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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Zeit mit den Fernsonden, um etwas zu finden…«
    Martin dachte einen Moment lang darüber nach und nickte dann. »Noch weitere zwölf Stunden. Aber laß jemand anderen Wache halten! Du schläfst.«
    »Nein«, sagte Hakim. »Dies ist meine einzige Pflicht. Ich wache, ich rechne, ich halte dich auf dem laufenden… Vorläufig brauche ich keinen Schlaf.« Seine Augen starrten Martin aus tiefen Höhlen an. Sein Haar war zerzaust, sein Gesicht glänzte von Schweiß, und er roch leicht säuerlich.
    Martin tätschelte seine Wange und sagte: »Schlaf fünf Stunden und mach dich sauber! Du wirst Fehler begehen, wenn du dich zu sehr antreibst. Fehler brauchen wir nicht.«
    »Ich werde mit zwei Stunden Schlaf auskommen«, erwiderte er. Mit seinem engelhaften Lächeln fügte er hinzu: »Und ich werde mich duschen, um nicht Anstoß zu erregen.«
    »Okay. Laß Jennifer Wache halten! Sie wird ein wachsames Auge haben.«
    »Das ist, weil ich so besorgt bin«, sagte Hakim. »Was wir nicht wissen…«
     
    Als die Fernsonden eingeholt waren, beriet sich Martin mit Stephanie Wing Feather und Harpal Timechaser. Theresa und Jorge Rabbit hockten an der Peripherie der sonst leeren Wohnung. Sie repräsentierten die Kinder an Bord der Schildkröte bei dieser abschließenden Zusammenkunft des Bosses und der letzten Exbosse auf der Schildkröte.
    »Stephanie…«, sagte Martin. »Was denkst du. In zwölf Stunden lassen wir die Bombenschiffe los. Was habe ich zu tun versäumt?«
    »Nichts«, sagte Stephanie.
    »Harpal?«
    »Nichts. Wir haben alles getan, was man uns gelehrt hat, und alles, von dem wir wissen, wie es gemacht werden muß… Aber…«
    »Es sieht zu gut aus«, warf Stephanie ein. »Keine Verteidigungen, keine Reaktion, ruhig und fast tot. Nichts von dem, was wir hätten erwarten sollen, und gegen das zu kämpfen wir geübt haben. Und…«
    »Keine flüchtigen Substanzen«, sagte Harpal. »Das Nachtanken wird verdammt schwierig werden.«
    »Stimmt. Wenn hier überhaupt etwas ist, so ist es eine müde, alte Zivilisation, die in ihrem Hightechgrab träumt«, sagte Stephanie. »Es bereitet keine große Genugtuung, einen alten Kerl zu töten, dem das nichts ausmacht.«
    »Wormwood paßt in keins der Profile, nicht wahr?«
    »Allerdings nicht«, sagte Martin. »Die Kriegsmutter hat nichts vorzuschlagen, außer dies könnte…«
    »Ein fauler Zauber«, sagte Stephanie. »Etwas, das uns in ein totes System locken soll, aus dem wir uns nicht herausarbeiten können, etwas, um unsere Energie und Zeit zu verschwenden. Ein Fliegenleim mit der häßlichen Evidenz früherer Sünden als Köder.«
    Martin legte den Finger an die Nase und zuckte die Achseln. »Die Kriegsmutter findet das Beweismaterial sehr zwingend.« Er sah Theresa an. Sie schien in Tagträume verfallen zu sein und starrte auf die Wand hinter ihm.
    Jorge Rabbit sagte: »Wie, wenn es eine Falle ist, und wir werden für nichts geopfert?«
    Martin antwortete nicht.
    Stephanie sagte ruhig: »Wir haben unsere Entscheidung getroffen. Wir haben keinen Beweis dafür, daß es eine Falle ist. Wir wissen bloß nicht alles ganz genau.«
    »Die fünf Massen«, gab Jorge zu bedenken.
    »Nichts ist für immer sicher«, meinte Harpal.
     
    Martin konnte das unvergrößerte Bild von Nebukadnezar mit der Hand bedecken. Eine Handbreite oder Faust genügte. Eine zartbraune Welt wie ein schmutziger Gummiball. Das Suchteam beriet unter sich in der Cafeteria. Es hatte den Bug vorübergehend verlassen; und Martin hatte die Gelegenheit ergriffen, um ihr Ziel allein zu betrachten durch Photonen, die direkt in seine Augen fielen.
    Wir können euch töten, was immer ihr seid oder wart. Warum reagiert ihr nicht? Warum so schweigsam?
    »Ich halte es nicht für eine Täuschung«, sagte William. »Ich denke, sie haben Wormwood als eine Art Opfer verlassen.« Er hatte den Bugraum betreten, ohne daß Martin es bemerkte. »Ich glaube, dies war ihre Heimatwelt; aber die ist jetzt alt, und sie sind es auch. Vielleicht haben sie die verantwortlichen Typen zurückgelassen, die Erbauer und Planer, um auf die Exekution zu warten.«
    Martin sah William über die Schulter unwillig an.
    William reagierte darauf mit einem entrückten Lächeln und hob die Hand, als sie aneinander vorbeischwebten, und schaute durch die transparente Nase des Schiffs. »Falls wir landen sollten und ihre… Kavernen, Tunnels, oder was immer sie haben, durchforschen, werden wir die Schuldigen antreffen, die auf uns warten, bereit für

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