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Der Amboss der Sterne

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Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Rüssel durch den Dunst bis zu Regionen mit hohem Druck in der Tiefe erstreckten. Aus dem Zentrum einer jeden Plattform erhob sich ein weißer Wolkenstreifen durch einen Ring, der hell wie Feuer in der klaren Hochatmosphäre glühte. Hypyerbolische Plasmalinien schossen aus dem Ring, aus dieser Entfernung wie Fäden aussehend, aber wie der Draht einer Glühlampe.
    »Gasquellen«, sagte Martin. »Zehntausende von ihnen. Gas, das aus der Tiefe aufsteigt, wird in diesen Ringen erfaßt, irgendwie beschleunigt und im Orbit gewonnen. Eindrucksvoll.«
    »Sie lassen hier eine Technologie der Umwandlung von Materie erkennen«, sagte: Hakim. »Sie bemühen sich nicht, das zu verbergen. Keine aus normaler Materie bestehenden Plattformteile könnten in diesen Tiefen überleben, noch auch die Gase unter solchen Bedingungen festhalten. Wir sehen den Boden der Treibstoffkette, die zur Spitze führt, der Technologie der Plattformen selbst.«
    Eye on Sky raschelte und roch nach Kampfer und Kiefer.
    Die Szene ging zu dem nächsten Planeten über, Nummer zwölf, eine halbe Milliarde Kilometer dem Zentralstern näher. Dies war eine mineralische Welt mit zehntausend Kilometern Durchmesser. Die Farbe seiner Sichel war aus der Nähe gesehen dunkelbraun mit einzelnen hellbraunen und weißen Flecken. Hakim sagte: »Auflösung etwa vierhundert Kilometer. Er könnte aus Fels und Eis bestehen. Er ist kalt genug, daß Ammoniak und Methan auf seiner Oberfläche fest sind. Die Atmosphäre scheint hauptsächlich aus Stickstoff und Argon zu bestehen. Es gibt keine Artefakte großen Maßstabs…«
    Plötzlich wurde der Planet dunkel, als ob der beleuchtete Rand in einen Schatten geriete. Dann erschienen innerhalb des Schattens und längs des Randes feine strahlend weiße Linien wie geschmolzenes Silber, das auf eine Fläche von Kohlenruß gegossen wird. Die Linien krümmten sich zu Kreisen und Ovalen. Sie beschrieben Konturen und große Kreise. Die Sichel der Linienbildung erhöhte sich. Dünnere Linien innerhalb dicker, bis der ganze Planet wie heißes Silber erglühte. Ebenso plötzlich kehrte die Farbe wieder mit unterschiedlichen Details, graubraun mit grünen Flecken.
    Jennifer kicherte und legte rasch die Finger auf den Mund. Sie sagte: »Es tut mir leid.«
    »Was, zum Teufel, war das?« fragte George Dempsey.
    Hakim sah sich betroffen bei seinen Kollegen um und las dann die chemische Analyse ab. »Reine Argonatmosphäre. Die Oberfläche scheint zumeist aus Silikaten zu bestehen in Form von feinem Sand und vielleicht kleinen Steinen. Die grünen Flecken sind sehr kalt, viel kälter als der Rest des Planeten. Nur vier oder fünf Kelvin.«
    »Ich hoffe, Giacomo hat das gesehen«, sagte Jennifer. Sie konnte sich nicht zurückhalten, mit den Händen Schultern, Ellbogen und Knie zu berühren. Sie schien sehr erschrocken zu sein. »Wenn Hans nach einem Beweis für Illusion Ausschau hält…«
    »Laßt uns noch keine Schlüsse ziehen«, fiel ihr Martin ins Wort.
    Jennifer kicherte wieder.
    Der nächste sonnenwärtige Planet einwärts, Nummer zwei, der den gleichen Quadranten einnahm im Leviathansystem, kreiste kaum einhundertfünfzig Millionen Kilometer vom Stern entfernt, knapp innerhalb einer ›gemäßigten‹ Zone, die flüssiges Wasser zuließ. Blaß bräunlich rot, ohne dichtere Atmosphäre, war dieser Planet von klumpiger Struktur. Selbst bei einem Durchmesser von über zwanzigtausend Kilometern war sein Profil erstaunlich uneben.
    »Sie kommen wieder zum Vorschein«, sagte Paola. »Wie groß sind sie – was immer sie sein mögen?«
    Hakim sagte: »Hunderte von Kilometern hoch. Zehntausende gibt es davon. Vielleicht Städte?«
    »Erfassen wir irgendeine Kommunikation zwischen den Planeten?« fragte Jennifer.
    »Kein Leck von künstlicher Strahlung. Mit Ausnahme der Energien, die gebraucht werden, um von den Riesenplaneten Gas zu verschicken«, erwiderte Hakim. »Aber auch die lassen sich leicht als Sonneneruptionen deuten. Aus der Entfernung einiger Lichtmonate ist das System reich an Planeten, aber ruhig.«
    »Also verstecken sie sich nicht, ziehen aber auch nicht die Aufmerksamkeit auf sich. Was ist mit Handel zwischen den Welten?«
    »Es wimmelt von Schiffen wie Saatkörnern bei der Ernte«, sagte Eye on Sky. »Dutzende von Millionen Schiffen steigen auf und gehen nieder. Alle Welt außer der Zwölften benutzt Schiffe. Sie zieht ihre Bahn allein. Der vierte Planet ist am meisten besucht.«
    »Können wir sagen, ob es irgendeinen Handel

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