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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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fliegen würde.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein, das bin ich nicht. Und offenbar haben sie das nicht getan. Aber…«
    »Können wir daran etwas ändern?«
    »Ja«, sagte sie. »Ich weiß etwas.«
    »Kannst du mir dafür einen Rat geben?«
    »Natürlich. Sie nicht wissen zu lassen, daß wir verstehen, was Mofix ist.«
    »Das wäre leicht. Ich verstehe nicht.«
    »Oder daß wir von seiner Existenz wissen«, sagte sie und zog verwirrt die Brauen zusammen. »Silken Parts arbeitet über anderen Folgerungen. Und eine davon… Willst du mich auf den Arm nehmen?« fragte sie plötzlich.
    »Entschuldigung?«
    »Ich bin dabei, dir einen wirklich dicken Hund zu verraten. Wirst du gerade jetzt die Fliege machen und in einem großen Macho-Schneckenhaus verschwinden?«
    »Ich verspreche, daß ich das nicht tun werde.«
    »Wir dachten, daß der zwölfte Planet vielleicht seinen Charakter und seine Farbe verändert. Vielleicht wäre das ein weiterer Beweis dafür, daß Teile dieses Systems illusorisch sind. Eine Projektion oder so etwas. Martin, wenn sie das tun können, was ich ihnen zutraue, macht es nichts aus; es macht keinen Unterschied. Sie können eine Schale aus falscher Materie um einen ganzen Planeten legen, einen ganzen Stern, genau so solide, wie dieses Schiff ist. Sie könnten systemweit in jede beliebige Richtung Bilder umlenken oder erzeugen.«
    »Haben sie die Energie?«
    »Ich vermute, ja. Sie könnten den Stern anzapfen. Nach dem, was wir sehen, scheint das System reich an flüchtigen Substanzen zu sein. Vielleicht haben sie alle ihre Ressourcen in Reserve gehalten und warten auf den großen Angriff.«
    »Hast du auch irgendwelche gute Nachrichten?« fragte Martin.
    Jennifer grinste. »Hast du keinen Spaß an endlosem David und Goliath?«
    »So ist das Leben«, sagte er bitter.
    »Ich selbst kann ohne das auskommen. Aber ich habe einige vage Ideen, die ermutigend sein könnten. Ich möchte mich über Mofix mit Giacomo beraten und einige Muttimathe mit ihm machen. Und ich möchte mich in die Gehirne der Schiffe einschalten. Ich hoffe, daß wir zusammenarbeiten können. Dies könnten Brüder und Menschen gemeinsam tun.«
    »Ich werde dir einige private Zeit mit Giacomo besorgen. Aber keine süßen Nichtigkeiten!« stichelte er.
    »Rein dienstlich«, versicherte Jennifer.
     
    Marin sah die Trojanisches Pferd/Doppelsaat als eine Ameise, die durch eine Küche kriecht und die unbekannten großen Geräte anstarrt, Instrumente unbekannter Zwecke, Technologien, die zu verstehen jenseits ihres winzigen Gehirns liegt…
    Es gab so viel, das überhaupt keinen Sinn ergab.
    Der zwölfte Planet änderte alle paar Stunden seinen Charakter und wechselte zwischen drei unterschiedlichen Gruppen von Merkmalen. Er hatte immer die gleiche Größe und war immer mineralisch, aber sonst in jeder Hinsicht anders.
    Der neunte Planet hatte eine exzentrische Bahn, die ihn bis über die Bahn des zehnten hinausführte. Er war klein, vielleicht ein ehemaliger Mond, allerdings ohne Oberflächenmerkmale. Seine Albedo betrug eins. Er war auf allen Frequenzen ein perfekter Spiegel.
    Der achte Planet, ein heller organgelber Gasriese mit fünfundsiebzigtausend Kilometern Durchmesser, besaß drei große Monde. Kabel von zwei bis drei Kilometern Durchmesser hingen von den Monden auf die flüssige Oberfläche des Planeten herunter und hinterließen in ihrem Kielwasser große Wirbel wie Knethaken in einer phantastischen Bäckerei.
    Der sechste Planet, achttausend Kilometer im Durchmesser, schien von Löwenzahnflaum bedeckt zu sein, jeder ›Same‹ tausend Kilometer hoch. Eintreffende Raumschiffe gingen nie unter die Köpfe der Samen hinunter. In Großaufnahme wirbelten zwischen den Samensäulen Stürme in einer dichten Atmosphäre von Sauerstoff, Stickstoff und Wasserdampf. Hakim meinte, das könnte eine Art gigantischer Farm sein für die Aufzucht unvorstellbarer Kreaturen oder Pflanzen. Aber Martin kam das archaisch vor. Man fragte sich, ob derart mächtige Wesen es noch nötig haben würden zu essen oder gar Geschöpfe zum Verzehr töten.
    Hakim sagte mit vor Phantasie funkelnden Augen:
    »Dann könnten die Kreaturen anderen Zwecken dienen.«
    »Keinen, die wir erraten können«, warnte George Dempsey.
    »Also werden wir unseren Spaß haben!« sagte Erin verdrießlich.
    Sie spähten tiefer in die gravitative Senke von Leviathan hinein zum fünften Planeten. Neuntausend Kilometer Durchmesser, dunkelgrau und wie der neunte glatter als eine Billardkugel,

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