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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Eire… starke grüne Augen und edle Ausgewogenheit von Kühnheit und Verstand. Er wünschte, sie wären hier, um ihm zu helfen.
    Jeanette Snap Dragon hob den Arm mit geballter Faust, und die Separatisten folgten ihrem Beispiel.
    Hans sah Martin nicht an, als er beim Hinausgehen dicht an ihm vorbeikam. Patrick schaute mit beunruhigter Miene in seine Richtung.
     
    Die Delegation kam zu Martin in die Wohnung, als er schlief. Sein Handy weckte ihn durch lautes Klingeln. Er öffnete die Tür, und Patrick trat ein, hinter ihm Thorkild Lax, David Aurora, Carl Phoenix und zuletzt – was Martin Herzschmerzen bereitete, weil er merkte, was geschah – Harpal Timechaser. Keiner von ihm schaute ihm in die Augen außer Patrick, der sagte: »Es ist Zeit, daß wir alles hinter uns bringen.«
    Patrick vorn, Carl auf einer Seite, David auf der anderen, Harpal etwas über ihm und Thorkild unten. Ein Käfig von Männern. Martin roch ihre Anspannung.
    »Alles?« fragte er.
    »Da wirst du keine Unterstützung finden«, versicherte Patrick. »Niemand will noch etwas ans Tageslicht bringen. Wir müssen vergessen und mit unserem Leben weitermachen.«
    »Was vergessen?« fragte Martin freundlich, aber sein Herz schlug heftig. Er spürte die Schockreaktion seines Körpers, aber die Furcht hatte noch nicht den Kopf erreicht.
    »Deine Untersuchung.«
    Carl sagte: »Wir wissen, wer Rosa getötet hat, und der ist tot. Und Hans hat damit nichts zu tun, zumindest nicht mehr als der Rest von uns.«
    »Sie hätte uns aufgehalten«, warf Thorkild ein.
    »Wir haben den scheußlichen Job getan«, zischte Patrick; und Martin erkannte die Fünferkonstellation, die ihn bedrohte. Patrick war das Zentrum, das auf die anderen ausstrahlen würde. »Wir haben das getan, wozu wir hergekommen sind.«
    »Wollen wir es nicht einfach aufgeben?« fragte Harpal. »Wir sind erschöpft.«
    Martin drehte sich mitten in der Luft auf Harpal zu. Keiner wollte ihm in die Augen schauen. Harpal gelang es, seinen Blick auf Martins Wange zu konzentrieren. Der fragte: »Warum seid ihr hier? Macht?«
    »Verzeihung?« Harpal wirkte wie ein Schlafwandler und hörte nur halb zu.
    »Ich frage euch, warum ihr hier seid.«
    »Ich dachte, wir könnten dir etwas zur Vernunft raten. Du weißt so gut wie ich, was Hans geleistet hat. Er hat uns zusammengehalten.«
    »Das spricht ihn nicht frei.«
    »Nach dem, was wir gerade getan haben«, sagte Harpal. Sein Gesicht zeigte Schmerz und Mißmut, aber die schlichte teilnahmslose Erschöpfung hinter jeder Aussage blieb. »Was willst du für eine Untersuchung? Über… was? Einen Mord, meinst du? Das ist unvernünftig, Martin. Gib auf! Laß es ruhen!«
    »Ihr habt den Finger Gottes für euch arbeiten lassen. Ist das alles, was ihr braucht?« fragte Martin, nicht allzu rational.
    »Ohne Hans hätten wir das nicht tun können«, erwiderte Patrick, »und jetzt willst du, daß er für etwas bestraft wird, das er nicht getan hat.«
    »Ich wollte bloß Bescheid wissen.«
    »Wir wissen schon«, sagte Patrick.
    »Sind dazu fünf von euch erforderlich, um mir das zu sagen?«
    »Wir sind deine Freunde. Wir wollen dir nichts Schlimmes«, versicherte Harpal.
    »Hat Hans euch gebeten, auf mich aufzupassen?«
    »Du solltest vorsichtig sein«, sagte Carl, aber Patrick hielt ihn mit einem scharfen Blick im Zaum. Wer ist stupider, Carl, Patrick – oder David? Harpal und Thorkild kenne ich… Die anderen kenne ich nicht annähernd so gut. Manche von uns sind noch Fremde. Vielleicht kenne ich keinen von ihnen. Warum sind sie hier? Sie waren meine Freunde. Wir haben zusammengearbeitet.
    »Wir haben zusammengearbeitet«, sagte Harpal. »Wir wollen nicht, daß du zum Zentrum einer Affäre wirst.«
    »Du bist Boss gewesen«, sagte Martin.
    Harpal preßte die Lippen zusammen und arbeitete mit dem Kinnbacken. Dann entspannte er sich. »Ich kenne die Verantwortlichkeiten und die Entscheidungen. Du auch. Ich weiß, wozu Hans fähig ist. Du auch. Rex war es, der zum Schurken geworden ist, nicht Hans.«
    »Außerdem ist Rex tot, und jeder, der es wissen konnte, ist tot«, erklärte Patrick.
    »Rex hat gesagt, daß Hans ihn dazu angestiftet hat«, erinnerte Martin sie.
    »Er war verrückt. Er ist in Rosas Gruppe geraten, und die haben ihn verkorkst…«
    »Sind die anderen Separatisten auch alle verrückt?«
    »Sie sind erfolglos«, sagte Harpal.
    »Sie verstehen nicht. Sie waren schwache Glieder«, erklärte David.
    Martin hatte immer noch keine Ahnung, wie weit sie gehen

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