Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
Vom Netzwerk:
Augen. »Ich möchte die Waffe noch heute Nacht zur ballistischen Untersuchung geben. Vielleicht ist es ja die gleiche, mit der Matt umgebracht wurde.«
    Glitsky nickte. »Sicher eine gute Idee.«
    »Und die Waffe von Ez gleich auch.«
    »Alles, was Ihnen in die Hände fällt«, sagte Glitsky. »Diesmal sollte der Durchsuchungsbefehl kein Problem sein.«
    Im Haus der Novios fiel der gedämpfte Jubel über die Nachricht von Ro Curtlees Tod noch verhaltener aus, weil um Mitternacht Jon Durbin noch immer nicht zu Hause war. Er hatte Anrufe auf seinem Handy ebenso ignoriert wie SMS , selbst als – auf Michaels Wunsch – seine kleine Schwester Allie von ihrem Handy aus angerufen hatte und flehentlich um ein Lebenszeichen gebeten hatte.
    Inzwischen waren alle drei Mädchen im Bett, und Peter war auf dem Sofa im Fernsehzimmer eingeschlafen. Die drei Erwachsenen saßen im Wohnzimmer – Chuck und Michael auf der Couch, Kathy im Sessel – und versuchten die nervenaufreibenden Ereignisse zu verdauen.
    Plötzlich richtete sich Michael auf und schlug mit einer Hand auf die Couch. »Ich hab’s«, sagte er und wollte aufstehen. »Ich werde die Polizei anrufen.«
    Chuck schaute ihn an. »Und was sagen?«
    »Dass mein Sohn verschwunden ist. Ich werde fragen, ob nicht irgendeine Möglichkeit besteht, nach ihm Ausschau zu halten.«
    »Aber er wird doch nicht wirklich vermisst«, sagte Kathy beschwichtigend. »Nicht mehr als gestern auch. Er ist einfach durcheinander, Michael, und muss die Situation verarbeiten.«
    »Und die Polizei wird ihn auch nicht finden – genauer gesagt: Sie wird gar nicht nach ihm suchen«, fügte Chuck an. »Er ist zu alt und auch noch nicht lange genug verschwunden. Soweit ich weiß, suchen sie nach einem Erwachsenen erst, wenn er drei Tage vermisst wird.«
    »Was jemandem, der untertauchen will, ja reichlich Zeit und Gelegenheit gibt, oder nicht?« Er sank wieder zurück in die Kissen. »Ich will doch nur mit ihm sprechen, das ist alles. Ich kann jede Frage beantworten, die er mir stellen will. Jede! Das verspreche ich.«
    »Natürlich kannst du das.« Kathy seufzte erschöpft. »Vielleicht wird ja die Nachricht von heute Abend bei ihm einen Sinneswandel auslösen. Sie sagten in den Nachrichten, dass die Polizei nun alle Ro-Curtlee-Akten schließen wird – und das sollte ja eigentlich auch den Mord an Janice einbeziehen. Oder meinst du nicht?«
    »Sollte man meinen«, sagte Michael, »aber vielleicht auch nicht. Glitsky sieht die ganze Sache wohl anders. Er glaubt nach wie vor, dass Ro es war, redet aber von Dingen, die nicht ins Bild passen. Was noch immer nicht bedeutet, dass ich der Täter bin. Soweit ich weiß, hat er noch nicht mal angefangen, sich ihre Patienten anzuschauen.«
    »Ich weiß nicht, ob er das so einfach kann«, sagte Kathy. »Gibt es da nicht irgendeine Schweigepflicht? Und davon abgesehen: Warum sollte er mit ihren Patienten sprechen? Gibt es irgendeinen Verdacht, der auf einen Patienten weist?«
    »Nur, dass sie …« Er unterbrach sich.
    »Was?«, sagte Kathy. »Du wolltest was sagen.«
    »Nein.« Michael legte seine Hände an die Schläfen und massierte sie. »Nur, dass ich so müde bin. Ich weiß nicht mehr, was ich sage.«
    Aber Kathy ließ nicht locker. »Gab es etwas, das du über einen der Patienten wusstest? Michael? Etwas, das von Interesse wäre?«
    »Für mich ist nichts von Interesse, Kathy«, sagte er. »Ich bin davon überzeugt, dass es Ro Curtlee war. Nur tragen diese anderen Sachen dazu bei, dass Glitsky abgelenkt wird.«
    »Was für andere Sachen«, hakte sie nach.
    Schließlich schaltete sich Chuck ins Gespräch ein: »Mike vermutet, dass sie eine Affäre hatte.«
    »Wer? Janice? Völlig ausgeschlossen, Mike.«
    Durbin zuckte mit den Schultern. »Nein, Kathy, so völlig ausgeschlossen ist es wohl nicht.«
    »Warum glaubst du das?«
    »Na ja …« Ein kurzes trockenes Lachen. »Das geht wohl arg in unsere Privatsphäre …«
    »Hast du sie darauf angesprochen?«
    »Nein.«
    »Hat sie gesagt, dass sie dich verlassen will? Oder irgendwas in der Art?«
    »Nein.« Er zögerte und schaute sie beide abwechselnd an, wandte sich dann aber wieder an Kathy. »Wir waren monatelang schon nicht mehr intim.«
    Nun war es an Kathy, kurz und trocken zu lachen. »Ha! Und das soll die Erklärung sein? Dann müssen sie wohl allen irgendwas ins Trinkwasser geschüttet haben.«
    Chuck riss verärgert den Kopf hoch. »Kathy!«
    Unbeeindruckt erwiderte sie seinen Blick. »Was ist? Wenn

Weitere Kostenlose Bücher