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der Agentenschreck

der Agentenschreck

Titel: der Agentenschreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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ist da auch noch Philip Trenda.
    Er ist nichts weiter als ein Unterpfand; ein amerikanischer Student, der nächste Woche ermordet werden wird, damit General Ignatovs Macht gewahrt bleibt. Ich nehme an, daß auch Philip im Panchevsky-Institut ist. All diese Leute sind also im selben Gebäude eingesperrt. Ich finde, wir sollten sie rausholen.«
    »Raus?« wiederholte Debby schüchtern.
    »Raus?« rief Georgi eifrig. »Oh — wunderbar!«
    »Raus«, sagte Volko nachdenklich. »Hmmmm.«
    »Einfach — so?« murmelte Boris und schnalzte mit den Fingern.
    »Ja.«
    »Wir würden unsere Freunde natürlich liebend gern befreien«, sagte Tsanko. »Nur sind wir leider keine Zauberkünstler. Aus dem Panchevsky-Institut ist noch keiner geflüchtet.«
    »Dann wäre es die höchste Zeit, damit zu beginnen«, versetzte sie. »Was ist denn sonst der Zweck einer Untergrundgruppe?
    Von einer Resistance, die bloß herumsitzt, habe ich noch nie etwas gehört. Stattdessen sollten Sie...«
    »Was?«
    Sie zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß es nicht. Etwas tun jedenfalls. Züge in die Luft sprengen, Menschen befreien. So sieht man es immer im Kino.«
    »Sie sind naiv«, sagte Tsanko.
    »Durchaus nicht. Ich bin mir völlig klar über die Gefahren und verlange, sie mit Ihnen allen zu teilen. Außerdem bin ich auch nicht mit leeren Händen gekommen«, versetzte sie hitzig.
    »Wußten Sie, daß Mrs. Bemish im Panchevsky-Institut arbeitet? Täglich von acht Uhr abends bis sechs Uhr früh. In der Küche. Und vergessen Sie nicht, daß Philip ihr Neffe ist.
    Sie fiel aus allen Wolken, als sie erfuhr, daß ihr Mann seine Verhaftung vorbereitet hat.«
    »Sie waren bei ihr? Sie haben es ihr erzählt?« fragte Tsanko erstaunt.
    Mrs. Pollifax nickte. »Ja, natürlich. Und ich habe allen Grund anzunehmen, daß sie uns helfen wird. Ich glaube auch, Ihnen die Unterstützung Assen Radevs versprechen zu dürfen.«
    Tsanko sah sie entsetzt an. »Sie kennen diesen Radev, der Ihnen gefolgt ist?«
    »Durch Ihren Hinweis auf den Mantel wurde mir klar, wer er ist. Ich halte ihn für einen Agenten des CIA.«
    Das schlug wie eine Bombe ein. »Wieso?« fragte Tsanko ungläubig.
    »Ich trennte sofort das Futter meines Mantels auf, weil ich sehen wollte, was ihn so wertvoll macht.« Dabei zog sie die Banknote hervor und gab sie ihm. »Das habe ich gefunden.
    Offenbar habe ich unwissentlich ein hübsches Sümmchen in Ihr Land geschmuggelt.
    Vermutlich sollte Assen Radev möglichst bald und unauffällig die Mäntel vertauschen.
    Versucht hat er es jedenfalls. Er muß mein Einbrecher gewesen sein.«
    »Ich habe durchsucht den Koffer«, sagte Georgi eifrig. »Er geht durch Sofia, immer mit Koffer in Hand. Großes Staunen, ein Mantel genau wie deiner.«
    »Das war auch für mich eine Überraschung«, sagte Mrs. Pollifax.
    »Aber das ist russisches Geld«, sagte Tsanko verblüfft.
    Sie nickte.
    Stirnrunzelnd überlegte er. »Selbst wenn Radev ein CIA-Agent ist, hilft uns das kein Stück weiter.«
    Mrs. Pollifax lächelte ihn nachsichtig an. »Das überlassen Sie nur mir«, sagte sie sanft.
    Tsanko wandte sich an die anderen. Aufgeregt redeten sie durcheinander. Schließlich sagte er zu Mrs. Pollifax: »Georgi ist Feuer und Flamme, weil er noch sehr jung ist, Kosta sieht schwarz, Volko ist interessiert und Boris —«
    »Entsetzt«, sagte Boris düster.
    »Warum?« fragte Mrs. Pollifax.
    Er seufzte schwer. »Schauen Sie uns doch an. Sind wir eine radikale Gruppe? Wir besitzen keine einzige Waffe.«
    Jetzt mengte sich Volko ein. »Aber du vergißt, daß meine Fabrik Very Pistolen, Leuchtkugeln und Feuerwerkskörper herstellt, Genosse. Solche Dinge bestehen aus Sprengstoff.«
    »Großartig!« Mrs. Pollifax betrachtete ihn liebevoll.
    »Du sprichst doch dauernd von Gewalt, Boris«, sagte Georgi.
    »Woher plötzlich deine negative Einstellung? Du lehrst uns, wie wir die Türken und die Nazis bekämpft haben —«
    »Habe ich etwa verschwiegen, daß wir noch jedesmal verloren haben?« erinnerte Boris sarkastisch.
    Volko hob die Hand. »Bitte, ich möchte mehr hören vom Plan der Amerikanski.«
    »Von einem Plan kann noch gar keine Rede sein. Zuerst müssen wir uns Assen Radev und Mrs. Bemish sichern und dann möglichst viel über dieses Panchevsky-Institut erfahren.«
    »Damit kann ich Ihnen sofort dienen«, sagte Tsanko unbarmherzig. »Es ist uneinnehmbar, ein uralter Bau, eine Festung. Die Türken haben dort ihre Gefangenen gefoltert. Es ist ein großer, viereckiger

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