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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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stattfinden«, beharrte Martin.
    »Ich habe ja gesagt. Hau endlich ab! Soll sich jemand anders darüber freuen, was wir geleistet haben!«
    »Wir haben so viel verloren«, sagte Hans zu Martins Rücken, als dieser hinausging. »So verdammt viel. Was willst du mehr?«
     
    In seiner Unterkunft legte Martin sich in ein Netz und starrte die toten Welten an und dann einige von Salamander gesendete Bilder.
    Hans hatte Martin das Herz aufgerissen. Er wußte nicht genau, warum er beharrlich eine Untersuchung verlangte; aber irgend etwas von seinem Vater und irgend etwas von seiner Mutter trieben ihn an. Er war durch Lektionen motiviert, auch wenn er sich kaum erinnerte, sie auf der Erde und in der Zentralen Arche gelernt zu haben. Grundlegende Dinge in seinem Leben.
     
    Im Bug arbeiteten Giacomo, Eye on Sky, Anna Grey Wolf und Thorkild Lax daran, den Schaden abzuschätzen und die Resultate zu verbuchen, ehe sie Hans ihren abschließenden Bericht erstatteten. Unfähig zu schlafen, kam Martin zu ihnen und saß ruhig da, während sie arbeiteten. Sie ließen den Krieg mit hoher Geschwindigkeit ablaufen und verfolgten die Vernichtung, die unwirksamen Gegenmaßnahmen und die krasse Unverhältnismäßigkeit des Sieges.
    Martin sah wieder das verschwommene gerollte Band, wie es quer über die Welten Leviathans wie ein Finger schrieb. In der Wiederholung bewegte es sich noch schneller. Ein Bild überlagerte das andere. Giacomo sah mit kritisch halb geschlossenen Augen zu. Eye on Sky hatte sich mit aufmerksamen Kopfsaiten zusammengerollt.
    Sie kamen zu dem Endspiel.
    »Tuer und Macher säen hier und dort aus.« Giacomo zeigte auf ein vergrößertes Bild von planetarem Schrott, der sich vor der Dunkelheit abhob. Ein Blitz von jenem schrecklichen Finger. Kleine Funken leuchteten wie Glühwürmchen in einer Gewitterwolke. »Sie stellen Abfangflugzeuge aus den Kernen von Blinker und Cueball her. Jetzt verbergen sie sich nicht einmal mehr. Abfangjäger machen sich an Anti-M-Wolken heran.« Strahlend weiße Linien fächerten aus. Hinter ihnen verschwanden Dunststreifen.
    Die Handys zählten rasch die Spuren der Flugzeuge. Allein in dieser Gegend fünfzig-, sechzig-, siebzigtausend. Keines größer als ein Auto, jedes auf der Suche nach einem Leviathanschiff. Auf diesem Bild waren keine Ziele zu sehen, aber auf einem anderen hatten die Jäger ihre Schiffe gefunden, und die Lichtpunkte waren scharf und sehr hell. Der Fackelschein wurde von sich ausdehnenden Wolken aus Staub und Gas reflektiert. Wie Schweißbrenner tief in einer Höhle, flimmernd, bis sie zu einem Sternenfeld wurden. Erfüllung des Gesetzes aus der Entfernung.
    Völlig andere Regeln.
    Weitere Hunderte von Bildern. Flackernde Fackeln, die erloschen, Sternfelder von Vernichtung, die verschwanden.
    »Ich sehe keine überlebenden Fluchtschiffe«, sagte Eye on Sky und erfüllte die Luft mit dem Geruch von Zimt und frisch gegrabenem Schlamm.
    »Ich auch nicht, aber wir müssen sie erwarten. Die von uns herausgegriffenen könnten sogar Köder sein. Vielleicht senden sie über Mofix zu einem Punkt außerhalb des Systems. Ihr wißt: massenhafte Übertragung von Mustern. Intellekt durch die Leere.«
    »Das ist keine erwiesene Möglichkeit«, wandte Eye on Sky ein.
    Giacomo zuckte die Achseln. »Ich versuche, an alles zu denken.«
    »Das Schiff hat schon an alles gedacht«, erwiderte Eye on Sky.
    »Das will ich nicht bestreiten«, sagte Giacomo. Er zeigte im Herzen der Staub-Leiche eines Planeten auf weitere Funken und rotglühende Stellen. »Merkmale von Quark-Sexreaktionen, nicht wahr?«
    Martin hatte keine Idee, was das sein könnte.
    Sie arbeiteten eine Stunde lang und ignorierten Martin. Als sie aber eine Pause machten, kletterte Giacomo an einem Leiterfeld an die Seite Martins. Eye on Sky und die anderen kamen nach.
    »Morgen ist Jennifer wieder bei uns. Sie hat mir erzählt, was auf der Trojanisches Pferd geschehen ist.« Er preßte die Kinnbacken zusammen und senkte die Stimme: »Nicht richtig, Martin.«
    »Wußtest du davon nichts?«
    Giacomo schaute weg und neigte den Kopf. »Ich mußte über so viele Dinge nachdenken, als die Gehirne der Schiffe sich für uns alle wirklich öffneten… Hans traf die Entscheidung. Die Waffen waren bereit; und wir hatten schon einige Planeten mit Mofixtechnik besamt, während ihr da unten noch geredet habt. Hans sagte, er würde nicht zulassen, da sie uns diesmal eine Falle stellten und uns narrten.« Seine Augen funkelten.
    »Hans hat nicht

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