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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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Entscheidung: »Wir sollten nur höllisch vorsichtig sein, wenn wir dieses gottverdammte GPS an ihren Autos anbringen.«

33
    Um Punkt zehn Uhr ging Eztli die Treppe hoch und sah Ro im Esszimmer beim Frühstück: Kaffee, Obst und Speck. Er war noch barfuß und unrasiert und trug eine graue Trainingshose, in der er möglicherweise geschlafen hatte.
    »Ich habe einen Anruf von Lupe Garcia bekommen«, sagte Eztli. »Jemand behauptet, Gloria Gonzalvez gefunden zu haben.«
    Ro ließ die Gabel mit einem Stück Melone auf den Teller fallen. »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Nein, sieht nicht so aus.«
    »In zwei Tagen?«
    »Wie ich schon sagte: Geld bringt die Leute zum Sprechen.«
    »Wahnsinn«, sagte Ro. »Wo ist sie?«
    »Der Bursche will es erst verraten, wenn er das Geld sieht. Ist ja verständlich.«
    »Und, wie soll’s jetzt weitergehen?«
    »Der Bursche sitzt gerade bei Lupe.«
    Ro kaute nachdenklich auf einem Stück Speck, schob dann aber den Stuhl zurück und nahm noch schnell einen Schluck Kaffee. »Zeit ist Geld«, sagte er strahlend. »Ich zieh mir schnell etwas an und bin sofort zurück.«
    »Ich warte«, sagte Eztli. »Und Ro?«
    »Ja.«
    »Du wirst es nicht gerne hören, aber: Lass die Knarre hier.«
    Ro war bereits an der Tür und drehte sich um. »Lass die Knarre hier? Was meinst du damit? Ich liebe das Ding.«
    »Ist mir völlig klar, aber du solltest sie nicht in deiner Reichweite haben, falls wir mal angehalten werden. Und das kann, wie wir ja festgestellt haben, schnell passieren. Deine Eltern würden mich umbringen, wenn du für eine derartige Dummheit verhaftet wirst.«
    »Sie werden mich nicht wieder festnehmen. Sie werden es nicht mal versuchen.«
    »Wenn du eine Waffe trägst, werden sie gar keine andere Wahl haben.«
    »Was ist mit dir?«
    »Was soll mit mir sein?«
    »Du nimmst doch deine Knarre mit, oder?«
    »Ich habe auch einen Waffenschein. Und natürlich ist es nicht die gleiche Waffe, die ich neulich benutzt habe. Die liegt in meinem Safe – bis sich eine passende Gele genheit anbietet, sie unauffällig verschwinden zu lassen.«
    »Aber ich habe meine doch gerade erst bekommen! Hast du eine Vorstellung, wie lange ich ohne eine Knarre leben musste? Ein Mann ist nackt ohne das Ding.«
    Ein Hauch von Ungeduld war in seiner Stimme, als Eztli antwortete. »Versteh ich ja. Ich weiß, dass es dir nicht schmeckt. Aber das Ding gestern abzustauben, war die eine Sache – und im Notfall weißt du immer, wo sie liegt. Heute brauchen wir sie aber nicht. Richtig?«
    »Passt mir zwar überhaupt nicht in den Kram, aber – okay.«
    Da sie noch bei einer Bank anhalten mussten, um das Geld abzuheben, war es bereits Mittag, als sie bei Lupe ankamen. Sie fuhren um die ihnen mittlerweile bekannte Lagerhalle herum und kamen zu einem überbreiten Wohnwagenhaus, das hinter dem Parkplatz am Hang eines Hügels stand. Auf dem Gelände war früher anscheinend Bergbau betrieben worden, was die Szenerie umso surrealer wirken ließ. Ein frischer Wind blies aus den grauen Wolken, als sie die Stufen zu dem Wohnwagen hinaufstiegen. Sie klingelten, und eine untersetzte Latina öffnete die Tür. Sie nickte nur kurz mit dem Kopf und führte sie dann an Küche und Esszimmer vorbei zu einem Bereich, der offenbar als Lupes Büro diente.
    Lupe und drei weitere Lateinamerikaner, jeder mit einer Flasche Negra-Modelo-Bier in der Hand, saßen in einem Zimmer, das man sogar als großzügig hätte bezeichnen können, wenn sich nicht überall Gerümpel ge türmt hätte. Es gab einen gigantischen Flachbildfern seher, einen gläsernen Couchtisch, eine Eisenbank, zwei Sofas und drei überdimensionalen Lounge-Sessel. Lupe – oder wer auch immer hier lebte – hatte wohl die Neigung, all seine Besitztümer auf dem Boden zu stapeln – angefangen von offenen oder noch geschlossenen Bier- und Tequilakisten über Pizzakartons bis hin zu Stapeln von Girlie-, Hundekampf- und Hot-Rod-Magazinen. Die drei Fenster hatten keine Vorhänge, sodass es trotz des bewölkten Himmels erstaunlich hell im Raum war.
    Als sie eintraten, stand Lupe auf, legte einen Arm um Eztlis Hals und begrüßte ihn mit einem »Chest-Bump«. Dann nickte er Ro geschäftsmäßig zu und sagte etwas in Spanisch, das Eztli beantwortete und dann für Ro übersetzte. »Er sagt, dass es eigentlich ganz einfach ist, Leute aufzuspüren: Setz einfach eine Belohnung aus.«
    Ro zuckte die Schultern. »Hauptsache, es funktioniert«, sagte er.
    »Hier ist dein Mann – Hector.« Lupe

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