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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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sie alle, von denen die meisten den Lotossitz eingenommen hatten oder sich in der Kabine zusammengerollt hatten.
    »Sie haben uns nicht vernichtet, weil sie nicht wissen, wo unsere anderen Schiffe sind. Und wir werden es ihnen nicht verraten. Wir werden nicht einmal darüber sprechen.«
    »Die Möglichkeit unsichtbarer Spione«, gab Cham zu bedenken.
    »Richtig.«
    »Du hast Wasser getrunken«, klagte Donna.
    »Wir alle haben die Luft geatmet«, sagte Ariel ärgerlich. »Wir wußten, daß das ein Problem sein würde…«
    »Worüber können wir nun eigentlich reden?« fragte George Dempsey.
    »Über das, was wir gerade klären wollen«, erwiderte Martin. »Während wir in der Mofixkammer sind, kann nichts hinausdringen…«
    »Aber die… kleinen Spione, was auch immer, könnten eine Nachricht speichern und senden, nachdem wir die Kammer verlassen haben«, sagte Jennifer.
    »Vorausgesetzt, daß etwas so Kleines senden kann, ohne daß wir es entdecken«, warf Cham ein.
    »Vielleicht können die kleinen Dinger auch Mofix benutzen…«
    Martin hielt eine Hand hoch und wandte sich an die Mutter und die Schlangenmutter. »Eins nach dem andern. Könnt ihr sagen, ob wir kontaminiert sind?«
    Die Mutter sagte: »Möglicherweise. Aber eine erschöpfende Prozedur wäre nicht leicht. Winzige Geräte können so klein sein wie Moleküle und aus einer oder anderen Art von superdichter Materie bestehen. Das ist ein Risiko, das wir beschlossen haben, auf uns zu nehmen.«
    »Großartig«, sagte Jennifer.
    Die Mutter schlug vor: »Eine bessere Lösung wäre, die Konstruktion des Schiffs zu ändern und alle Räume vor unerwünschten Sendungen zu sichern – herein und hinaus.«
    »Können wir das machen?« fragte Martin.
    »Es kann gemacht werden auf Kosten des verfügbaren Treibstoffs«, sagte die Mutter.
    »Wenn sie uns töten wollten«, sagte George, »könnten sie uns eine Krankheit verpassen, die wir von einem zum anderen weitergeben… diese Spione, Miniaturmaschinen, etwas Tödliches.«
    »Wenn sie uns töteten, würde das die anderen nicht aufhalten«, erwiderte Paola.
    »Falls die Krankheit nicht zuschlägt, ehe wir uns wieder mit ihnen vereinen«, sagte Donna.
    »Wir fühlen uns nicht angesteckt«, sagte Eye on Sky. Aber die Superflechte rollte sich auseinander, und die einzelnen Flechten drifteten auseinander.
    »Vielleicht sollten diejenigen von uns, die hinuntergegangen sind, in Quarantäne«, schlug Ariel vor.
    Die Mutter sagte: »Da keine Felder vorhanden waren, als der erste Kontakt von ihrer Maschine erfolgte, ist es wahrscheinlicher, daß wir alle angesteckt sind.«
    »Wir haben uns selber reingelegt«, sagte George. »Zu raffiniert, als uns gut tat. Wir hätten nicht versuchen sollen, sie zu übertölpeln.«
    »Keine Zeit für Bedauern«, erwiderte Martin. Er holte tief Luft und zögerte zu sagen, was er sagen mußte. »Ich gehe wieder hinunter, wenn sie mich lassen. Nur ich. Um zu reden. Wir werden noch einen weiteren Tag im Blackout mit Mofix sein… Ich muß mehr wissen, ehe ich Hans Vorschläge mache.«
    »Frag sie doch!« sagte Eye on Sky.
    »Wonach?«
    »Frag sie, ob wir alle angesteckt worden sind!«
    »Warum sollten sie uns das sagen?« meinte George zitternd und erregt.
     
    Das zweite Treffen wurde zu Martins Überraschung gewährt.
    Er wußte jetzt mit einer über Intuition hinausgehenden Gewißheit, warum man sie nicht getötet hatte. Sie waren die einzige Verbindung, die ihre Gastgeber zu den unsichtbaren Schiffen hatten, die sich jetzt in Richtung auf Leviathan zurückzogen, Schiffen mit unbekannten Waffen und von unbekannter Stärke. Je mehr man erfahren konnte, desto länger könnte ihre Aktion verzögert werden; und desto vorteilhafter wäre es für ihre Gastgeber.
    Täuschung auf Täuschung getürmt… Ihre Gastgeber konnten nicht wissen, wieviel von einer Lüge erzählt wurde, ebensowenig wie Menschen und Brüder.
    Martin wartete darauf, daß die weiße Kugel kommen und ihn, ihn allein, wieder auf die Oberfläche von Sleep befördern würde. Er nutzte die Einsamkeit in seiner Kabine, um Leviathan und die anderen Welten im Leviathansystem abzutasten mit einer ungezielten Beobachtung, mit zusammengezogenen Lippen und Augenbrauen. Ameisen in der Küche: Versuch zu verstehen, warum ein Planet wie die Anzeige einer Uhr zu Veränderungen veranlaßt werden konnte – einen Moment blinkend und im nächsten Moment anders. Warum die einen von massiven Bauten starrten und die anderen unfruchtbar und glatt

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