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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Zirka vierzig Prozent tun das immer noch. Die in der Französischen Konzession sind noch die komfortabelsten. Manchmal teilen sich ganze Familien, Gruppen von Freunden oder Leute aus einem bestimmten Dorf einen Hof.« Smith hörte ein Geräusch. Als er sich nach ihm umdrehte, sah er gerade noch, wie ein Stück Ziegelmauer, das genau die Form des Lochs in der Wand hatte, in die Öffnung eingepasst wurde.
    »Von der anderen Seite ist der Durchbruch jetzt praktisch nicht mehr zu sehen«, sagte Mahmout.
    Smith staunte. »Was ist das hier eigentlich wirklich?«
»Ein konspiratives Haus. Hungrig?«
»Ich könnte den ganzen Kaiserpalast verdrücken.«
»Ich trauere immer noch diesen Krabben nach, die wir im Hotel stehen lassen mussten.« Mahmout öffnete eine Tür, und sie betraten ein anderes Zimmer. In diesem standen ein langer Tisch, ein Herd und ein Kühlschrank.
    Mahmout wollte gerade den Kühlschrank öffnen, aber plötzlich hielt er mitten in der Bewegung inne.
    Auch Smith hörte es.
    Durch die Rückwand des Zimmers drang das Geräusch trampelnder Schritte und aufgeregter Männerstimmen, die sich ganz nach Geheimpolizei anhörten.
    Mahmout hob die Schultern. »Sie werden das Loch in der Wand nicht finden, Colonel. Hier haben Sie nichts zu befürchten. Wir sind nicht mal im gleichen longtang wie sie. Das Loch, durch das wir geschlüpft sind, hat in den nächsten geführt und jetzt …« Er hielt erneut inne, und sein Kopf zuckte herum.
    Smith riss erschrocken die Augen auf. Es wurden erneut barsche Stimmen hörbar, aber nicht hinter der Schlafzimmerwand, sondern außerhalb des Gebäudes.
    »Was …!«, stieß Smith aufgeregt hervor.
    Keine fünf Meter von dort, wo sie standen, klopfte jemand laut an eine Tür.
    Mahmout öffnete leise lachend den Kühlschrank. »Setzen Sie sich ruhig schon mal an den Tisch, Colonel. Sie werden uns nicht finden.« Smith war sich dessen keineswegs so sicher. Das Geräusch schwerer Schritte auf einem Holzboden und die Stimmen hörten sich inzwischen sogar noch näher an, so, als kämen sie aus dem angrenzenden Zimmer.
    Aber Mahmout konnte das alles nicht aus der Ruhe bringen. »Das Loch ist die einzige Möglichkeit, uns zu fassen. Aber niemand wird es entdecken.« Er wusste, wo ihre Verfolger waren, und hatte volles Vertrauen in ihre Sicherheitsvorkehrungen. Ruhig holte er Essen aus dem Kühlschrank, stellte es in zwei Mikrowellengeräte und schaltete sie ein. Dann holte er zwei Flaschen Bier und setzte sich an den Tisch.
    Er deutete auf den zweiten Stuhl. »Vertrauen Sie mir, Colonel.« Die Stimmen und Schritte waren noch immer zu hören, aber niemand erschien, und Smith hatte Hunger. Er setzte sich Mahmout gegenüber, der zwei Flaschen Newcastle Brown Ale öffnete und zwei original englische Pubgläser mit eingravierter Krone und allem einschenkte.
    »Cheers und gute Reise.« Mahmout hob sein Glas und legte den Kopf auf die Seite, als amüsierte ihn Smiths Nervosität.
    Schließlich griff auch Smith achselzuckend nach seinem Glas. Seine Kehle war vom vielen Laufen wie ausgedörrt. »Was soll’s? Prost!« Er nahm einen kräftigen Schluck. Mahmout stellte sein Glas ab und wischte sich Schaum aus dem Schnurrbart. »Sie sollten uns mehr zutrauen, Colonel. Dieses konspirative Haus ist mindestens genauso sicher wie jedes, das Ihr CIA unterhält.«
»Wer sind wir , und warum haben Sie zwei Namen? Einen chinesischen und einen ganz anderen?«
»Weil die Chinesen darauf bestehen, dass das Land meines Volkes zu China gehört, und deshalb muss ich Chinese sein und einen Han-Namen tragen. Wir sind die Uiguren. Ich stamme aus Xinjiang. Eigentlich bin ich nur halb Uigure, aber das ist eine reine Formsache, die nur für meine Eltern Bedeutung hat. Mein richtiger Name ist Asgar Mahmout. In der U-Bahn wurden Sie Colonel Smith genannt, und offensichtlich haben Sie eine militärische Ausbildung. Gibt’s auch noch einen anderen Namen?«
»Jon. Jon Smith. Ich bin Arzt und Wissenschaftler und zufällig auch noch Offizier. Und was bitte ist ein Uigure?« Mahmout nahm einen weiteren Schluck Bier und grinste verschmitzt. »Ach, ihr Amerikaner. Ihr wisst so wenig über eure Welt, so wenig über Geschichte, manchmal leider sogar über ihre eigene. Sympathisch, dynamisch und borniert – das sind die Amerikaner. Gestatten Sie mir, Sie aufzuklären.« Nun war es an Smith, zu grinsen. Er nahm einen Schluck Bier. »Ich bin ganz Ohr, wie man bei uns so schön sagt.«
»Wie nobel.« Mit stolzgeschwellter Brust fuhr

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