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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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rausbekommen?»
    «Oh ja. Willst du wissen, wo es die besten Strände der Türkei gibt? Oder was eine Bosporusfahrt kostet? Ich könnte dir noch was über diesen Joghurt vom Schwarzen Meer erzählen, der soll ja sooo lecker sein, oder …»
    «Nee, was soll das denn? Haben die sich nur über so was unterhalten? Keine Geständnisse von der Schirmer?»
    «Na ja, Onkel Ali hat seine Sache super gemacht. Wir haben ihn da hingeschickt mit dem Auftrag, Reisetipps weiterzugeben, und genau das hat er auch gemacht. Aber mehr ist dabei nicht rausgekommen. Reine Zeitverschendung. Ich hatte so darauf gehofft, dass die Schirmer sich doch noch verplappert.»
    «Mist, dann war die ganze Aktion umsonst? Dafür uffze ich mir hier so einen ab, es war die Hölle, sag ich dir. Beinahe wäre sogar noch die Polizei gekommen! Hier liefen alle Trunkenbolde des Bezirks zusammen, Ruhestörung, und ich weiß nicht, was. Ich bin fix und fertig!»
    «Ach du Arme, hab ich mir schon gedacht, dass du nicht klarkommst. Kaufmannsladen, wa, hehehe.»
     
    «Onkel Ali, da bist du ja!»
    Oje, der Mann wirkt irgendwie fertig. Scheint ja nicht ohne gewesen zu sein, dieses Treffen.
    «Frl. Krise, hat allet jeklappt? Ick muss ma erst mal setzen, jib ma mal ’n Jägermeister!»
    Jetzt will der auch noch Jägermeister trinken. Sehr seltsam. Der Abend des Jägermeisters. Ich nehme auch einen.
    «Hier bitte! Prost! Ja, es ging so, war ganz schön was los. Die Kasse stimmt aber, glaube ich, vielleicht fehlen zwanzig oder dreißig Cent, ein bisschen Kleingeld ist mir unter die Theke gerollt. Und es gab so besoffene Typen, die haben genervt. Du hast es ja auch nicht leicht mit diesem Laden, Onkel Ali! Erzähl mal, wie war’s mit der Schirmer, du siehst so angeschlagen aus.»
    «Ach nee, ach Jottchen, na ja, diese Frau, ick weeß nich, dit könnta mit mir aba nich öfters machen, Frl. Krise! Erst war dit ja janz nett mit diese Frau Schirma, die ist ja so weit janz okey, dachte ick noch, wir ha’m uns ooch jut unterhalten und so, aber denn eben anne U-Bahn, na, danke schön auch!»
    «Was war denn an der U-Bahn, Onkel Ali?»
    «Warte! Ick bringe sie so aus Höflichkeit anne Bahn, wa, weil dit doch da so duster is, und denke ma nüscht Böset, und da …»
    «Ja, was denn? Sag schon!»
    «Da fällt die über mir her, also springt ma rejelrecht an und drückt ma an ihre dicken Brüste, det ma Hören und Sehen vejeht. Und in diesen Moment, ick schwöre, Frl. Krise, da seh ick mit een Mal meene Emine, wie se ma so ernst und traurich mit ihre großen dunken Oogen ankiekt und sacht: ‹Hüseyin!› Ick hab ma so erschrocken, dit ick se von ma jestoßen hab, die Schirma, und wegjerannt bin.»
    «Diese Schlampe! Komm, nimm noch einen, Onkel Ali!»
    «Ja, jib her.»
    «Und jetzt? Habt ihr euch etwa noch mal verabredet?»
    «Nee, hör ma uff! Die Emine! Wenn die dit erfährt! Wenn ma eener jesehen hat! Ick bin ’n toter Mann! Ick könnt ma ohrfeigen, dit ick ihr die Adresse von meen Laden jejeben hab.»
    «Ach, lass mal, wird schon gutgehen! So, Onkel Ali! Du machst jetzt den Späti dicht, gehst nach Hause und legst dich hin. Hier war sowieso ziemlich viel los, es ist, glaube ich, besser, wenn es den Rest der Nacht ein bisschen ruhiger ist. Der Typ von oben, also … na ja, wie gesagt, du brauchst jetzt Ruhe. Und das mit der Schirmer … dich wird schon keiner gesehen haben! Ist doch wirklich dunkel an der U-Bahn. Frau Freitag und ich gehen dann auch. Ich bin fix und foxi. Morgen sehen wir weiter …»

Verhaftet
    Sportfest. Heute sind die Bundesjugendspiele. Wie ich die hasse! Frl. Krise hat’s gut, die hat ihre Klasse direkt auf den Sportplatz bestellt. Als ich meiner Klasse vorschlug, sich auch gleich dort zu treffen, guckten mich alle schockiert an: «Abooo, ich weiß nicht, wo das ist!»
    «Genau da, wo wir letztes Jahr auch schon waren – Schleiermacherstraße.»
    «Üff, janee, Frau Freitag, lass mal vor Schule treffen.»
    Ich hab es mit ausgedruckten Stadtplänen versucht, sie ermutigt, mich über sie lustig gemacht, weil sie sich nicht trauen, den Weg zum Sportplatz alleine zu finden – hat alles nichts genützt.
    Wir treffen uns eine Dreiviertelstunde vor Beginn der Wettkämpfe vorm Schultor. Ich komme genau um 9 . 00  Uhr. Alle Jungen außer Yussuf sind da. Yussuf ist stark übergewichtig, fehlt immer im Sportunterricht und nimmt lieber eine Schulversäumnisanzeige in Kauf, als dass er an einer Sportveranstaltung teilnehmen würde. Ich weiß das,

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