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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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aber keineswegs reflektierend.
    Und vielleicht am faszinierendsten von allen der vierte Planet mit einhundertzweitausend Kilometern Durchmesser und sechs Monden, von denen drei größer waren als die Erde. Seine dunkle rötlichbraune Oberfläche strahlte gleichmäßig Wärme in den Weltraum. Er war bedeckt von flüssigen Wasserozeanen, mit schmalen kontinentalen Bändern und niedrigen Gebirgen dazwischen wie Streifen auf einem Basketball.
    Ariel sagte verwundert: »Wenn das Land zehn Prozent der Oberfläche ausmacht, sind das mehr als drei Milliarden Quadratkilometer.« Eine Pause, um schnell zu rechnen. »Die Erde hat etwa dreieindrittel Milliarden Quadratkilometer Land. Wie viele Menschen könnten hier leben?«
    »Bei zwei Ge – ich nicht«, sagte Cham.
    Hakim meinte: »Die Physik ergibt keinen Sinn. Nicht dicht genug, um eine feste Oberfläche zu tragen… Die Dichte unter der mineralischen Schale muß unter anderthalb Gramm pro Kubikzentimeter liegen. Wie ist das möglich?«
    »Wie ist überhaupt etwas davon möglich?« fragte George Dempsey.
     
    Die Bilder und Tabellen wurden per Mofix an Windhund und Würger übermittelt. Die Stimme von Hans antwortete: »Wir sind fast bei maximaler Reichweite.
    Bald werden wir außer Kontaktmöglichkeit sein. Wie geht es?«
    »Ich denke, wir müssen uns wie Kleinkinder im Kindergarten verhalten, wenn nicht gar wie verirrte Insekten.«
    Hans sagte: »Wir haben uns die Fratzen der Bürger von Leviathan angesehen. Die mit einem Kamm versehene Kreatur ist besonders frech. Sie lieben es, sich zu wiederholen, nicht wahr? Ist jemand schon bereit, ein Urteil abzugeben?«
    »Ich denke, wir sind dicht daran.«
    »Was fehlt uns noch?«
    »Das Tüpfelchen auf dem i und der Querstrich beim t.«
    Hans kicherte. »Ich werde mich mit Grenzjustiz zufrieden geben und verduften.«
    »Wir sind so weit gekommen. Man hat uns aufgefordert, in einen Orbit um den vierten Planeten zu gehen und haben schon unseren Kurs eingestellt«, sagte Martin. »Wir werden in siebenundzwanzig Tagen da unten sein.«
    »Viel Glück!« sagte Hans.
    »Was macht die Politik?« fragte Martin zögernd.
    »Das ist deine Sorge, Martin, nicht die meine.«
    »Ich war bloß neugierig.«
    »Wir sind auf alles vorbereitet, um was du uns bitten wirst. Darauf kannst du zählen.«
    »Hast du eine Idee, wer Rosa getötet haben könnte?« fragte Martin.
    »Dafür ist genügend Zeit nach getaner Arbeit.«
    »Jennifer hätte gern einige längere Zeit mit Giacomo. Sie meint, wir könnten den Gehirnen der Schiffe etwas Interessantes bieten.«
    »Ich kann nicht warten«, erwiderte Hans. »Hoffentlich nicht noch mehr fauler Zauber mit Superphysik. Wir haben hier genug davon jedes Mal, wenn wir die verdammten Planeten anschauen.«
    »Sie sagt, es könnte eine gute Nachricht sein.«
    »Dann schalte sie dazu! Giacomo ist bei mir im Bugraum.«
    Jennifer kam herbei und sagte, sie möchte die Brücke leer haben, während sie mit Giacomo spräche. Menschen und Brüder gingen hinaus, alle bis auf Silken Parts, der mit Brüder-Muttimathe an den Problemen mitarbeitete.
    »Hans hört sich nicht gut an«, sagte Erin zu Martin im Gang außerhalb der Brücke.
    Ariel stimmte zu: »Ich hoffe, er hält es beisammen.«
    Erin meinte: »Vielleicht ist er deprimiert wegen der Show. Mich hat es erwischt.«
    »Vielleicht«, sagte Martin. Er war weder optimistisch noch besorgt. Das reine Gewicht der Überlegenheit von Leviathans Welten erschwerte ihm das Atmen und erst recht das Denken.
     
    Silken Parts und Jennifer verließen nach drei Stunden den Mofixraum. Jennifer konnte kaum sprechen. Sie hielt sich an einem Netz im Mannschaftsquartier fest und goß durstig eine Blase mit Saft hinunter. Als Martin herankam, hielt sie die Hand hoch und schüttelte den Kopf. »Bitte! Ich habe Kopfschmerzen. Giacomo hat Wege gefunden, um zu…«
    »Du brauchst nicht jetzt darüber zu sprechen, wenn du nicht willst«, sagte Martin. Sie ignorierte das.
    »Er hat Wege gefunden, um mittels Brudermathematik die Mofixphysik von Leviathan zu beschreiben. Silken Parts und die Gehirne der Schiffe helfen mit.
    Es ist bloß zu schnell, viel zu schnell. Wir sehen etwas, vielleicht die Art, wie sich die Zahl zwölf verändert oder die Zahl acht große hängende Kabel besitzt. Und Silken Parts kommt mit einer Hypothese heraus… Giacomo sieht sie durch… Ich schaue nach. O Gott, ich bin todmüde.«
    Jennifer machte eine schwache Handbewegung, schloß die Augen und schlief sofort

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