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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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nachdem sie Nebukadnezar die Waffen injiziert haben, setzen unsere Tuer aus, um in den Ruinen flüchtige Stoffe aufzusammeln, beschleunigen so schnell wie möglich nach außen zu Ramses und exekutieren wieder. Wenn wir keine weiteren Anzeichen von Aktivität auf Herodes gefunden haben, treffen wir uns mit den Robotern nach einer Runde um Wormwood wieder. Danach messen wir unsere Ressourcen, berichten der Hase, schicken Tuer aus, um das wenige aufzunehmen, was es an Ressourcen auf Herodes gibt, und beschleunigen hinaus. Die beste Schätzung für ein Rendezvous mit der Hase lautet zwei Jahre. Noch ein Jahr, um uns wieder nach Wormwood zurückzuschwingen und die Roboter und das, was sie aufgelesen haben, einzusammeln.«
    Die Kinder stöhnten. Sie hatten selbst viel Muttimathe gemacht, aber die Wahrheit traf sie hart, als sie sie von Martin erfuhren. Sie verloren jede Hoffnung auf schnelle Aktion und das Opfern von Treibstoff, um rasch wegzukommen. Sie erfuhren, was sie schon vermutet hatten, daß er nämlich den konservativsten und praktikabelsten Kurs wählen würde, auch wenn dieser viel Zeit kostete.
    Über drei Jahre. Wach und wachsam. Und dann, da es unwahrscheinlich aussah, daß der Treibstoff für Beschleunigung bis nahezu Lichtgeschwindigkeit reichen würde, vielleicht noch Jahrhunderte, um nach Leviathan zu kommen…
    Mindestens würden sie unter diesen Umständen schlafen müssen. In einem so langen Schlaf lagen Gefahren. Selbst ein Schiff des Gesetzes konnte altern.
    Wenn er den Plan laut aussprach, nachdem er ihn kaum selbst klar durchdacht hatte, erschien dieser zugleich realer und seltsam über das Reale hinausgehend. Junge menschliche Wesen sagen solche Worte und planen solche Dinge.
    Wie um die Absurdität zu betonen, kicherte Mei-Li. Ihr Kichern erstarb rasch und fand im Raum kein Echo.
    Hakim sagte: »Wir werden in sechs Tagen in Position sein, um die Bombenschiffe loszulassen.«
     
    Nebukadnezar war für das bloße Auge leicht zu erkennen als ein heller Diamant unter den schwächeren Sternpunkten. Tag für Tag wurde er noch heller; und Martin ließ in der Cafeteria eine Sternsphäre einrichten. Während sie beim Essen waren oder sich in ruhigen geselligen Gruppen trafen, sahen sie ihr Ziel wachsen.
    Die Fernsonden breiteten ihre Photonen abfangenden Felder aus wie Gewebe und sammelten klare Bilder der braunen Welt ein wie ein zehn Kilometer weit geöffnetes Auge.
    Es gab keine Käfer in der Atmosphäre und kein auf der Oberfläche krabbelndes Leben oder organische chemische Vorgänge in den oberen Bodenschichten.
    Die feinen Bewegungen von Nebukadnezar ähnelten einem leichten unregelmäßigen Herzschlag; aber die Profile der inneren Vibrationen paßten nicht zur Tektonik. Anders als bei Ramses war das Herz von Nebukadnezar kühl. Jede innere Wärme war längst entflohen.
    Martin beendete das Studium von Hakims Zahlen, während die anderen schliefen, zwei Tage vor der Stunde H.
    Die fünf inneren Massen blieben rätselhaft. Von diesem Winkel zur Ekliptik aus konnten sie nicht die Objekte messen, die an Wormwood vorbeigingen; aber eine zufällige Sternbedeckung erlaubte Hakim zu bestätigen, daß eines der dunklen Objekte einen Durchmesser von dreitausend Kilometern hatte bei einer Masse von ungefähr vierzehn Trillionen Kilogramm und nur einer Dichte wie Wasser. Die Dunkelobjekte könnten Haufen von Neutronium sein mit großen Zwischenräumen, umgeben von einer Hülle… oder es könnten mit Wasser gefüllte Ballons sein – eine faszinierende Idee, aber unwahrscheinlich.
    Hakim sagte kopfschüttelnd mit grimmigem Gesicht und erschöpft: »Ich habe keine Vorstellung, was sie sind. Sie machen mir große Sorge, Martin.«
    Martin spielte die Aufnahme von der inneren Masse bei der Sternbedeckung noch einmal ab und fügte graphische Darstellungen und Meßergebnisse hinzu im Versuch, mit übernatürlicher Intuition das herauszufinden, was man nicht sehen konnte. »Die Kriegsmutter hat keine Vorschläge?«
    »Ich denke, diese Objekte liegen außerhalb der Erfahrung der Mütter«, sagte Hakim. Er sah aus, als ob er nachdächte, wollte aber nicht sagen: Oder sie wollen es uns nicht mitteilen.
    Aber das wäre absurd.
    Martin sagte mit leichtem Schauder: »Wir sollten jetzt die Fernsonden einholen.«
    »Immer noch keine Anzeichen von Verteidigung, keiner Erkenntnis unserer Anwesenheit, keine Kampfvorbereitungen«, erklärte Hakim.
    »Nichts, das wir entdecken können«, sagte Martin.
    »Ich hätte gern mehr

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