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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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das kosmisch tödliche Spiel begann.
    Seine Stimme stockte, und er konnte für einen Moment nichts sagen, sondern nur mit arbeitendem Kehlkopf und Kiefer seine Leute anstarren. Los, tu es. Er räusperte sich schmerzhaft und sagte mit rauher Stimme: »Ihr seid die besten Leute, die ich je kennengelernt habe. Ihr seid alle Freiwillige und meine Freunde. Wir sind jetzt seit mehr als fünf Jahren Freunde und Liebhaber und wir haben immer gewußt, was wir jetzt tun werden… Das ist der Grund, warum… wir hier sind. Wir sind die Besten, die es gibt, und die Mütter wissen das.«
    Er wandte sich an die Kriegsmutter. Es hatte keine Probe gegeben, keine vorausgegangene Diskussion zwischen ihnen, wie diese Zeremonie sein würde; und Martin dachte: Verdammt sollst du sein, wenn du dich nicht jetzt einsetzt und etwas sagst.
    Die Kriegsmutter enttäuschte ihn nicht. Sie sagte: »Ihr seid wirklich die Besten. Ihr seid ausgebildet und mit einer ungeheuren Verantwortung betraut worden und habt euch außerordentlich gut gehalten. Es gibt unter all jenen, die das Gesetz gemacht haben und ausüben, keine Rasse von Lebewesen, deren Sympathien jetzt nicht mit euch wären.«
    Sie haben Sympathien? Sie empfinden wie wir?
    »Das Schiff des Gesetzes ist erfreut, mit euch verbunden zu sein und mit euch zu arbeiten«, sagte die Kriegsmutter. »Ihr seid keine Kinder mehr. Heute seid ihr Partner im Gesetz.«
    »Gut!« meinte Ariel.
    Martin sagte: »Wir haben abgestimmt und müssen jetzt handeln.« Er hob die Faust, sich des symbolischen Charakters dieser Geste und ihrer verwirrenden Nebenbedeutungen wohl bewußt. Er wurde größtenteils von Leidenschaft und Energie erfüllt, als die Faust höher stieg, bis sein Arm direkt über seinen Kopf zeigte. »Für die Erde und für uns und alle unsere Erinnerungen und unser zukünftiges Leben!«
    Seine Augen waren feucht. Theresa weinte nicht. Aber William und auch ein paar der Kinder, einschließlich Ariel, deren Augen denen Martins kurz begegneten. Sie wischte sich die Augen mit dem Ärmel ab in einer steifen Geste und mit bekümmerter Miene, als ob sie sagen wollte: Gott verdammt, auch ich bin menschlich, du Schuft.
    Die nicht Waffen zugeteilten Kinder verließen den Raum. Martin ging als letzter nach der Kriegsmutter. Sein Blick traf den Theresas, und sie sahen sich sehnsüchtig an, als ob sie in diesem Moment ihr ganzes Leben leben könnten. Das Schott schloß sich. In den Projektionen ihrer Handys sahen sie, wie die Piloten die Bombenschiffe bestiegen.
    Sie sahen, wie sich die Außenluken des Schiffs öffneten. Leuchtende Felder stießen die Bombenschiffe aus der Schildkröte.
    Die Kinder kletterten rasch in die erste Hemisphäre und die Cafeteria. Martin, plötzlich unfähig, seine Pflicht zu erfüllen, verließ sie dort und ging zum Bug. Dort waren Hakim und Jennifer, aber sonst niemand vom Suchteam. Die waren alle in der Cafeteria versammelt und beobachteten die Flugzeuge außerhalb der Schildkröte.
    Hakim lächelte Martin zu. Jennifer schwebte zusammengekauert hinter die Sternsphäre, die jetzt zeigte, wie die Bombenschiffe ein paar hundert Meter hinter der Schildkröte zurückblieben.
    »Sind alle in der Cafeteria versammelt?« fragte Hakim vielleicht schärfer als beabsichtigt.
    Martin nickte und sagte leise: »Ich kann nicht dort sein. Ich fühle mich gerade jetzt ganz miserabel. Ich kann mich nicht in einer Menge aufhalten.«
    Hakim legte Martin eine Hand auf die Schulter. Jennifer streckte sich vor der transparenten Nase aus und rollte sich wieder zusammen. Der Bug war von Nebukadnezar abgekehrt.
    »Werden sie es schaffen?« fragte Martin.
    Jennifer zuckte die Achseln. »Ich bin keine Hellseherin.«
    Hakim sagte mit ruhiger Zuversicht: »Sie werden es schaffen.«
    »Bist du etwa ein Hellseher?« fragte Jennifer mit einem Anschein von Unschuld, als ob er das wirklich sein könnte.
    »Nein«, erklärte Hakim.
    Jennifer runzelte die Stirn und konzentrierte sich auf die Sternsphäre. Sie sagte: »Vielleicht würde Rosa es wissen.«
    Martin machte es sich im Bugraum so bequem wie möglich, entfaltete ein Netz und hakte es an die Wand. Dann wickelte er sich hinein. Andrew Jaguar steckte den Kopf durch die Luke, sah Martin und sagte: »Wir warten.«
    Martin erklärte: »Ich werde hierbleiben.«
    »Ich meine, wir warten auf Befehle.«
    »Für die nächste Stunde gibt es keine. Wir driften dicht hinein, und die Schildkröte ist auf Automatik geschaltet. Die Bombenschiffe tun ihre Arbeit, und wir

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