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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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läge.
    Giacomo blinzelte träge und sagte: »Wir haben Jennifer gerettet.« Seine Augen wirkten dunkler, tiefer und in erschöpftem, verwundetem Fleisch versunken. »Sie wird in Ordnung kommen.«
    Martin stieß Hans mit der Schulter an, um in sein Display zu blicken. Der machte für ihn Platz, ohne zu murren.
    »Es ist getan«, sagte Giacomo. Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Es war eine Hülle. Sechzig Prozent von dem, was wir sahen, war falsche Materie. Wir denken, es hat nur vier reale Planeten gegeben. Sleep gehörte dazu.«
    »Schmälere unseren Sieg nicht!« sagte Hans.
    Giacomo wiederholte: »Es war bloß eine Hülle. Wir haben die Projektoren entdeckt und herausgefunden, wie man sie dazu bringen konnte, unsere Energie als Echo wiederzugeben und das System von innen her umzukehren… Wir haben einige Punkte gefunden, wo wir Kettenreaktionen starten konnten… Das hätten wir vorher nicht machen können. Es war nicht einfach. Wir haben fast unseren ganzen Treibstoff verbraucht.«
    »Ein echtes Feuerwerk«, versicherte Hans. »Hast du es gesehen?«
    »Wenn es genügend reale Masse gibt, gibt es dann für uns genug flüchtige Stoffe, um nachzutanken?« fragte Martin.
    »Massenhaft«, sagte Hans. Martin blickte Giacomo an, um eine zweite Meinung zu hören.
    »Wir haben genug«, sagte der.
    Hans packte Martin mit harten, schmerzenden Fingern an der Schulter. Er schüttelte ihn leicht. »Wirst du mir daraus einen Vorwurf machen?«
    Martin sah bedrückt oder vielleicht auch nur verwirrt aus.
    Hans lächelte. »Wir können jetzt einen Planeten heiraten.«
    »Noch können wir nicht abreisen«, sagte Giacomo. »Wir müssen die Untersuchung abschließen…«
    »Autopsie«, sagte Joe von hinten.
    Giacomo fuhr fort: »Uns vergewissern, daß es tot ist. Einige Forschungen durchführen. Die Mütter brauchen einen Totenschein. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, entlassen zu werden. Wir wissen nicht, wohin wir gehen.«
    »Laßt uns den Moment genießen!« erklärte Hans. »Für das bürokratische Zeug werden wir später genug Zeit haben.«
    Giacomo schien ihn nicht zu hören. »Wir müssen die Brüder der Windhund zur Würger überführen.«
    »Die Würger hielt sich heraus. Kannst du es glauben?« sagte Hans. »Sie haben überhaupt nichts getan.«
    »Ich habe auch nichts getan«, sagte Martin.
    »Du hast die Tür geöffnet, Martin.«
    Giacomo stimmte zu. »Ihr habt euch in viel größere Gefahr gebracht als wir. Ihr habt viel mehr verloren…« Er sah Martins Miene, hob die Augenbrauen und neigte den Kopf. »Entschuldigung!«
    »Wir sollten eine Trauerzeremonie abhalten«, sagte Martin. »Die Toten ehren.«
    Hans antwortete nicht. Er rief Projektionen ab, fletschte die Zähne in einem grimmigen Lächeln und schüttelte in strahlender Verwunderung den Kopf. Er murmelte: »Seht euch das an! Seht… euch… DAS an!«
     
    Eye on Sky, Double Twist, Rough Tail, Strong Cord und Green Cord hatten alle Martins Bitte um eine Zusammenkunft in den Erholungsräumen der Brüder zugestimmt.
    Martin besuchte Paola Birdsong in ihrer Unterkunft und bat sie, für ihn zu dolmetschen.
    Paola hatte weniger Zeit im Weltraum verbracht als Martin und Ariel, weniger als achtzehn Tage; aber sie war mit Strong Cord und Green Cord beisammen gewesen; und Joe hatte Martin gesagt, daß die Zeit für sie sehr hart gewesen war. Keine von deren Flechten hatte zusammengehalten. Sie war achtzehn Tage lang mit achtundzwanzig hungrigen und verwirrten Saiten allein gewesen.
    »Wenigstens haben sie mich nicht angeknabbert«, sagte sie mit schwacher und rauher Stimme. Sie war erheblich dünner geworden, aber ihre Farbe wirkte gesund, und sie bewegte sich, ohne Schmerzen erkennen zu lassen. »Ich bin fit genug zum Arbeiten. Ich esse nie viel.«
    Martin lächelte bewundernd. »Du bist ein zäher Typ. Mich schmerzen noch die Gelenke.«
    »Hast du Ariel besucht?« fragte Paola.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe gefragt, aber sie ist noch in Isolation. Wir haben eine Menge Zeit zusammen verbracht. Ich bin nicht sicher, ob sie mich wieder zu sehen wünscht.«
    »Sie ist dir seit Monaten zugetan.«
    »Wir sind ein Liebespaar gewesen«, gestand Martin.
    Paola zog die Brauen hoch und sagte: »Besser, als wenn Saiten rund um einen wimmeln. Ich bin froh, daß ich es gewesen bin. Jeder andere wäre aus dem Leim gegangen. Wird Ariel sich Rosas Leuten anschließen und mit der Würger fahren?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich denke darüber nach. Und du?«
    »Hans hat

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