Der Amboss der Sterne
macht.«
»Und was macht er?«
»Typisch männlichen Bockmist. Was sie braucht, ist ein guter Fick.«
»Was schlägst du vor, was sollten wir tun?«
»Wegen Rosa?« Sie hob die Schultern und holte Luft. »Sie hat eine Mission. Sie beachtet mich zur Zeit nicht. Ich gehöre nicht zu ihrem Kreis, falls du das nicht bemerkt hast.«
»Doch, das habe ich.«
»Sie schenkt jetzt niemandem wirklich Beachtung außer Hans.«
»Du sagtest, sie weiß, was er vorhat?«
»Sie benutzt ihn ebenso wie er sie. Martin, er hat ihr einen offiziellen Status verliehen. Sie stärkt ihre Position. Wenn Hans denkt, daß er geschickter ist als Rosa… Aber du bist jetzt kooptiert, nicht wahr? Du kannst nicht über Hans sprechen oder das, was er denkt.«
»Ich habe nicht darum gebeten, der zweite Mann zu sein.«
»Stimmt«, sagte Ariel und nickte heftig. »Schätzt du Hans?«
Martin antwortete nicht.
»Stimmt«, sagte sie noch einmal und stand auf. »Mit den Brüdern klappt alles. Aber neben Rosa gibt es noch einige unter uns, die höchst nervös sind, und das Zusammensein mit den Brüdern hilft da nichts. Du weißt, wen ich meine. Martin. Sie fahren ohne jeden Kompaß.«
»Vielen Dank, daß du mir einige Intelligenz zutraust!«
»Gern geschehen.« Sie rieb sich die Hände an den Hosen und sah ihn mit einer Miene zwischen Besorgnis und Gereiztheit an. »Ich weiß, du wirst den Köder nicht schlucken. Spuck ihn aus! Rosa ist nicht die gefährlichste Person auf diesem Schiff.«
Martin tat, als ignoriere er sie.
Rex drehte zuerst durch.
Martin war auf Leitern zwischen der ersten und zweiten Heimkugel unterwegs, als er von unten laute Rufe hörte. Er kletterte zur nächsten Verbindung hinab und sah, wie Saiten sternförmig von einem Haufen wegkrochen, der eben noch eine Flechte gewesen war.
Rex stand an einer Seite mit einem metallenen Baseballschläger. Sein Gesicht war blaß und feucht. Er bückte sich und schwenkte den Schläger leicht mit einer Hand. Mit der anderen Hand wedelte er einen scharfen Geruch von Terpentin und gebranntem Zucker weg.
Er drehte sich um und hob die Augen zu Martins Gesicht. »Hilf mir!« sagte er mit matter Stimme. »Dieses Biest hat mich angegriffen.«
Die Flechte hatte sich völlig aufgelöst. Die Saiten versuchten vergeblich, an den Wänden hochzuklettern, und fielen immer wieder klatschend herunter. Drei Saiten lagen mitten in dem Haufen, ringelten sich und schmierten eine braune Flüssigkeit über den Boden. Es war das erste Mal, daß Martin Saiten bluten sah. Er fragte: »Was, zum Teufel, ist geschehen?«
»Ich habe es dir gesagt«, erklärte Rex und zeigte mit den Schläger auf Martin. »Es hat mich gepackt. Ich mußte es abwehren.«
»Wer war es?« fragte Joe Flatworm und ließ sich hinter Martin von einem Leiterfeld fallen. »Welcher Bruder?«
»Das weiß ich nicht, und es ist mir auch völlig egal«, sagte Rex, senkte den Schläger und richtete sich auf. »Es war ein großer.«
Zwei der drei verletzten Saiten hatten aufgehört, sich zu bewegen. Zwei weitere Brüder schlängelten sich von der unteren Ebene durch zylindrische Felder. Sie machten sich sofort daran, die unverletzten Seiten einzusacken.
Noch zehn Menschen und drei Brüder mehr sammelten sich in der Kuppel. Paola Birdsong kniete sich neben den stillen Saiten hin. Twice Grown glitt vor und hob sanft eine der beiden auf, ohne sich die Mühe zu machen, sie in einen Sack zu stecken.
»Ist sie tot?« fragte Paola.
»Sie ist tot«, sagte Twice Grown.
»Zu wem gehörte sie?«
»Es war eine Saite von Sand Piler«, erklärte Twice Grown.
»Was ist das hier? Eine verdammte Totenfeier?« rief Rex schrill.
Martin näherte sich vorsichtig Rex, streckte die Hand aus und wedelte mit den Fingern. Er sagte: »Gib mir das!«
Hans ließ den Schläger fallen und wich zurück. Er sagte: »Selbstverteidigung.« Martin hob den Schläger auf und übergab ihn Joe.
»Er gehörte zu unserem Trainingsteam. Bist du sicher, daß er dich angegriffen hat?« sagte Martin.
»Er hat seine Klauen auf mich gelegt und gekniffen, als ob er mir den Arm brechen wollte«, klagte Rex und wich vor Martin zurück, der ständig näher rückte.
Martin bemühte sich, seine Wut zu zügeln, und fragte: »Versuchte er, mit dir noch mehr Übungen zu veranstalten?«
»Wie, zum Teufel, sollte ich das wissen?« fragte Rex. »Martin, hör auf, mich zu bedrängen, oder ich werde…«
»Wolltest du ihm den Schädel einschlagen, du widerlicher Affe?« Hans drängte
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