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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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trotzdem bin ich genervt und bereit, ihn jetzt auch zu nerven. Ich nehme mein Handy aus der Hosentasche.
    «Hallo, hier ist Frau Freitag, die Klassenlehrerin von Yussuf. Mit wem spreche ich?» Mit einem großen Bruder. Wenn ich bei Yussufs anrufe, spreche ich immer mit irgendeinem Geschwisterkind. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Yussufs Eltern überhaupt mit ihm zusammen wohnen. Jedenfalls machen die sich sehr rar.
    Von meinen 13  Mädchen fehlen sechs. Außer Aylin, die sich das Knie verletzt hat und seit ein paar Tagen mit Krücken durch die Schule humpelt, waren alle Mädchen noch am Freitag quietschfidel in meinem Unterricht. Ich rufe bei jeder einzelnen fehlenden Schülerin zu Hause an.
    Eine hat hohes Fieber und Schnupfen, eine hat ihre Tage und starke Bauchschmerzen, eine muss mit dem Vater zum Bürgeramt, einen deutschen Pass beantragen, eine muss mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder zum Arzt, um zu übersetzen, weil die Mutter kein Deutsch versteht, und Chanel ist zu spät losgegangen, weiß nicht, wo der Sportplatz ist, und irrt nun verloren durch die Gegend. Ich erkläre der Mutter den Weg, und sie verspricht, Chanel zu informieren. Chanel trifft an diesem Tag nicht mehr auf dem Sportplatz ein. Mit den restlichen 20  Schülern meiner Klasse mache ich mich in gedämpfter Laune auf den Weg zum Sportplatz.
    Wenn ich alleine liefe, wäre ich in zehn Minuten dort. Mit meiner trägen Klasse brauche ich fast 40  Minuten. Als wir ankommen, sind die Spiele schon in vollem Gange. Die siebten Klassen mussten schon um 8 . 00  Uhr anfangen.
    «Setzt euch bitte alle hier auf die Bänke und wartet auf mich. Ich werde mal fragen, wo wir hinmüssen.» Volkan und Hamid wollen zum Hochsprung rennen, weil sie dort ihre Kumpels gesehen haben. « VOLKAN , HAMID , HINSETZEN !» Ich bin schon am Ende mit meinen Nerven, obwohl wir noch gar nichts gemacht haben. Oh Mann, wo ist der Pommer? Ich brauche jetzt meine Wettkampfkarten und den Ablauf, sonst können wir nicht loslegen. Mist, die 8 c ist schon beim Werfen. Wann haben die sich denn getroffen?
    «Frau Freitag, schön, dass du auch schon kommst.» Plötzlich steht der Pommer mit Trillerpfeife um den Hals und Mikro und Pappordner in der Hand neben mir. «Guten Morgen, Herr Pommer. Was heißt hier ‹auch schon›? Ich bin doch … ach egal. Kann ich jetzt meine Wettkampfkarten haben?»
    «Moment, Moment», sagt der Pommer und blättert in seinem Ordner. «Warte! 10 c, 10 b, hier sind die Neuner, ah, hier 8 b. Ihr fangt beim Weitsprung an. Weitsprung  2 . Dann Werfen Station  3 , dann Sprint. Bitte unbedingt die Reihenfolge einhalten, sonst geht hier alles durcheinander und …»
    «Ja, ja, mach ich, Weitsprung, Werfen, Rennen, danke, tschüss.» Mann, dieser Pommer nervt auch. Der macht sich immer so wichtig, wenn der was zu sagen hat. Ein paar Zettel verteilen und später wieder einsammeln, das könnte ich auch.
    « HALLO , KINDER , HIERHER .» Ich versuche meine Schüler durch Schreien und wildes Armgefuchtel zu mir zu dirigieren, denn ich stehe direkt beim Weitwurf. Keiner reagiert, also muss ich wohl doch zu ihnen rüberlatschen. Auf der Bank sitzen nur noch Erhan und die sechs Mädchen. «Wo sind denn alle?»
    «Tayfun und Günther wollten sich noch umziehen, Hikmet ist einem Jungen hinterhergerannt, der ihm Hurensohn gesagt hat, und Volkan und Hamid sind rüber zum Kiosk, sich Trinken kaufen.»
    «Und die anderen?»
    «Keine Ahnung.» Ich gucke Erhan böse an. «Na, toll! Das fängt ja super an.» Erhan senkt den Kopf.
    «Sorry, Erhan, kannst ja nichts dafür. Also kommt, wir müssen zum Weitsprung. Weitsprung  2 . Das ist dort drüben, da, wo Frau Schirmer sitzt.»
    Vor der Sprunggrube übergebe ich Rosa die Wettkampfkarten. «Hier, Rosa, in dieser Reihenfolge müsst ihr euch aufstellen. Jeder hat einen Probesprung und dann drei Versuche, die alle aufgeschrieben werden. Bitte benehmt euch, wenn ihr dahinten am Start seid. Ich muss hierbleiben und eure Weiten eintragen.» Neben der Sprunggrube steht Frau Schirmer und ein Tisch mit einem Stuhl. Erschöpft setze ich mich. «Guten Morgen, Johanna.»
    Frau Schirmer strahlt mich an, während sie das Maßband um ihre Hand wickelt. «Und was für ein schöner Morgen das ist, Frau Freitag, herrlich, oder? Der Sommer kommt.»
    «Hmmm, ja, ja, schön. Sommer … mir wäre es lieber, die Sommer FERIEN würden mal langsam kommen.»
    Frau Schirmer gibt meiner Klasse ein Zeichen, dass es losgehen kann, und ich sehe, wie

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