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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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einverstanden. Harpal, kann ich mich auf dich um Hilfe verlassen? Fest verlassen?«
    »Ich werde alles tun, was ich kann«, erwiderte dieser.
    »Das ist alles, um was ich bitte«, sagte Hans.
    Jetzt fangen wir wieder von vorn an, dachte Martin, und bei diesem Gedanken fühlte er sich erleichtert. Sie hatten sich scharf von der katastrophalen Vergangenheit getrennt. Hans hatte auf gewisse Weise den richtigen Kurs gewählt, indem er einen klaren Bruch zuließ, Sühnung durch den Anführer und ein neues Spiel, das von diesem Punkt an begann.
    Wenn Hans das von Anfang an gewußt hätte, von der Zeit an, da er aus der Starre herauskam – wenn Hans das geplant hätte –, dann war er viel schlauer, als jeder ihm zugetraut hatte.
    Martin schüttelte sich. Er hoffte, daß es nicht so wäre.
     
    Die einzelne Mutter – alles, was das Schiff jetzt produzieren konnte – teilte der Crew mit, was mit ihr und dem Schiff geschehen war. Sie hatten die Explosion von Wormwood mit erheblichem Schaden überlebt – bis zur Hälfte waren die Fähigkeiten des Schiffs gemindert wegen Versagens von Schutzfeldern unter extremem Neutrinobombardement. Zehn Leute der Besatzung waren gestorben, und erst jetzt wurden ihre Körper wiederverwertet. Sie hatten genügend Treibstoff, um nach Leviathan weiterzufliegen, falls sie dafür stimmten. Die Reise würde mindestens ein Jahr dauern nach Schiffszeit.
    Die Mutter erklärte: »Wegen des Schadens werdet ihr nicht imstande sein, euch den erwarteten Verteidigungen allein zu stellen. Deshalb schlagen wir eine Kombination von Ressourcen vor.«
    Martin riß die Augen auf. Dies war das erste Mal, daß er von so etwas hörte.
    »Ein weiteres Schiff des Gesetzes befindet sich in zwei Lichtjahren Entfernung. Wir können uns dessen Kurs anpassen und die Kräfte vereinigen. Auch dieses Schiff hat Schaden erlitten und wird von einer Vereinigung der Kräfte profitieren.«
    »Woher weißt du all dies?« fragte Hans. »Du kannst auf Mofix nichts davon gehört haben.«
    »Wir haben die Ergebnisse ihres Scharmützels entdeckt und ihren wahrscheinlichen Fluchtweg korreliert. Als Fernsonden die Fähigkeiten dieses Schiffs erweiterten, benutzten wir sie, um den Kurs des Schiffs zu bestätigen.«
    »Ohne uns etwas zu sagen«, meinte Hans.
    »Das war damals nicht wichtig.«
    Hans zuckte die Achseln und blickte aufs Deck hinunter. Er sagte: »Wenn wir es wissen, wissen die Killer es ebenso gut.«
    »Die Killer wissen nicht, daß wir entkommen sind, obwohl sie vielleicht vom Überleben des zweiten Schiffs wissen. Sie kennen aber nicht seine gegenwärtige Position. Mit beiden Schiffen vereint werden wir die Fähigkeiten eines voll ausgerüsteten Schiffs des Gesetzes haben.«
    Erin Eire fragte: »Auf dem anderen Schiff… sind die menschlich?«
    »Sie sind nicht menschlich«, sagte die Mutter.
    Paola Birdsong fragte: »Brauchen sie dieselben Dinge wie wir? Ich meine, atmen sie Sauerstoff und so weiter?«
    »Mit leichten Anpassungen können die Milieus vereinigt werden«, erwiderte die Mutter.
    »Wie sehen sie aus?« fragte David Aurora.
    »Weitere Information über dies Schiff und seine Insassen wird verfügbar sein, ehe wir die Kräfte vereinigen.«
    »Werden wir abstimmen?« fragte Ariel.
    »Eine Abstimmung ist nicht verboten. Aber ihr müßt verstehen, daß wir unsere Mission in unserer derzeitigen Lage nicht erfüllen können.«
    »Kein Scheiß!« sagte jemand im Hintergrund, den Martin nicht sehen konnte. Es klang nach Rex Live Oak.
    »Müssen wir wirklich abstimmen?« fragte Hans. »Ich bin noch bereit zu kämpfen. Wenn das unsere einzige Chance ist, sollten wir sie ergreifen.«
    »Abstimmen!« beharrte Ariel; und Rosa Sequoia stimmte mit ruhiger, tiefer Stimme, als spräche sie aus einer Höhle, zu.
    »Also gut«, sagte Hans. »Martin, Harpal, zählt die Stimmen!«
    Die Crew stimmte rasch ab, ohne Schwung. Von den fünfundsechzig Verbliebenen stimmten dreißig mit nein und fünfunddreißig mit ja. Ariel stimmte dafür. Rosa Sequoia war gegen weitere Aktion.
    »Das war knapp«, stellte Hans fest und trat vor. »Jetzt bin ich hier, um meine Prügel zu beziehen. Ich habe heute durchgedreht. Ich habe tatsächlich das Nest beschmutzt. Ich entschuldige mich. Ich werde mich für eine Woche in die Einsamkeit zurückziehen. Ich bestimme Harpal als Boss für die Zwischenzeit. Er wird mit Martin arbeiten. Ich schlage vor, daß wir alle uns Ruhe gönnen. Laßt die Mutter ihre Arbeit vollenden! Wir nehmen Abschied von jedem,

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