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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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nickte zögernd, als gäbe sie es nur widerstrebend zu. »Wir tun, was wir tun müssen. Mein Vater war beim GRU. Man gewöhnt sich an das gute Leben.« Der GRU war der ehemalige militärische Nachrichtendienst aus Sowjetzeiten. Feng warf ein: »Hat dieser Auftraggeber auch einen Namen?«
»Schon möglich.« Sie zog eine Augenbraue hoch und sah McDermid an.
    Auch Feng wandte sich McDermid zu. Dann starrte er sie an. »Ich glaube Ihnen nicht. Was sollen das für Waffengeschähe sein, die Mr. McDermid hier in Hongkong macht und deretwegen auch Sie hierher gekommen sind?«
»Jetzt aber Schluss, Feng.« McDermid sah bereits Dollarzeichen. Russland besaß noch enorme Mengen an Waffen, für die es, vor allem in der Dritten Welt, zahlreiche Interessenten gab. Obwohl dort die Diktatoren und selbst ernannten Könige mit der Armut ihrer Bevölkerung hausieren gingen, brachten sie dennoch immer wieder das nötige Geld auf, um Waffen und Munition zu kaufen.
    Falls diese Frau Zugang zu einem in Privatbesitz befindlichen Lager hatte, das vermutlich aus den schwindenden staatlichen Beständen zusammengestohlen worden war … »Lassen Sie uns miteinander reden.« Feng behielt Randis Gesicht weiter scharf im Auge und suchte dort nach etwas, was er nicht festmachen konnte, obwohl er sicher war, es war da. Dann sah er Jon Smith an. Er hatte sich noch immer nicht bewegt. Feng dachte wieder über Randi nach.
    »Feng«, sagte McDermid noch einmal.
    Feng sah ihn kurz an, drehte sich um und ging zur Tür.
    Nachdem McDermid der russischen Agentin mit den guten Geschäftsbeziehungen aufmunternd zugelächelt hatte, folgte er ihm. In einem der Büroräume begann Ralph McDermids Handy zu läuten. Er holte es aus der Tasche. »McDermid.« Eine glatte Stimme sagte: »Wir müssen reden.« McDermid hielt das Mundstück zu und wandte sich an Feng Dun: »Es ist wichtig. Könnten Sie mich kurz allein lassen?«
»Selbstverständlich. Meine Leute müssen sowieso mal was essen.« McDermid nickte. »Das war weiß Gott eine lange Nacht. Holen Sie was von unten. Ich möchte Toast und Kaffee. Milch und Zucker. Etwas Gebäck, wenn Sie irgendwo welches auftreiben können. Dann unterhalten wir uns weiter über die Russin.« Die Schritte Fengs und seiner Männer polterten die Holztreppe hinunter, während McDermid sich auf eine große Schachtel mit Sexspielzeug setzte, die für den Sex-Shop im Erdgeschoss bestimmt war.
    Er sprach wieder ins Telefon. »Ich habe gute Nachrichten.«
»Lassen Sie hören.« McDermid schilderte die Gefangennahme Smiths und der russischen Agentin. »Damit ist unser Hauptproblem aus der Welt geschafft. Sämtliche Exemplare des Ladeverzeichnisses sind vernichtet.« Die Stimme am anderen Ende klang erleichtert. »Sehr gut. Und haben Sie meinen Hinweis auf die SEAL-Operation von Feng Dun weiterleiten lassen?«
»Ja, es ist bereits alles vorbei. Er hat sich mit einem seiner Kontakte in Verbindung gesetzt, und der hat die Information an den Kommandanten des U-Boots weitergegeben. Haben Sie noch nichts davon gehört?«
»Bisher nicht. Es wird mir ein Vergnügen sein, den Überraschten zu spielen. Jedenfalls wird das Weiße Haus so etwas nicht noch einmal versuchen, nachdem sie jetzt wissen, dass die Chinesen nur auf eine weitere Aktion lauern. Aber erzählen Sie doch von dieser Russin. Sie sagen, sie hat Ihnen nachspioniert? Das gefällt mir gar nicht.« McDermid schilderte den Vorfall in allen Einzelheiten.
    »Vielleicht können wir sie für unsere Zwecke einspannen.
    Ich werde schon bald mehr wissen.«
»Hört sich zwar interessant an, aber konzentrieren wir uns lieber auf das Wesentliche. Ich gehe bei dieser Geschichte ziemliche Risiken ein. Deshalb sollte dabei wirklich nichts schief gehen.«
»Sie reden von Risiken? Was soll da ich erst sagen? Wenn ich mir keine Sorgen mache, brauchen Sie sich erst recht keine zu machen.«
»Was haben Sie mit Smith vor?«
»Das wird sich zeigen. Das ist Fengs Sache. Aber zuerst möchte ich herausfinden, für wen er arbeitet.«
»Wenn irgendetwas passiert, ich weiß nichts davon.«
    »Natürlich nicht. Ich auch nicht.« Froh über ihre Fortschritte, schaltete McDermid ab und blieb auf der Schachtel sitzen. Seine Gedanken kreisten um die neuen Möglichkeiten, die sich ihm vielleicht durch die Russin eröffneten. Je nach dem, was sie zu bieten hatte, konnte dabei auf lange Sicht eine weitere Milliarde für ihn herausspringen.
    Sobald sie die Tür zuschlagen hörte, bückte sich Randi, um ihre Sandalen

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