Der Amboss der Sterne
zurückkehren zu lassen.« Er ging auf allen vieren zur Tunnelöffnung. Martin folgte ihm. Das zeitlose Rauschen des großen blauen Ozeans wurde lauter.
Mit Martins Rückkehr und Darlegung dessen, was geschehen war, veränderte sich die Doppelsaat radikal in Konstruktion und Fähigkeiten. Die Crews blieben auf der Brücke, während sich das Schiff in seinen Ausmaßen hinzog, sich gegen mögliche direkte Angriffe wappnete und gegen Sendungen in das Innere des Schiffs oder nach draußen abschirmte. Martin wußte, daß die Umgestaltung des Schiffs als ein Zeichen von Aggression aufgefaßt werden könnte; aber dieses Risiko mußten sie eingehen.
Während sie warteten, sortierten und zeigten Hakim und Silken Parts einen großen Teil der in den letzten zwei Stunden von der Oberfläche von Sleep an die Doppelsaat geschickten Information.
Bilder von den Planeten umspannenden Städten der inneren Welten, Szenen des täglichen Lebens, deren Sinn sie kaum erraten konnten ohne Bezug auf die Hunderttausende von Textseiten in sachkundigem Englisch. Die Mannigfaltigkeit von Rassen, Klänge von über zwanzig gesprochenen Sprachen, Biographien und Portraits von hochgebildeten Personen, einschließlich langer Sequenzen über Salamander und Frosch, die mehr waren als bloß Diplomaten oder Repräsentanten – von im ganzen Leviathansystem berühmten kreativen Künstlern, Experten für planetare Architektur, verantwortlich für Bovistenkonstruktion während der letzten paar Jahrhunderte, so wie auch Schöpfer philosophischer Systeme, die als komplexe Spiele angesehen wurden…
Sie versuchen, sich zu personalisieren, für uns mehr zu sein als ungewohnte Kreaturen und Gegner. Das ist eine fast menschliche Taktik… und sie legt ein gewisses Verstehen oder eine Kongruenz mit unserer Psychologie nahe.
»Sie haben ihre Archive geöffnet«, sagte Eye on Sky und wandte sich Martin zu. »Sie haben große Angst vor uns.«
Martin nickte.
»Das weiß er«, sagte Paola.
»Sie konnten mir keinen Beweis liefern, daß die Killer fort sind«, berichtete Martin.
»Ist ein solcher Beweis möglich?« fragte Ariel. »Sie könnten nur beweisen, daß die Killer noch hier sind, wenn die Killer selbst mit uns sprächen – angenommen, sie wären hier. Nicht wahr?«
»Stimmt«, sagte Martin. »Ich denke an die Entscheidung, die Stonemaker und Hans treffen müssen. Wir haben den Killern nachgespürt, wir haben schlüssiges Beweismaterial gefunden, daß sie einmal hier gelebt haben…«
Salamander und Frosch, hochtalentiert, verraten durch ihre Körperlichkeit, Überbleibsel von Jahrhunderten hektischer Kreativität – und wozu? Um für die Sünden der Killer zu büßen, Schöpfung für Sühne oder Vernichtung?
Hans sah das nicht so. Martin konnte Stonemakers Reaktion nicht vorhersagen; aber Eye on Sky war sichtlich angetan von den Beteuerungen der Unschuld, dem dringenden Appell an eine Vielzahl intelligenter Wesen, weit mehr als bloß die Überbleibsel einer Bevölkerung von Killern.
Hakim berührte Martin an der Schulter und sagte: »In zwei Minuten werden wir mofixen können. Wir werden mit der Windhund direkt verkehren. Und über sie natürlich auch mit der Würger. Aber die Würger ist im Moment noch außer der direkten Reichweite.«
»Was würdest du tun?« fragte Martin Eye on Sky.
»Als Gruppe? Wir müssen entscheiden…«
»Von dir selbst aus, wenn du die Wahl hättest«, sagte Martin.
»Was würdest du tun, wenn du allein wärst als eine Flechte?« versuchte Paola zu verdeutlichen.
Eye on Sky unterbrach sie: »Ich verstehe. Das ist keine Frage, die ich gern beantworte.«
Martin sah ihn an und nickte unmerklich.
Paola blickte auf die Brüder, die aufgehört hatten, sich zu bewegen, und auf die Antwort von Eye on Sky warteten.
Endlich sagte er: »Ich habe noch keine Entscheidung getroffen.«
»Du schwankst«, sagte Cham. Er stieß sich von der Decke ab, drehte sich ganz um und landete mit den Füßen auf dem Boden. Dann vollführte er das gleiche Manöver mit nervöser Energie in umgekehrter Richtung und sagte: »Ich halte es für eine Falle. Die allerschlechteste Falle, perfekt geplant, um uns zu fangen. Ich denke, das solltest du Hans sagen.«
Ariel wand sich mitten in der Luft. Martin konnte ihre Miene nicht sehen.
»Niemand hat die Mutter oder die Schlangenmutter ersucht, was sie tun sollen.« warf George Dempsey ein.
»George«, sagte Donna, »du bist immer etwas schwerfällig gewesen.«
»Zum Teufel! Sie sollen uns
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