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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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nicht beeinflussen…«, erwiderte George mit gequälter Miene. »Aber sie haben uns hierher gebracht und diese Gelegenheit gegeben. Und wenn wir es verderben und falsch entscheiden…«
    Er hielt Chams schwungvolle Bewegung mit einem Arm an, so daß Cham ins Taumeln kam und an einer Stütze Halt suchen mußte. Dann murmelte er etwas Unverständliches, hörte aber auf, hin und her zu hüpfen und kauerte sich neben Erin. George wiederholte: »Wenn wir falsch entscheiden…«, sprach aber nicht zu Ende.
    »…sind wir eines Verbrechens schuldig, schlimmer als der Tod der Erde«, ergänzte Paola.
    »Richtig«, erklärte George.
    »Sie wollen, daß wir genau das denken. Eine perfekte Tarnung«, warf Cham ein.
    »Ich halte es nicht für eine Tarnung«, entgegnete Martin.
    »Wir auch nicht«, stimmte Silken Parts zu.
    »Wir alle auch nicht«, schloß Eye on Sky. Cham preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
    Er murmelte: »Na schön, aber ich bleibe bei meiner Meinung.«
    »Schluß damit!« sagte Martin. »Wir könnten jahrelang streiten ohne ein sicheres Ergebnis. Ich bin selbst ziemlich unsicher.«
    »Amen«, sagte Erin.
    »Aber ich bin nicht Boss. Wie treffen die Entscheidungen nicht allein. Wir tragen das, was wir haben, allen anderen vor…«
     
    In der stillen kühlen Mofixkammer saßen Hakim, Eye on Sky und Martin und warteten darauf, daß die Signale aufeinander abgestimmt wurden.
    Stonemaker und Giacomo erschienen zuerst. Dreidimensionale Mofixbilder wuchsen aus der Luft. Giacomos Gesicht war blaß und verzerrt, die Augen dunkel und müde. Stonemaker nahm den Bericht von Eye on Sky entgegen, während Hakim die Sendung ihrer Ergebnisse vorbereitete.
    »Wir haben Schwierigkeiten«, sagte Giacomo zu Martin. »Hans wird gleich hier sein. Er kann darüber berichten. Ich muß sofort mit Jennifer sprechen.«
    »Nachdem Hans und ich gesprochen haben«, erklärte Martin.
    »Martin, das ist wirklich sehr wichtig. Wir haben einige wesentliche Fortschritte erzielt. Die Mütter stellen für uns neues Gerät her. Ich muß mit Jennifer und auch mit Silken Parts sprechen.«
    »Ich verstehe«, sagte Martin. »Strategie zuerst!«
    Giacomo bekam ein rotes Gesicht. »Verdammt, Martin, Hans ist noch nicht hier, und wir haben nicht viel Zeit. Wir haben in den letzten Wochen eine Menge gelernt – Zeug, das ich nicht für möglich gehalten hätte!«
    »Dann erzähle mir davon, während wir auf Hans warten!« schlug Martin vor.
    »Schalte Jennifer dazu! Wir werden alle miteinander sprechen.«
    Martin haßte es, in technischen Details stecken zu bleiben; aber er gab nach und bat Jennifer, in die Mofixkammer hereinzukommen. Ihre Miene erhellte sich, als sie Giacomo sah, wurde aber dann besorgt, als sie erkannte, unter welchem Druck er stand.
    »Jenny, wir denken, daß dieses System bis an die Zähne bewaffnet ist. Blinker ist wahrscheinlich ein riesiger Mofixgenerator, dient aber nicht zur Nachrichtenübermittlung. Der ganze Planet verändert sich alle paar Minuten… Die Mütter haben ihn untersucht. Ich habe mittels Muttimathe gearbeitet…«
    »Gib uns das Zeug, das wichtig ist!« sagte Jennifer und blickte Martin an. »Über Muttimathe können wir später sprechen.«
    »Blinker ist ihre Achillesferse«, erklärte Giacomo. »Er kontrolliert eine Menge Dinge um Leviathan. Wir denken, wir können Mofix als eine Waffe gegen Blinker benutzen. Wenn wir Blinker überwinden können, wird es so sein, als ob wir unsere Schiffe zu Anti-M machten, nur viel stärker. Wormwood war im Vergleich zu Leviathan entschieden primitiv. Das habe ich Hans gesagt, und die Mütter scheinen zuzustimmen. Sie stellen jetzt gerade Mofixwaffen her. Ich glaube nicht, daß wir die Zeit haben werden, sie zu testen…«
    »Was können wir tun?« fragte Martin.
    »Wir könnten Blinker überwinden, falls er versucht, uns anzugreifen. Unsere Neutroniumwaffen sind wahrscheinlich nutzlos. Die können sie vernichten, sogar… Jenny, ich bin mir nicht sicher; aber die Muttimathe sagt, daß sie unsere Bomben umwandeln können bis zu den Grenzen des Systems oder sogar, wenn sie in einen Planeten eindringen.
    Das ist der Nimbus von Leviathan. Wenn wir diese Planeten nur lange genug anschauen, können uns tausend neue Dinge und tausend Möglichkeiten einfallen. Die Gehirne der Schiffe arbeiten die ganze Zeit. Alle unsere Waffen und Abschußsysteme werden umkonstruiert.«
    Hans kam herein, setzte sich zu Giacomo und sah Martin über neun Milliarden Kilometer an.

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