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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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absuchten. Smith und Mondragon hielten in der Vertiefung zwischen den Felsen den Atem an.
    Der Rothaarige blieb noch eine Weile stehen und schaute sich langsam um.
    Smith spürte, wie Schweiß seinen Rücken und seine Brust hinunterrann.
    Dann drehte der Mann sich um und entfernte sich in Richtung Straße.
    »Puuuuh.« Mondragon ließ leise den Atem entweichen.
    »Das war …« Die Nacht um sie herum explodierte. Kugeln schlugen in die Korallen und pfiffen zwischen den Bäumen hindurch. Ein Hagel von Gesteinssplittern prasselte auf sie nieder. Die Dunkelheit selbst schien auf sie zu feuern, von allen Seiten zuckten Mündungsblitze auf. Der große Rothaarige hatte sie sehr wohl gesehen, aber er hatte gewartet und erst die anderen verständigt.
    Smith und Mondragon erwiderten das Feuer, hielten
    zwischen den mondbeschienenen Umrissen der Büsche und Bäume verzweifelt nach einem sichtbaren Feind Ausschau. Ihre Deckung war jetzt ein Manko geworden. Sie waren nur zu zweit. Nicht genug, um mindestens sieben Angreifer auf Distanz zu halten. Bald ging ihnen zudem die Munition aus.
    Smith beugte sich zu Mondragon hinüber. »Wir müssen von hier weg. Versuchen, die Straße zu erreichen.
    Mein Motorrad ist nicht weit entfernt. Darauf haben wir beide Platz.«
»Von vorn ist der Beschuss schwächer. Nageln wir sie fest, versuchen wir, in diese Richtung auszubrechen. Machen Sie sich meinetwegen keine Gedanken. Ich schaffe das schon!« Smith nickte. Er hätte das Gleiche gesagt. Bei den Mengen Adrenalin, die im Moment wie Lava durch ihre Adern strömten, wäre jeder von ihnen notfalls bis zum Mond gerannt.
    Nachdem sie bis drei gezählt hatten, eröffneten sie das Feuer und stürmten hinter den Felsen hervor. Tief geduckt rannten sie, Sträuchern und Bäumen ausweichend, schnell auf die Straße zu. Wenige Augenblicke später hatten sie den Kreis der Angreifer durchbrochen. Wenigstens kam das Feuer jetzt von hinten, und die Straße war dicht vor ihnen.
    Mondragon ächzte, taumelte und fiel, durch das dichte Gestrüpp brechend, zu Boden. Smith packte ihn unverzüglich am Arm, um ihm hochzuhelfen, aber Mondragon reagierte nicht. Der Arm war ohne Kraft, leblos.
    »Avery?« Keine Antwort.
    Smith ging neben dem am Boden liegenden Agenten in die Hocke, und er tastete an seinem Hinterkopf heißes Blut. Sofort fühlte er an seinem Hals nach dem Puls. Nichts. Fluchend sog er die Luft ein und durchsuchte Mondragons Taschen nach dem Umschlag. Gleichzeitig hörte er, wie die Killer, die möglichst wenig Lärm zu machen versuchten, durch das Gestrüpp näher kamen.
    Der Umschlag war nicht mehr da. Hektisch durchsuchte Smith noch einmal jede Tasche und nahm alles an sich, was er fand. Er tastete Mondragons Körper ab, aber der Umschlag war weg. Eindeutig weg. Und er hatte keine Zeit mehr.
    Leise fluchend sprintete er los.
    Über dem Südchinesischen Meer hatten sich Wolken gebildet, die am Mond vorbeizogen und alles in undurchdringliches Dunkel hüllten, als er die Straße erreichte. Die Deckung, die ihm die Dunkelheit bot, war ein seltener Glücksfall. Erleichtert, aber wütend wegen Mondragons Tod rannte er über die Straße und warf sich, Deckung suchend, in den flachen Straßengraben.
    Keuchend richtete er Mondragons Glock und seine Beretta auf die Bäume der anderen Seite. Und wartete, überlegte … Der Umschlag hatte in einer von Mondragons Innentaschen gesteckt. Soweit er mitbekommen hatte, war Mondragon mindestens zweimal hingefallen. Dabei könnte der Umschlag herausgefallen sein; vielleicht auch, als sie durch das Gestrüpp gekrochen waren oder als ihre Jacken beim Laufen heftig um ihre Körper geschlackert waren.
    Frustriert und voller Besorgnis packte er die zwei Pistolen fester.
    Nach ein paar Minuten tauchte am Straßenrand eine einzelne Gestalt auf, sah sich, eine AK-47 im Anschlag, vorsichtig um und überquerte die Straße. Smith hob die Beretta. Der Mann hatte die Bewegung offensichtlich bemerkt und eröffnete blindlings das Feuer. Smith ließ die Glock fallen, zielte mit der Beretta und gab kurz hintereinander zwei Schüsse ab.
    Der Mann fiel auf den Bauch und blieb reglos liegen Smith packte die Glock wieder und feuerte aus beiden Waffen so schnell es ging. Von der anderen Straßenseite ertönten laute Rufe und Schmerzensschreie.
    Ihr Echo noch in seinen Ohren, sprang er aus dem Straßengraben und preschte zwischen den Bäumen hindurch von der Straße fort ins Innere der Insel. Seine Füße stampften, seine Lungen brannten,

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