganz zu schweigen, aber sie entspannte sich wieder, als sie Machado leise ihren Namen rufen hörte.
    »Ja, ich bin …« Sie fluchte, als sie mit dem Knie gegen eine der Lattenkisten stieß. »Hier bin ich«, sagte sie mit einer seltsam rau klingenden Stimme. Sie tastete sich wie eine Blinde durch den Laderaum, in gebückter Haltung, um sich nicht den Kopf an dem Gestänge unter der Plane zu stoßen, die Arme hin und her bewegend, um jedes Hindernis im Voraus zu entdecken. Plötzlich zerschnitt ein grellweißer Lichtstrahl
die Finsternis, doch bevor sie die Augen schloss, erhaschte sie noch einen Blick auf Javier Machados Profil. Jemand stand neben ihm, eine kleinere, schlanke Person, doch sie konnte das Gesicht nicht sehen, da sie immer noch halb geblendet war. Und doch hatte sie in der Hand des kleinen Mannes etwas gesehen, das wie eine Pistole aussah, aber vielleicht hatte sie sich getäuscht. Trotzdem zögerte sie, bevor sie an die Heckklappe trat, und Machado schien es bemerkt zu haben.
    »Kommen Sie, Miss Kharmai«, sagte er, doch irgendetwas an seinem Tonfall ließ bei ihr die Alarmglocken schrillen. »Es wird Zeit.«
    »Wofür?« Ihre Stimme klang nervös und angespannt, was ihr gar nicht gefiel. Sie hatte absolut kein Interesse daran, bei den beiden den Eindruck von Schwäche zu erwecken, selbst dann nicht, wenn Machado sie schon in einem extrem schlimmen Zustand gesehen hatte. »Ich dachte, wir wollten …«
    »Der Plan hat sich geändert, Miss Kharmai«, sagte Machado. »Bitte, kommen Sie jetzt.«
    Kharmai zögerte erneut, doch es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    Vorsichtig trat sie an die Heckklappe, vor ihren Augen tanzten noch immer weiße Flecken. Machado trat vor und streckte seine Hand aus.

39
    Washington, D. C.
    Um kurz nach dreizehn Uhr betrat Jonathan Harper den abhörsicheren Konferenzraum unter dem Westflügel des Weißen Hauses. Hinter ihm lagen zwei lange Stunden - oder zwei lange Wochen -, und der Stress hatte sich immer mehr aufgebaut. Jetzt schienen die anhaltenden Schmerzen in seiner Brust darauf hinzudeuten, dass die Belastung einen Höhepunkt erreicht hatte. Wenigstens das Timing stimmt, dachte er säuerlich, aber er schob den Gedanken beiseite. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich durch untergeordnete Probleme ablenken zu lassen. In den nächsten paar Stunden würde sich zeigen, ob ihre Arbeit der Mühe wert gewesen war. Zumindest war das Ende in Sicht. Mit etwas Glück würde die bevorstehende Operation dem psychologischen Druck ein Ende machen, unter dem während der letzten Tage nicht nur die Menschen in diesem Raum, sondern die Bürger des ganzen Landes gestanden hatten. Er wischte sich die feuchten Hände an der Hose seines Anzugs ab und studierte die Leute, die sich eingefunden

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