Der Amboss der Sterne
Martin war entsetzt, wie mager und dünn Hans aussah, als ob er alles überflüssige Fleisch verloren hätte, um einen heftigen Konflikt vorzubereiten. Seine Augen fixierten Martins Kinn und glitten dann zu seinem Hals hinunter.
Er sagte: »Martin und ich müssen jetzt allein miteinander reden, Jennifer. Wer sonst noch dort ist außer Martin und den Brüdern, sollte jetzt gehen! Sie können in ein paar Minuten über Wissenschaft reden.«
Giacomo zog sich zurück. Jennifer fluchte leise, aber sie verließ die Mofixkammer der Doppelsaat. Hakim folgte ihr, nachdem er sich vergewissert hatte, daß die Sendung stabil war. Martin nickte ihm entschuldigend zu. Eye on Sky beriet sich weiter mit Stonemaker in zweiteiliger Brüdersprache durch Knacklaute und Geigenseufzer.
»Du bist da wirklich hinuntergegangen und hattest ein direktes Gespräch?« fragte Hans, ohne mehr als eine Andeutung von Gefühl übermitteln zu können.
»Allerdings, zweimal«, sagte Martin.
»Auge in Auge mit dem Feind«, sagte Hans und schüttelte in stillem Erstaunen den Kopf. »Marty, das ist etwas!«
Martins Augen wurden feucht, aber er hob nicht die Hand, um sie abzuwischen. Selbst jetzt, da ihm seine Instinkte sagten, daß etwas Schreckliches geschehen war, hatte die matte und teilnahmslose Billigung durch Hans etwas zu bedeuten.
»Wir steckten hier bis zum Hals im Dreck«, sagte Hans. »Giacomo hat dir wohl schon etwas davon berichtet.«
»Keine Details.«
»Einundzwanzig unserer Crew haben gemeutert. Sie versuchten, ihren eigenen Boss zu wählen. Ich sagte ihnen, es könnte keine Maßnahmen geben, bis der Job getan wäre; und die Crew vereinigte sich wieder. Nur Jeanette Snap Dragon und ein paar andere beharrten darauf, bis die anderen sie fertig machten.«
Martin zweifelte, daß das die ganze Story war. »Was war mit den Brüdern?«
»Sie werden die Würger übernehmen und uns mit der Windhund zurücklassen. Ich habe dem zugestimmt.«
»Sie erledigen den Job nicht mit uns?«
»Wir werden uns abstimmen, aber sie haben beschlossen, nicht mit uns auf demselben Schiff zu fahren.«
Martin schüttelte ungläubig den Kopf. »Was, zum Teufel, ist passiert, Hans?«
Hans sagte: »Rex ist tot. Er hat sich vor zehn Tagen umgebracht. Er gestand, Rosa getötet zu haben, und konnte damit nicht leben.«
»Warum hat er sie ermordet?«
Hans ging auf Augenhöhe mit Martin. »Aus Zwang. Sie hat ihn als Liebhaber genommen. Es ist etwas geschehen. Hat Giacomo erklärt, was die Mütter tun?«
»Was ist mit dem Rest der Crew?«
»Die steht zu mir. Wir werden den Job machen. Ich treffe die Entscheidungen. Was hast du für mich?«
Martin blickte einen Moment auf den Boden und versuchte, hinter das zu blicken, was man ihm erzählt hatte. »Ich schicke per Mofix einen großen Packen Informationen, den uns die Repräsentanten von Sleep gegeben haben. Das alles solltest du sehr gründlich durchsehen, soviel du in dich aufnehmen kannst.« Er schilderte rasch die Verhältnisse. Die Hunderte von Rassen, Billionen von Individuen, die Vertreter, den Treppengott und was sie ihm alles gesagt hatten…
Hans hörte angespannt zu und wurde immer konzentrierter und aktiver.
»Ist das real?« fragte Hans, als Martin fertig war.
»Ich halte es nicht für eine Illusion. Die Informationen sind mehr, als ich verdauen kann. Salamander…«
»Das ist doch der andere Geier, nicht wahr?« fragte Hans.
»Ja. Salamander schien bekümmert zu sein. Wir konnten gegenseitig unsere Ausdrücke und Emotionen nicht verstehen… Aber er hält mich sicher für den Bringer von etwas Schrecklichem.«
Hans kreuzte die Arme und streckte den Rücken wie in Genugtuung. »Gut! Sie wissen aber nicht, wer ich bin.«
»Wohl nicht.«
»Du hast es ihnen nicht gesagt?«
»Nein, aber ich hatte mit Geistern zu tun, die mir sehr fremd sind. Ich kam mir vor wie eine Ameise. Ich weiß nicht, was sie schlußfolgern oder lernen, wie rasch sie Anzeichen kombinieren können. Wir müssen schnell abstimmen und eine Entscheidung fällen. Wenn wir hier viel länger verweilen, werden sie unserer Nutzlosigkeit überdrüssig werden und einen Weg finden, uns zu töten.«
»Friedliche Typen, habe ich recht?«
»Selbst wenn wir alles glauben, was sie sagen, haben sie allen Grund, uns zu vernichten. Wir sind eine massive Bedrohung.«
»Nun ja«, sagte Hans. »Ich würde deine Meinung schätzen, Martin; aber die Gruppe ist jetzt über Abstimmungen hinaus. Ich treffe die Entscheidung. Wir erledigen den Job,
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