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Der Amboss der Sterne

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Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Leviathans in dreiundzwanzig Stunden erreichen. Die Trojanisches Pferd/Doppelsaat würde dann zweiundzwanzig Milliarden Kilometer von System entfernt und für die Bewohner von Leviathan leicht auszumachen sein.
    Die Mutter informierte sie, daß es mit Windhund und Würger gut ginge und alles nach Plan liefe.
    Martin lauschte der Stimme der Mutter, bestätigte mit einem Nicken, daß er die Nachricht gehört und verstanden hatte, schloß die Augen und wartete; immer noch nicht von seiner Realität und Körperlichkeit überzeugt.
    Ariel berührte seinen Arm und sagte: »Du siehst nicht glücklich aus.«
    »Alptraum«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Du schläfst nicht.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Möchtest du sprechen?«
    »Worüber?«
    »Über das Nachher.«
    Er lächelte. »Nachdem wir den Job getan haben? Oder nachdem wir abgebremst haben?«
    »Nach allem«, sagte sie.
    Martin öffnete die Augen und rieb sie, um seinen trüben Blick zu klären. Was er sah, war immer noch nicht scharf. Ariel hatte sich einen Meter entfernt auf ihren Ellbogen gestützt, das Gesicht verschwommen, die Augen undeutlich und der Mund in Bewegung. Er strengte sich an, um zuzuhören.
    »Die Wendys werden ihre Gewänder anfertigen. Wir werden uns mit einem Planeten vereinen. Hast du je daran gedacht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Aber ich. Ich möchte alles sausen lassen, mich entspannen und in einer dichten, frischen Atmosphäre sitzen mit der Sonne am Himmel… mir einfach um nichts Sorgen machen. Glaubst du, daß Menschen auf der Erde das jemals getan haben?«
    »Ich nehme es an.«
    »Ich frage mich, ob ich eine gute Mutter abgeben würde. Babies haben, meine ich.«
    »Wahrscheinlich«, sagte er.
    »Ich habe gerade erst angefangen, daran zu denken, Mutter zu sein. Meine Gedanken… Ich bin so lange jung gewesen, daß es schwer ist, sich vorzustellen, wirklich erwachsen zu sein.«
    »Ariel, ich denke gerade heute nicht besonders klar. Wir sollten uns später unterhalten.«
    »Wenn du willst. Es macht mir nichts aus, wenn du nicht antwortest. Macht es dir etwas aus, zuzuhören?«
    »Ich weiß nicht, ob mir gerade jetzt überhaupt irgend etwas was ausmacht.«
    »Okay«, sagte sie. »Ich werde warten. Aber wir werden so viel zu tun haben.«
    »Das wird gut sein.« sagte Martin. »Wenn man keine Zeit zum Denken hat.«
    »Hast du eine Stimme…« Sie brach ab. »Es klingt so verrückt, wie etwas, das Rosa sagen könnte. Hast du eine Stimme, die dir sagt, was geschehen wird?«
    »Nein«, erklärte Martin.
    »Ich denke, daß ich eine habe. Wir werden überleben, Martin.«
    »Gut!« sagte Martin.
    »Ich werde still sein.« Sie legte sich zurück und faltete die Hände auf dem Bauch. Martin blickte auf sie hinunter.
    Theodore stand über ihnen und sagte: »Sie ist nicht so hübsch wie Theresa. Aber sie ist ehrlich. Sie ist hilfreich. Du könntest es viel schlimmer treffen.«
    »Halt den Mund!« sagte Martin.
    Ariel öffnete sehnsuchtsvoll die Augen. »Ich habe nichts gesagt.«
    Martin sagte: »Ich rede nicht mit dir.« Er rutschte vor, bis seine Beine an die ihren stießen, und glitt dann in ihre Nähe. Er langte hin und drückte sie an sich. Sie spannte sich an, seufzte dann und entspannte sich. Sie wandte ihm das Gesicht zu und betrachtete ihn aus ein paar Zentimetern Entfernung mit spöttisch gehobenen Augenbrauen.
    Sie flüsterte: »Ich weiß, daß ich nicht so schön bin wie Theresa.« Ihre Verwundbarkeit berührte ihn.
    »Psst!« sagte er.
    »Du warst auch gut.«
    Er tätschelte ihre Schulter und sagte: »Schlaf!«
    Sie kuschelte sich enger an ihn und ergriff seine Hand.
     
    Die Trojanisches Pferd beendete die Superbremsung bei zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Volumetrische Felder hoben sich. Sie würden fünf Tage lang antriebslos driften und dann mit einer sanfteren Abbremsung beginnen, um in das System einzutreten.
    Die erste Reaktion auf ihr Signal kam durch Lichtstrahlübertragung vom vierten Planeten. Der Inhalt war recht einfach: Eine nahe Entsprechung von Hakims wiederholtem Code mit interessanten Variationen. Die ersten zwölf Primzahlen waren binär angegeben.
    Martin prüfte die Botschaft, während er noch von den Anstrengungen benommen war. Eine einfache Bestätigung, ohne Bemerkung oder einen Willkommensgruß.
    Eine heilsame Vorsicht in einem Wald voller Wölfe. Oder höchstes Vertrauen in Verbindung mit Bescheidenheit…
    Hakim schickte eine zweite Botschaft, diesmal mit Proben von Stimmern der Menschen und

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