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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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vierten Mal auf den Abzug drückte, war sie nur noch drei Meter von ihrem Opfer entfernt. Als sie ihm gerade mit der fünften Kugel den Rest geben wollte, bremste an der Ecke Q Street mit quietschenden Reifen ein Streifenwagen der
Washingtoner Polizei. Dass ein Polizist am Tatort eintraf, war reiner Zufall, pures Glück, und nur ihm verdankte Harper sein Überleben. Die Frau schoss auf den Beamten, als dieser aus dem Streifenwagen sprang, und er war auf der Stelle tot. Durch diese Ablenkung bot sich Julie Harper, die gerade Kaffee kochte, als die ersten Schüsse abgefeuert wurden, die Chance, die Tür zu öffnen und ihren Mann ins Haus zu ziehen.
    Unglücklicherweise war es der Täterin gelungen, in dem Durcheinander zu entkommen, obwohl es die Washingtoner Polizei geschafft hatte, die umliegenden Straßen mit erstaunlicher Geschwindigkeit abzuriegeln. Dann folgte eine der größten Fahndungen in der amerikanischen Geschichte, doch trotz aller Anstrengungen war die Täterin immer noch nicht gefasst worden.
    Die CIA hatte natürlich noch mehr Zeit und Mühe investiert und es nach und nach geschafft, ein paar schwache Spuren zu entdecken. »Jane Doe« hatte mit einem ehemaligen Soldaten der amerikanischen Special Forces namens William Vanderveen zusammengearbeitet, der sich im Jahr 1997, als er in Syrien stationiert war, dafür entschieden hatte, für eine der gefährlichsten Terrororganisationen der Welt zu arbeiten. Von diesem Zeitpunkt an war er durch zahllose kaltblütige Morde zu einem der meistgesuchten Männer weltweit geworden. Die Beziehung zwischen Vanderveen und der Frau, die den Anschlag auf Harper verübt hatte, wurde durch Fotos bewiesen, die Mitarbeiter der Abteilung X des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 geschossen hatten. Sie zeigten Vanderveen und die unbekannte Frau, wie sie Seite an Seite durch die Londoner Innenstadt spazierten. Obwohl die Fotos von erstklassiger Qualität waren, hatten sie sich als nutzlos erwiesen. Die Gesichtserkennungssoftware der CIA hatte in
der Datenbank kein dazu passendes Konterfei gefunden. Beim britischen MI5, dem französischen DGSE, dem israelischen Mossad und anderen befreundeten Geheimdiensten war es genauso.
    Mit anderen Worten, die Frau war ein Phantom. Kealey wusste, wie sehr es Harper beunruhigte, dass sie nie gefasst worden war, aber er hatte ja selber gerade gesagt, dass an dieser Front keine Fortschritte zu verzeichnen waren. Das brachte Kealey zum nächsten Punkt.
    »Ich freue mich ja, Sie wiederzusehen - aber was genau wollen Sie hier?«
    Harper antwortete nicht sofort. Stattdessen griff er nach seinem Bierglas und schwenkte es nachdenklich.
    »Überraschend, dass Sie diese Frage zuerst stellen«, sagte er schließlich. »Ich hatte damit gerechnet, dass Sie sich wundern würden, wie ich Sie gefunden habe.« Er blickte Kealey nachdenklich an. »Auch ich habe ein paar Fragen. Zum Beispiel würde mich interessieren, warum Sie seit zweieinhalb Monaten keinen Fuß mehr auf amerikanischen Boden gesetzt haben. Ich meine, ich habe die Hälfte dieser Zeit damit verbracht, nach Ihnen zu suchen, und jetzt, wo ich Sie gefunden habe …« Er beendete den Satz nicht und hob die gespreizten Arme, als wollte er die Ausmaße des gesamten Landes andeuten.
    Es stand eine unausgesprochene Frage im Raum, doch Kealey wusste nicht genau, wie er sie beantworten sollte. Als er vor drei Monaten seine Reise antrat, war es ohne Plan geschehen. Ohne eine echte Vorstellung davon, wonach er suchte. Doch was es auch sein mochte, er hatte es in der Tundra und den scheinbar endlosen Eisfeldern Islands gefunden. Wie zuvor in Alaska, Tansania, Patagonien und an all den anderen Orten, die er während der letzten Monate besucht hatte. In Ermangelung
einer besseren Antwort hätte er gesagt, er sei auf der Suche nach der Einsamkeit gewesen, nach Landschaften, wo man tagelang wandern konnte, ohne ein anderes Geräusch als das des Windes zu hören. Danach hatte er sich gesehnt und tat es in einem gewissen Ausmaß auch jetzt noch. Er konnte nicht erklären, warum Naomis Verschwinden dabei eine Rolle gespielt hatte, doch das war nur ein Aspekt des Ganzen. Noch etwas anderes hatte in ihm das Verlangen geweckt, alles hinter sich zu lassen. Doch noch war er sich nicht klar über den zweiten Grund seiner ruhelosen Wanderung.
    »Außerdem wüsste ich gern, woher Sie den französischen Pass auf den Namen Joseph Briand haben.« Harper legte eine erwartungsvolle Pause ein. »Ich nehme nicht an, dass Sie

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