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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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da drüben ausgeraubt. Die sehen nicht gerade vertrauenerweckend aus.»
    «Vor denen hab ich weniger Angst als vor dem Wernitzki, das kannst du mir glauben!»
    «Ach, du Scheiße!!!»
    «Was denn, Frau Freitag?»
    «Wir haben den Kinderwagen in der Wohnung vergessen.»
    «Macht doch nichts! War doch der alte. Du hast deine Jacke liegenlassen!»
    «Mist, da war meine Monatskarte drin. Hast du noch Geld?»
    «Ja. Ich hol uns schnell zwei Fahrscheine am Automaten!»
    «Frl. Krise, beeil dich aber, die Bahn kommt in zwei Minuten!»
    «Das schaff ich schon noch!»
    Fahrscheine! Eigentlich könnten wir auch genauso gut schwarzfahren. Wäre mir auch schon egal!
    So, schnell! Vier Euro achtzig. Hoffentlich nimmt der blöde Automat den Schein an!
     
    « FRL .  KRISE !!!!! FRL .  KRISE !!!!!»
    Was ist denn jetzt schon wieder los?
    Was macht die Frau da bei Frau Freitag? Das ist ja die Schirmer! Verdammt! Die Schirmer. Wernitzki hat die bestimmt angerufen. Die muss die Treppe vom anderen Eingang runtergekommen sein …
    Nein! Jetzt hat die Schirmer sie gepackt. Frau Freitag wehrt sich! Ich muss da hin! Ich muss ihr helfen!
    Wie die Schirmer schreit!
    «Du hast doch keine Ahnung! Der Günther ist schuld! Ihr wisst doch überhaupt nicht, was der mir angetan hat! Der hat alles zerstört! Das war ein Unfall! Ihr müsst mich doch verstehen!»
    «Hör auf, Johanna! Lass mich los!»
    Ich will auch schreien, «Johanna, hör auf!» will ich schreien, aber meine Stimme versagt.
    Oh Gott, sie kommen immer näher an die Bahnsteigkante, gleich …
    « LASS MICH LOS !!! HILFE !!!! FRL .  KRISEEEE !!!»
    Die Schirmer rennt weg.
    Frau Freitag! Wo ist jetzt Frau Freitag? Oh, nein!!!!
    Die Schirmer hat sie auf die Gleise gestoßen!
    Und die U-Bahn? Die kann jeden Moment kommen!
    «Frau Freitag! Frau Freitag, komm hoch! Schnell! Nimm meine Hand!»
    Sie rührt sich nicht! Ist sie bewusstlos?
    « FRAU FREITAG ! HILFE ! HILFE !»
    Oh, mein Gott! Die Jugendlichen! Zwei springen auf die Gleise und zerren an Frau Freitag herum. Warum bewegt die sich nicht? Sie muss aufstehen!
    «Schnell! Schnell! Beeilt euch! Die U-Bahn kommt!»
    «Ahmet, nimm du sie an die Füße!»
    «Ich hab sie. Und jetzt … Hoch mit sie!»
    Der dritte Jugendliche hilft auch noch. Sie wuchten sie hoch und da! Sie haben es geschafft! Frau Freitag liegt ganz komisch verrenkt vor mir auf dem Bahnsteig. Die Jungen hocken keuchend neben ihr.
    Lebt sie noch? Atmet sie?
    Ein kühler Wind fegt durch den Bahnhof, zwei gelbe Lichter werden sichtbar, und die einlaufende U-Bahn bremst kreischend. Frau Freitag öffnet langsam die Augen und schaut mich an: «Frl. Krise! Bin ich tot?»
    •
    «Tut mir leid, dass ich so spät komme, Frau Freitag! Ich hatte noch Vertretung – Musik in meiner Klasse! Da überführt man letzte Woche eine Mörderin, und schon muss man für sie Vertretung machen. Na, schönen Dank auch.»
    «Musik? Du hattest Vertretung in Musik? Für die Schirmer? Da richtest du dich am besten schon mal auf eine Dauervertretung ein … für die nächsten zehn Jahre oder so! Je nachdem, wie lange sie sitzen muss. Aber na ja, ist ja unsere eigene Schuld.»
    «Genau! Die Schirmer werden wir wohl nie wieder im Unterricht sehen!»
    «Und den Hannes auch nicht! Aber guck mal, Frl. Krise, wen der Onkel Ali da auf dem Arm hat.»
    «Viktoria-Estelle! Meine Süße! Wie kommst du denn hierher? Gib sie mir mal, Onkel Ali!»
    «Männe hat sie gerade hier abgegeben, weil er einen Termin hatte. Eileen ist heute Morgen unangemeldet bei ihm eingefallen. Sie musste ins Nagelstudio.»
    «Unmöglich! Nagelstudio! Was die sich so denkt! Frau Freitag, weißt du übrigens, wen ich eben getroffen habe?»
    «Nein, weiß ich nicht, aber du wirst es mir gleich sagen.»
    «Ömür und Emre! Die waren schon wieder Döner essen, in dem Laden neben der Schule! Ich sage dir, die haben sich vielleicht gefreut, dass wir den Fall aufgeklärt haben! Die waren richtig aus dem Häuschen. Und stell dir vor, der Benecke lässt auch herzlich grüßen. Der hat sogar die Zeitungsartikel über uns in der Dienststelle aufgehängt. Wir sind jetzt berühmt!»
    «Ja, ganz toll, Frl. Krise. Und vergiss bloß nicht, dass du morgen zu Stern  TV sollst.»
    «Wieso ich? Wir sind da beide eingeladen!»
    «Ich geh nicht mit. Keinen Bock mehr auf Medienrummel. Ich melde mich krank. Du sagst denen vom Fernsehen einfach, dass ich mit dem gebrochenen Knöchel gar nicht laufen kann.»
    «Was? So ’n Quatsch! Du kommst schön mit!

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