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Der Amerikaner - The American

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Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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sich um die beste Position für einen guten Blick auf den Autokonvoi des Präsidenten zankten, der jeden Moment eintreffen musste. Kealey musste mit ihr reden, aber die Frau schien ständig in Bewegung zu sein.
    Er hätte sie fast über den Haufen gerannt, als sie plötzlich vor der Schleuse für die Journalisten stehen blieb. Zwei Männer in dunklen Anzügen und mit Sonnenbrillen überprüften Papiere und Presseausweise, die eigens für das Ereignis gestaltet und am Vortag vom Pressebüro des Weißen Hauses ausgegeben worden waren.
    »Haben Sie das Faltblatt mit den Fotos?«, fragte Rivers einen der Agenten, während dessen Kollege die Kontrollen fortsetzte.
    Der Mann nickte.
    »Zeigen Sie her.«
    Der Agent, mindestens zwanzig Zentimeter größer und doppelt so schwer wie Rivers, zog ein Blatt Papier aus seinem Jackett.
    »Haben Sie die Augen offen gehalten?«
    »Ja, Ma’am. Die Leute, die wir durchgelassen haben, standen alle auf der Liste.«
    Die Ehrerbietung, die der massige Agent der kleinen Frau entgegenbrachte, war amüsant, aber Kealey sagte nichts.
    Jodie Rivers drehte sich um und reichte Kealey das Faltblatt mit dem vergrößerten Passbild des Führerscheins, den Vanderveen unter dem Namen Timothy Nichols benutzt hatte. Daneben fanden sich andere Bilder, zum Beispiel eins, das Vanderveen mit Brille, langem dunklen Haar und Bart zeigte.
    »Die Fotos sind alle etwas vergrößert«, erklärte Rivers überflüssigerweise. »Außerdem haben wir die Originale ein bisschen verändert. Das fällt kaum ins Gewicht, aber meine Leute werden genauer hinschauen und wachsam bleiben.« Sie wandte sich wieder den Agenten zu. »Okay, Jungs, gute Arbeit. Weiter schön die Augen offen halten.«
    Sie gab dem Mann das Faltblatt zurück und setzte sich mit überraschender Geschwindigkeit in Bewegung. Kealey folgte ihr auf den Fersen. Plötzlich schien sie sich wieder an seine Anwesenheit zu erinnern und drehte im Gehen den Kopf. »Ich habe bereits mit Harper und Landrieu gesprochen, Mr Kealey. Sie können in diesem Bereich kommen und gehen, wie es Ihnen gefällt … Tatsächlich bin ich glücklich, dass Sie hier sind. Wir können jede Hilfe gebrauchen. Was wollen Sie von mir?«
    Als sie am nächsten Checkpoint stehen blieb, konnte er endlich eine Minute ohne Unterbrechung mit ihr reden. »Ich möchte
die umliegenden Straßen überprüfen, Miss Rivers. Da Sie hier alles unter Kontrolle zu haben scheinen, bin ich wahrscheinlich da am nützlichsten, wo Ihnen nicht so viele Leute zur Verfügung stehen.«
    »Wonach suchen Sie denn?«
    »Ich weiß nicht genau. Nach irgendetwas, das meine Aufmerksamkeit erregt. Ich würde mich einfach besser fühlen, wenn ich in Bewegung bin.«
    Ihr Blick war skeptisch. »Hört sich für mich ziemlich sinnlos an.«
    »Ich weiß, aber sonst gibt es ja nicht viel für mich zu tun.«
    Die Antwort schien sie zu befriedigen. »Also, noch mal, was genau wollen Sie von mir?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe eine Waffe dabei … Hat Harper das erwähnt?« Sie nickte, und ihr Blick glitt instinktiv über seinen Körper. Er trug ein weit geschnittenes, nicht in die Hose gestecktes Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln und eine khakifarbene Hose. Rivers sah die Pistole nicht, vermutete aber, dass sie hinten in Gürtelhöhe unter dem Hemd verborgen war. »Ich möchte nicht, dass es deshalb mit Ihren Leuten Scherereien gibt. Können Sie ihnen Bescheid sagen, dass ich komme?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich kann es nur meine Leute wissen lassen, denn es gibt ziemliche Probleme mit der Kommunikation. Die Jungs von der Washingtoner Polizei führen viele der Fahrzeugkontrollen durch, und sie benutzen UHF-Funkgeräte. Es gibt schon den ganzen Tag Ärger, aber ich will sehen, was sich machen lässt. Haben Sie irgendeinen Ausweis?«
    Jetzt war es an Kealey, die Stirn zu runzeln. »Harper konnte mir keinen besorgen. Offiziell arbeite ich gar nicht mehr für die CIA, und Landrieu hatte Probleme damit, mir einen Ausweis zu geben. Er wollte sich nicht umstimmen lassen.«

    Sie zuckte zusammen. »Dann könnten Sie auch ein Problem haben.«
    »Ich weiß.« Er schwieg kurz. »Wenn Sie Ihre wichtigsten Leute da draußen von meiner Ankunft unterrichten würden, könnte ich mich wahrscheinlich umsehen, ohne sie von der Arbeit abzulenken.«
    Rivers dachte darüber nach und nickte. Dann meldete sich jemand über Funk, und sie lauschte konzentriert über ihren Kopfhörer.
    Sie schaute ihn an. »Der Präsident wird jeden Moment

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