Der Altman-Code
und fasste unter seine Jacke. Sie konnten beide seine Pistole sehen, aber er lag zu weit von ihnen entfernt, um sie ihm aus der Hand zu treten. Die Pistole mit beiden Händen haltend, wälzte sich Feng auf den Rücken, um sie auf einen der beiden Angreifer zu richten.
Im selben Moment ertönten hinter der Tür laute Rufe.
Schritte kamen in ihre Richtung geeilt. Fengs Männer.
Sie saßen wieder in der Falle, und sie hatten weniger Alternativen als zuvor.
»Das Fenster!«, rief Smith.
Ihm wurde vor Schmerzen schwarz vor den Augen, als er herumwirbelte und auf die Vorhänge zurannte, die das große Fenster verdeckten. Unter lautem Klirren, begleitet von einem Regen aus zerbrochenem Glas und splitterndem altem Holz, sprang er durch die Scheibe und riss die schützenden Vorhänge mit sich in die Tiefe. Ohne lange zu überlegen, folgte ihm Randi.
Der Raum hatte im zweiten Stock eines Hauses aus den dreißiger Jahren gelegen. Randi stieß einen lauten Schrei aus, als sie und Smith in die Tiefe stürzten.
Wild mit den Armen rudernd, versuchten sie, sich im Fallen an irgendetwas festzuhalten. Sie landeten auf einer stabilen Stoffmarkise. Während sie sich noch voller Erleichterung über ihre sichere Landung ansahen und erst einmal wieder zur Besinnung zu kommen versuchten, begann die Markise laut zu ächzen. Sie krochen auf die Halterung zu, um sich daran festzuhalten. Die Stahlstreben bogen sich zwar bedrohlich, hielten aber ihrem Gewicht stand.
Doch als aus dem Fenster über ihnen Rufe laut wurden, riss der Stoff, und sie setzten ihren Sturz in die Tiefe fort.
Sie landeten auf einer zweiten, kleineren Markise, die ein Fenster vor der Sonne schützte. Auch von der rutschten sie ab und fielen erneut. Diesmal stürzten sie auf einen Sonnenschirm, der einem Omelettverkäufer gehörte und sofort zusammenklappte.
Neben dem Karren des Omelettverkäufers, der sofort schreckerfüllt zu schreien begann, landeten sie unsanft auf der Straße, wo sie erst einmal benommen liegen blieben. Rings um sie trafen Straßenverkäufer Vorbereitungen für den neuen Tag. Lkws brummten die schmale Straße entlang, hielten am Randstein an und behinderten den Verkehr, sodass die Autos nur in einer Richtung passieren konnten. Passanten blieben stehen, um die zwei Ausländer, die mitten unter ihnen auf die Straße gestürzt waren, neugierig zu begaffen, zumal die blonde Frau auch noch einheimische Bauernkleidung trug. Begleitet von babylonischem Stimmengewirr, hatte sich rasch ein Menschenauflauf gebildet; einige, die nach einer Erklärung des ungewöhnlichen Vorfalls suchten, deuteten nach oben.
Smiths Gesicht hatte wieder zu bluten begonnen, und aus einem Riss in seiner Hose quoll frisches Blut. Er bewegte Arme und Beine. Ihm tat alles weh, aber gebrochen schien nichts.
Randi war auf dem Rücken gelandet. Heftig um Atem ringend, tastete sie sich nach Verletzungen, gebrochenen Knochen und blutenden Wunden ab. Erstaunlicherweise schien alles in Ordnung.
Fast gleichzeitig setzten sie sich auf. Während sich der Kreis der Schaulustigen enger um sie zog, tauschten sie einen weiteren Blick der Erleichterung aus, diesmal gemischt mit Erschöpfung. Es war immer noch nicht ausgestanden. Feng Dun und seine Männer stürmten vermutlich bereits die Treppe herunter.
Während sie sich hochrappelten, rief Randi: »Dort! Die Durchfahrt!« Außerstande, ein Wort hervorzubringen, nickte Smith nur. Humpelnd bahnten sie sich einen Weg durch die Menge.
»Randi! Hier!« CIA-Agent Allan Savage stand bei einem schwarzen Buick und winkte mit den Armen. Er schien höchst besorgt. Zwei andere Mitglieder von Randis Team zwängten sich durch die Menschenmenge auf sie zu.
»Wer ist der Kerl?«, wollte Agent Baxter wissen, als er sich Smiths Arm über die Schulter legte, um ihn auf dem Weg zum Auto zu stützen.
»Das erkläre ich Ihnen später. Helfen Sie ihm ins Auto! Schnell!« Aus dem Augenwinkel sah Smith, wie Feng Dun neben einem Sex-Shop auf die Straße stürmte und sich nach allen Seiten umsah. Wenig später tauchten drei weitere Männer hinter ihm auf. Alle hatten ihre Pistolen gehoben. Als die Schaulustigen sie sahen, stoben sie kreischend auseinander.
Smith konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten.
Randi fiel halb auf den Rücksitz des Buick. Agent Baxter schob ihr Smith hinterher.
Schüsse krachten. Die Menschen rannten blindlings davon und suchten verzweifelt Deckung. Allan Savage auf dem Fahrersitz und eine Agentin im Fond erwiderten aus ihren
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