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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Team bildeten. Der zehn Jahre jüngere Craft war im Gegensatz zu dem ruhigen, überlegten Shultz eher impulsiv und extravertiert, sodass sich die zwei ideal ergänzten.
    Beide Männer standen vor einem langen Klapptisch und überprüften noch einmal ihre Ausrüstung. Außer Waffen und Werkzeug würden sie auch eine Spezialausrüstung mitnehmen, die es ihnen ermöglichte, einen Röntgenblick in das Innere von Aziz’ Bomben zu werfen, was eine unerlässliche Voraussetzung war, um sie entschärfen zu können.
    Während Lt. Commander Harris über Funk Anweisungen von General Campbell entgegennahm, wartete er auf den geeigneten Moment, um ein Anliegen vorzubringen, das ihn seit einiger Zeit beschäftigte. »General Campbell«, warf er schließlich ein, »ich bitte um Erlaubnis, zusammen mit meinen Sprengstoffexperten reingehen zu dürfen. Ich finde … «
    Campbell unterbrach ihn brüsk. »Das kommt nicht in Frage. Ich brauche Sie hier draußen.«
    Harris ließ sich nicht so schnell entmutigen. »Ich möchte nicht unhöflich sein, Sir, aber ich sehe das anders. Ich finde, ich könnte hilfreicher sein, wenn ich bei der Aufklärungsoperation im Haus dabei wäre.«
    »Sie bleiben, wo Sie sind, Commander.«
    Diesmal war es nicht Campbell, der ihn zurechtwies, sondern General Flood. Harris war ein wenig verdutzt, weil er nicht angenommen hatte, dass Flood das Gespräch mitbekam.
    Der ranghöchste Offizier der amerikanischen Streitkräfte fügte hinzu: »Wenn alles gut geht, werden wir Sie und Ihr Team ohnehin noch hineinschicken.«
    »Ja, Sir«, antwortete Harris kleinlaut.
    »Jetzt schicken Sie Ihre Jungs los. Iron Man wartet im Haus auf sie.«
     
     
    Im Geheimzimmer war Mitch Rapp dabei, sich auf das Vordringen in den Keller des zweihundert Jahre alten Hauses vorzubereiten. Er war froh, dass er die Hilfe von zwei SEAL-Sprengstoffexperten erhalten sollte; dadurch würde es ihm erspart bleiben, selbst mit den Bomben hantieren zu müssen.
    Eines wollte er aber noch tun, bevor er losging: Er wollte mit der Frau sprechen, die er vorhin aus ihrer misslichen Lage befreit hatte. Er hätte gern gewusst, wer sie war, und vor allem, ob sie ihm irgendwelche nützlichen Informationen geben konnte.
    Rapp nahm seine Baseballmütze ab und kratzte sich am Kopf. Während er zusah, wie Adams ihr etwas Wasser zu trinken gab, fiel ihm zum ersten Mal auf, dass sie äußerst attraktiv war. Er ließ sich auf die Knie nieder und fragte schließlich: »Wie geht es Ihnen jetzt?«
    Anna Rielly, die ganz in das Laken eingehüllt war, sah den Mann an, der vor ihr kniete, und antwortete mit schwacher Stimme: »Ich bin okay.« Doch kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, begannen die Tränen aufs Neue zu fließen. »Na ja, das stimmt wohl nicht ganz«, verbesserte sie sich. »Ich fühle mich beschissen.«
    Rapp lachte über ihre Offenheit, legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte: »Das wird schon wieder, Sie werden schon sehen.«
    Anna blickte erneut zu ihm auf. Ihre Unterlippe zitterte ein wenig, als sie antwortete: »Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, was Sie für mich getan haben.« Sie nahm seine Hand und drückte sie. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Rapp errötete ein wenig. »Also … also … jetzt übertreiben Sie mal nicht.« Er wusste nicht recht, wie er mit der Dankbarkeit dieser Frau umgehen sollte. Es kam so gut wie nie vor, dass ihm jemand für das, was er tat, dankbar war.
    »Ich meine es so, wie ich es sage«, bekräftigte Anna und drückte seine Hand noch etwas fester. »Ich übertreibe nicht. Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Na ja«, erwiderte Rapp etwas verlegen, »er hätte sie ja vielleicht nicht getötet.«
    »Oh, was für ein Trost«, entgegnete Anna unter Tränen.
    Milt Adams, der neben Anna saß, schüttelte den Kopf. »Du musst auch mal lernen, Dankbarkeit von jemandem anzunehmen, du Tölpel. Wenn sich jemand bedankt, dann sagt man ›gern geschehen‹ oder ›keine Ursache‹, falls du’s nicht gewusst hast.«
    Rapp warf Adams einen finsteren Blick zu. Es war jetzt bestimmt nicht der Zeitpunkt, sich über Fragen der Höflichkeit zu unterhalten. Die eine Hand auf ihre Schulter gelegt, streckte Rapp die andere Hand aus und wischte ihr die Tränen von der Wange.
    »Keine Ursache«, sagte er zögernd. »Es freut mich, dass ich da war und Ihnen helfen konnte.« Rapp hob ihren Kopf ein wenig an, um ihr in die Augen sehen zu können. Was für wunderschöne grüne Augen sie hatte. Er war so fasziniert

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