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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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möchte Sie aber nun darum bitten, das Gleiche zu tun, was ich tun werde.«
    »Und das wäre?«
    »So zu tun, als hätte unser Meeting heute Morgen nicht stattgefunden; den Eindruck zu erwecken, als würden wir nicht zur Grand Jury gehen; unserem Umfeld zu signalisieren, dass wir wie geprügelte Hunde unsere Wunden lecken – und deshalb sogar auf die Beschattung verzichten.«
    »Aber darauf haben wir doch schon verzichtet.«
    »Nun, wir werden sie wieder aufnehmen.« Farrell machte eine Kunstpause und atmete tief durch. »Ich schlage hiermit vor, dass wir ein paar zivile Wagen zum Curtlee-Haus schicken, sobald diese Besprechung beendet ist. Sie haben fünf Autos – drei in der Garage und zwei weiße SUV s, die vom Butler und Personal benutzt werden. Sobald eins der Fahrzeuge das Haus verlässt, hängen wir uns dran. Und wenn sie den Wagen irgendwo parken, stecken wie ihnen ein GPS unter die Stoßstange.«
    Lapeer hatte ihre Hände zusammengepresst und vor sich auf den Tisch gelegt. »Und warum tun wir das zum jetzigen Zeitpunkt?«, fragte sie.
    »Zwei Gründe. Zum einen wissen wir, dass Ro mit Sicherheit auf der Suche nach der anderen Zeugin ist, einer Frau namens Gloria Gonzalvez. Und wenn er sie findet, wird es ein unschönes Ende nehmen. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass wir sie ja auch zu finden versuchen, um sie zu einer Aussage bei seinem kommenden Prozess zu bewegen. Ich denke, es gibt eine realistische Chance, dass er uns auf ihre Fährte führt, und wenn das passiert, werden wir sie umgehend in Zeugenschutz nehmen.«
    »Sie meinen also, wir sollten ihn weiter verfolgen?«, wollte Lapeer wissen.
    »Nein«, sagte Farrell. »Ich glaube nicht, dass wir uns das leisten könnten. Wir haben keine Leute dafür, wir haben kein Budget – und außerdem würden wir es nur unnötig an die große Glocke hängen.«
    »Okay, wenn wir ihn aber nicht verfolgen – wie sollen wir dann wissen, ob er in ihre Nähe kommt? Und davon abgesehen: Er könnte ja auch aus dem Wagen aussteigen und ein öffentliches Verkehrsmittel benutzen. Was dann?«
    Glitsky räusperte sich. »Und darüber hinaus, Wes, sehe ich auch noch ein anderes Problem.«
    »Und das wäre?«
    »Wenn wir jedem Wagen folgen, der das Haus verlässt, werden sie es früher oder später mitkriegen und sich gegenseitig informieren. Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass dann jemand auf die schlaue Idee kommt, nach einem GPS zu suchen.«
    »Und ich möchte nicht einmal daran denken, wie das Echo in den Medien ausfallen wird, wenn sie davon Wind bekommen«, sagte Lapeer. »Wenn Sie meinen, wir ständen jetzt schon mit dem Rücken zur Wand …«
    Amanda platzte der Kragen. »Wir haben wirklich allen Grund, in irgendeiner Form ein Auge auf einen verurteilten Mörder und Vergewaltiger zu werfen – und genau das ist Ro nun einmal. Wie immer Marrenas das auch drehen und wenden mag: Es ist eine angemessene Vorgehensweise, die jeder Überprüfung standhält.«
    Lapeer giftete zurück: »Genauso angemessen wie alles, was wir bisher unternommen haben. Und nichts davon hat zu einem positiven Resultat geführt – schon gar nicht in den Augen des Bürgermeisters.«
    »Scheiß auf den Bürgermeister«, sagte Amanda. »Dem geht es doch nur um die nächste Wahl, wie immer.«
    »Ich bitte um Ihr Verständnis, dass ich ihn nicht noch mehr reizen möchte, als ich es schon getan habe. Wenn wir nicht nach den Regeln spielen …«
    »Wir spielen nach den Regeln«, warf Glitsky ein, der als Stimme der Vernunft fungierte. »Es ist nicht illegal, ihm zu folgen oder ein GPS anzubringen, solange sich der Wagen in der Öffentlichkeit befindet und wir das GPS außen am Wagen anbringen. Das ist keine Verletzung der Privatsphäre. Völlig legal. Punkt. Selbst die Neunte Kammer unseres Gerichts sieht das so, und dort sitzen nicht gerade Fans der Polizei.«
    Farrell ließ mit seinen Fingern einen kleinen Trommelwirbel auf der Tischplatte ab. »Hier ist der Deal, Leute: Wir können es uns einfach nicht erlauben, ihn noch mal entwischen zu lassen. Vor allem dann nicht, wenn wir heute die Anklage bekommen – und ich werde alles daransetzen, dass wir sie bekommen. Wir werden ihn umgehend mit der Anklage konfrontieren und ihn festnehmen – und um das zu tun, müssen wir wissen, wo er sich aufhält.« Er schaute in die Runde. »Können wir uns darauf verständigen?«
    Nachdem Amanda und Glitsky nickten, schaute Farrell auf Lapeer. »Vi?«
    Nach einem zögerlichen Schweigen kam endlich ihre

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