Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Amerikaner - The American

Der Amerikaner - The American

Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
Vom Netzwerk:
Zeitverschwendung.« Er trank seinen Kaffee aus und warf den Pappbecher auf den Schreibtisch. »Im Gegensatz zu mir kennst du diesen Dreckskerl nicht. Er kann sonst wo sein, womöglich in diesem Raum. Er ist einfach zu gerissen.«
    Seine Stimme war immer lauter geworden, und als er verstummte, fiel Kharmai das Schweigen um sie herum auf. Harper hatte den Raum durchquert und stand jetzt direkt hinter ihnen. Er flüsterte Kealey etwas ins Ohr und ging mit ihm nach draußen.
    Seufzend wandte sich Kharmai wieder den Faxen zu und versuchte das Stimmengewirr auszublenden, das sich um sie herum wieder erhoben hatte.

    Als sie vor der Glastür standen, bohrte Jonathan Harper Kealey einen Finger in die Brust. »Wo zum Teufel haben Sie gesteckt, Ryan? Vor vier Stunden hätte ich Sie hier gebraucht. Diese Strategie war Ihre Idee. Wo liegt das Problem?«
    »Ich habe mich geirrt, John«, antwortete Kealey gereizt. »Das ist alles Schwachsinn. Wir tun nichts, sondern sitzen nur herum und warten, bis er erneut zuschlägt.«
    »Mehr können wir im Augenblick nicht tun. Schließlich können wir nicht von Haustür zu Haustür ziehen und nach William Vanderveen fragen, oder?«
    Kealey fuhr sich mit Hand durchs Haar. »Nein, ich …« Kopfschüttelnd suchte er nach den richtigen Worten. »Mein Gott, ich weiß es auch nicht. Ich glaube nur, wir könnten mehr tun.«
    Harper drückte seine Schulter und sagte leise: »Sie haben gestern ein paar gute Argumente und Vorschläge vorgebracht, und ich habe zugehört, weil ich Ihrem Urteil vertraue. Mir ist bewusst, dass Sie eher der zupackende Typ sind, aber diese Strategie könnte sich als erfolgreich herausstellen. Im Moment scheint sie mir unsere beste Chance zu sein.« Er sah, dass seine Worte nichts geändert hatten. Es war an der Zeit, es mit einer anderen Frage zu versuchen. »Ist irgendwas mit Katie?« Als Kealey den Blick abwandte, wusste Harper, dass er richtig lag. »Was ist passiert?«
    »Sie hat mich in dem Hotel sitzen lassen und ist nach Maine zurückgeflogen«, antwortete Kealey nach langem Zögern. »Angeblich kann sie es nicht mehr ertragen.«
    »Sie kommt schon zurück, Ryan.« Kealeys dunkelgraue Augen blickten Harper an. »Als ich noch vor Ort arbeitete, habe ich das mit Julie tausendmal durchgemacht. Je eher dieser Fall abgeschlossen ist, desto schneller können Sie wieder bei ihr sein. Sehen Sie es mal so.«
    Kealey nickte. »Ja, vermutlich haben Sie Recht.« Er seufzte tief
und lehnte sich gegen die Wand. »Diese Geschichte macht mich völlig fertig.«
    »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Katie Sie anblickt. Sie wird in Maine auf Sie warten, garantiert. Fahren Sie jetzt ins Hotel zurück. Wenn Sie geduscht, sich rasiert, frische Klamotten angezogen und etwas gegessen haben, setzen Sie Ihren Hintern in Bewegung und kommen wieder her. Ohne Sie ist Kharmai verloren.«
    Der letzte Satz war von einem Lächeln begleitet, das Kealey schwach erwiderte, bevor er zum Lift ging. Er hatte ihn schon fast erreicht, als Harper ihm noch etwas nachrief.
    »Er ist irgendwo ganz in der Nähe, Ryan.«
    Kealey drehte sich noch einmal um. Ihm blieb nur die Hoffnung, dass Harper Recht hatte.
    »Glauben Sie mir, nicht mehr lange, dann haben wir ihn.«
     
    Als Jonathan Harper am frühen Nachmittag ins Terrorist Threat Integration Center zurückkehrte, saß Kealey neben Kharmai. Obwohl seine Kleidung immer noch zu wünschen übrig ließ, wirkte er jetzt fast präsentabel. Trotzdem, zwischen den gut gekleideten FBI-Agenten und Mitarbeitern des Außenministeriums fiel er auf. Er trug verwaschene Jeans und ein weit aufgeknöpftes altes Hemd über einem T-Shirt, das nicht einmal in der Hose steckte.
    Kopfschüttelnd dachte Harper über Kealeys Attitüde nach, sich um jeden Preis als Nonkonformist zu stilisieren, aber er würde es ihm auch diesmal durchgehen lassen. Was Resultate anbetraf, war er der beste Mann in diesem Raum, und alles andere interessierte ihn nicht.
    Als er zu ihnen trat, blickten Kealey und Kharmai auf. »Haben Sie eine Minute Zeit?«

    Kharmai nickte und schob Harper einen Stuhl zu. Nachdem er Platz genommen hatte, fiel den beiden auf, dass der stellvertretende Direktor lächelte.
    Harper legte einen Stapel Kontoauszüge auf den Tisch. »Endlich haben diese Pässe aus Saudi-Arabien, die die Jungs vom FBI in dem Schließfach am National Airport gefunden haben, uns ein Stück weitergebracht. Theresa Barzan hatte bei drei großen Londoner Banken Konten, auf die kürzlich

Weitere Kostenlose Bücher