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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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hervor.
     
    Martin hing in seinem Netz und beobachtete mit halb geschlossenen Augen, wie das Bild von Sleep seine Kabine erfüllte. Wilde, die in Kanus den Hudson River hinauffahren und nach New York City hineinkommen. Blick nach oben. Die Skyline. Auf Mokassins die Asphaltstraßen entlanggehen. Drohen, die Stadt mit Pfeil und Bogen zu zerstören. Lachend lädt der Bürgermeister sie in sein Büro ein.
     
    Auf der Brücke schwebten Jennifer, Hakim, Cham und Ariel in verschiedenen Winkeln und wandten sich Martin zu, als er hereinkam. Sie alle hatten die gleichen halb erschreckten, erwartungsvollen Mienen, an die Martin sich in den letzten vergangenen Tagen gewöhnt hatte.
    »Spiel es noch einmal ab!« sagte Cham.
    »Dies ist neu. Zehn Minuten her«, erklärte Hakim.
    Die gesendete Stimme klang flach, sexuell neutral, etwas rauh, mit präziser und fast frostiger Diktion. Sie fing an: »Hallo! Ihr habt kooperatives Gebiet betreten und seid willkommen für die Sammlung von Partnern.«
    Jennifer kommentierte: »Nicht perfekt, aber gut genug.«
    »Viele Arten von Intelligenz arbeiten und spielen vereint. Eure Art mag dazu kommen oder einen Besuch machen. Es gibt keine Erfordernisse außer friedlichen Absichten. Ohne Zweifel ist euch bewußt, daß die lokale Sterngruppe ein gefährliches Territorium ist, bevölkert von Maschinen und Intelligenzen, die nicht guten Willens sind. Waffen sind in unserer Nachbarschaft nicht gestattet. Falls ihr irgendwelche Waffen besitzt, auch schwache Verteidigungswaffen, so benachrichtigt uns und beseitigt sie nach unserer Anweisung. Instruktionen werden folgen. Ebenso wird es weitere informative Diskussionen geben. Ist das verstanden?«
    Eye on Sky lauschte angespannt auf die gleiche Botschaft, die in Audio für Brüder gesendet wurde. Er sagte: »Das ist hohl und riecht nach Weltraum. Aber es ist unverständlich.«
    »Sie werden Verdacht schöpfen, wenn wir völlig unbewaffnet sind«, sagte Cham.
    Martin nickte. »Ich denke, wir sollten einige Waffen herstellen und ihnen übergeben. Nichts Eindrucksvolles. Schußwaffen zur Verteidigung, chemische…«
    »Auch das Schiff sollte etwas haben«, schlug Erin vor.
    Martin sah Ariel an und sagte: »Laser.«
    »Richtig«, meinte sie.
    Er sagte: »Du wendest dich an die Mutter und die Schlangenmutter. Wir brauchen etwas Überzeugendes, um es bald auszuhändigen oder abzustoßen. Es ist Zeit, daß wir unsere Kostüme anlegen und anfangen, uns an unsere Rollen zu gewöhnen. In zehn Tagen oder so werden wir unter ihrer Kontrolle stehen…«
    Martin fragte Eye on Sky: »Wie antworten wir ihnen?«
    »Enthusiasmus und Charme«, erwiderte dieser. »Wir alle müssen beflissen sein zu lernen. Wir alle sind jung, plätschern gern am Strand; und sie werden uns unterrichten.«
    Martin lächelte. »Wer betrügt den anderen mehr?«
    Eye on Sky drehte den Kopf in einer Achterfigur mit einer besonders pferdeähnlichen Bewegung. »Wir wollen wir hoffen.«
     
    Es gab keine Zeit zum Nachdenken. Erschöpft, sich und die anderen um ihren Schlaf bringend, bereitete Martin die menschliche Crew so gut vor, wie er konnte, indem er das machte, was Erin Proben und Wiederproben nannte.
    Die gespielten Rollen wichen nicht allzu sehr von der Wahrheit ab, reflektierten aber eine Mischung von Kulturen der Menschen und der Brüder, die immer noch gegen potentiellen Konflikt empfindlich waren, aber der Realität hinreichend nahe kamen. Die Spannungen waren hoch; und menschliche Temperamente loderten auf, wenn sie einander stundenlang kritisierten, um ihre Tätigkeit zu vervollkommnen.
    In der geladenen Atmosphäre neigten die Brüder dazu, sich plötzlich aufzulösen. Sie zwangen Flechten, hinter Saiten herzujagen, sie einzusacken und in ruhigen Räumen einzuschließen, bis es wieder zur Vereinigung kam.
    Silken Parts entschuldigte sich bei Martin wegen der Unbequemlichkeit und Verwirrung. Martin hielt wie immer seinen Ärger im Zaum… Er wußte, daß Menschen jederzeit zu etwas ähnlichem imstande waren, daß sie miteinander kämpfen, in Tränen ausbrechen oder Schlimmes anrichten könnten.
    Aber die Zerlegung hörte nach ein paar Tagen auf, und die Menschen hielten sich bemerkenswert gut.
    Die Trojanisches Pferd/Doppelsaat erhielt Spuren wie von einem Schaden durch eine Supernova, nämlich Strahlungserosion an der Außenhaut, einen defekten Antriebsmotor und elektronische Schäden innen. Das Schiff stellte überzeugende Laserkanonen her. Martin hielt sie unter Verschluß. Nur

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