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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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irgendwo ein Gewehr an der Wand … Besser, wir gehen davon aus, dass er eine Waffe in Reichweite hat.«
    » Roger . Haben alle mitgehört?«
    In exakt der Reihenfolge, auf die sie sich vorab geeinigt
hatten, bestätigten die anderen Mitglieder des Teams, dass sie Massis Meldung gehört hatten.
    »Okay«, sagte Kealey schließlich. »Du hältst die Stellung, Massi. Sobald er nach einer Knarre greift, weißt du, was du zu tun hast.«
    » Roger «, antwortete Massi ruhig.
    Niemand musste fragen, was Kealeys Worte bedeuteten. Nur einer von ihnen hatte einen guten Blick durch die Tür der Scheune, und wenn Mengal sich Fitzgerald mit einer Waffe in der Hand näherte, würde Massi feuern, wie immer die Konsequenzen aussehen mochten. Wenn es schiefging, würde keine Begründung überzeugen. Trotzdem waren sie einer Meinung, dass in diesem Fall gehandelt werden musste. Eigentlich wollte niemand von ihnen warten, bis das Spezialkommando eintraf, doch angesichts dessen, was auf dem Spiel stand, wollten sie sich auch nicht voreilig Harpers Befehl widersetzen.
    »Wo ist der Algerier?«, fragte Owen.
    »Keine Ahnung«, antwortete Kealey. Die Frage hatte er sich auch schon gestellt. Saifi war bereits knapp zwei Minuten in dem Haus, hatte das Tor der Scheune aber offen gelassen, was darauf hinzudeuten schien, dass er in Kürze zurückkommen würde. Möglicherweise befanden sich im Haus noch weitere Geiseln. Vielleicht wollte Saifi sie in die Scheune bringen, oder sie waren schon tot … Man konnte es nicht wissen.
    »Was tun wir?«, fragte Manik.
    »Alle halten die Stellung«, wiederholte Kealey. »Bleibt einfach, wo ihr seid. Sonst noch was, Massi?«
    »Nein. Er ist in den hinteren Teil des Raums zurückgegangen … Ich sehe ihn nicht mehr.«
    »Okay«, sagte Kealey. »Haltet die Augen offen. Mal sehen, wie’s weitergeht.«

    Randall Craig lag auf dem schmalen Bett, die Hände über dem Bauch gefaltet. Seit er entführt worden war, hatten sich in seinem Kopf so viele Gedanken gejagt, dass er schon glaubte, er müsse platzen. Während der letzten Stunden hatte sich allerdings etwas geändert. Jetzt war sein Kopf leer, es schien so, als wäre er in eine Art meditativen Zustand versetzt. Irgendwie kam ihm das absurd vor; sein Ende war nah, und doch dachte er immer weniger an Flucht. Kurz, er war seelisch und körperlich so erschöpft, dass ihm schon fast alles egal war. Zugleich war an Schlaf nicht zu denken. Er befand sich in einem seltsamen Schwebezustand, der Körper und Geist weiter schwächte.
    Folglich hörte er weder die Schritte im Flur noch das Geräusch des Schlüssels, der sich im Schloss drehte. Er bemerkte den großen, schlanken Mann erst, als der die Tür geöffnet hatte und auf der Schwelle stand.
    Craig setzte sich auf die Bettkante und erhob sich dann, doch der Algerier machte keine Anstalten, in das Zimmer zu treten. Er begnügte sich damit, ihn lächelnd anzuschauen.
    »Schön, Sie mal wieder zu sehen, Doktor. Wie geht’s denn so?«
    Craig blickte ihn misstrauisch an. »Gut.«
    »Prima. Der General möchte, dass Sie mit nach draußen kommen, falls Sie nichts dagegen haben. Er möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Obwohl seine Knie weich wurden, als er das Wort draußen hörte, schaffte es Craig irgendwie, eine gleichgültige Miene zu wahren. Es erforderte jedes Quäntchen seiner Selbstbeherrschung, aber er ließ sich nicht anmerken, was ihm jetzt klar war - dies war das Ende. Er hatte gesehen, wie sie die Kamera in die Scheune brachten, und wusste, was geschehen würde.
Mein Gott, sie werden es wirklich tun, dachte er. Obwohl er die ganze Zeit über gewusst hatte, dass dieser Moment kommen würde, war er jetzt doch irgendwie überrascht. Plötzlich sah er die gleichen Bilder wie am Vortag, sah sich, vor der Kamera sitzend, an einen Stuhl gefesselt, mit der obligatorischen Flagge im Hintergrund. Er sah die Klinge herabsausen und fragte sich, ob man Fitzgerald zum Zusehen zwingen, ob sie mit den anderen Zeugin seiner letzten Augenblicke sein würde.
    Er wusste, was ihn erwartete, aber irgendwie schaffte er es, Haltung zu bewahren. Gehorsam nickend trat er in den Flur und folgte dem Algerier. Die ganze Zeit über blickte er sich aufmerksam um, beobachtete alles. Jetzt, wo das Ende nah war, kam es ihm so vor, als wäre er außerordentlich klarsichtig. Am Ende des Ganges stand ein bewaffneter Wachtposten, und als sie an dem offenen Wohnzimmer vorbeikamen, sah er einen weiteren, neben dem Klavier stehend. Offenbar rechneten

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